Christentum: Warum wurde die Bibel verfälscht?

22 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Bibel war von Anfang an eine Fälschung. Hier wurden Sagen und Mythen der Babylonier in der verdreht negativen Sichtweise eines Wüstenvolks zusammengetragen und mit den eigenen Stammesregeln und Geschichten verwoben.

Das neue Testament orientiert sich auf andere Weise ebenfalls an diesen Quellen, vor allem am Zoroastrismus, der seinerseits wieder vieles vom babylonischen Sonnenkult um Schamasch übernahm. Sogar die Vorstellung Gottes als "liebenden verzeihenden Vater" und einzelne Textstellen des bekannten Vaterunser fand man auf tausende Jahre alten Keilschrifttexten, die Gebete an Schamasch beschrieben.

MarkW123 
Fragesteller
 18.03.2021, 15:02

Grundsätzlich gebe ich Dir Recht, auch wenn sie auf einem wahren Kern basiert. Die Frage ist nur, was ist authentisch und was nicht. Das läßt sich aufgrund der vielen Verfälschung nicht mehr sagen.

Siehe auch hier:

Zum historischen Kern der Bibel wurde hinzugedichtet

In diesem beschreibt Prof. em. Dr. Ernst Axel Knauf von der Universität Bern, welcher ein anerkannter Experte des Alten Testaments ist, dass Vieles, was man in der Bibel findet, wohl frei erfunden ("hinzugedichtet") worden ist.

Bezugnehmend auf den Sonnenkult kannst Du hier nachlesen, wie man einst aus Jesus den Sonnengott "Sol-Invictus" gemacht hat.

Wie Jesus zum Sonnengott erklärt wurde

Direkt unter dem Vatikan, dem Zentrum der katholischen Kirche, und der Geburtsstätte des heutigen Christentums, gibt es die Vatikanische Nekropole.

In dieser findet sich folgendes Deckenmosaik, welches Jesus als Sonnengott "Sol-Invictus" darstellt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Heiligenschein#/media/Datei:ChristAsSol.jpg

Die dazugehörigen Artikel auf Wikipedia sind folgende:

https://de.wikipedia.org/wiki/Heiligenschein

https://de.wikipedia.org/wiki/Sol_(r%C3%B6mische_Mythologie)

Das waren die Anfänge davon, wie man diesen Propheten zum "Gott" erklärt hat.

Die Dreieinigkeit Gottes, wurde erst danach entwickelt, um sie den damals geläufigen heidnischen Glaubensvorstellungen im Römischen Reich anzupassen.

Es hat mehrere Jahrhunderte gedauert, bis man zu der heutigen Definition gekommen ist.

Entwicklung der Dreieinigkeit

Mit den vom Propheten Jesus verkündeten Offenbarungen hat das Christentum heute nicht mehr viel zu tun.

Dass das heutige Christentum die unveränderte Religion Gottes sein soll ist durch diese geschichtlichen Zeugnisse endgültig widerlegt.

Deshalb erstaunt es nicht, dass Papst Benedikt XVI. öffentlich zugibt, dass das Christentum keine Religion des Buches, also keine Buchreligion ist:

Papst Benedikt XVI.: Das Christententum ist keine Buchreligion

Die Aussage macht er ab der 15. Minute.

Was ist denn das Christentum dann, wenn es sich nicht auf das Niedergeschriebene bezieht?

2
Dirndlschneider  18.03.2021, 16:44
@MarkW123

Gell , solche Antworten gehen einem runter " wia a barfuassede Katz....."

Frag deinen neuen Kumpel doch mal , wie er zum "K.....n " steht ??

0
paco2020  18.03.2021, 17:38
@MarkW123

Was ist denn das Christentum dann, wenn es sich nicht auf das Niedergeschriebene bezieht?

Meiner Meinung nach ist es ein Mysterienkult in altbabylonischer Tradition. Es sind ja nicht nur die Texte, die übernommen und verfälscht wurden, sowie die Symbole vom Heiligenschein über das zum Kreuz umgedeutete vierstrahlige Sonnensymbol bis zum oben offenen Bischofshut (den trugen schon die Priester Dagans) sondern auch die Handlungen an sich.

Das geht von der Konzeption der Kirchen als Gebäude, über die Verwendung von Weihrauch und Gesängen bis zur Art wie die Hostie, im Übrigen wieder eine symbolisierte Sonnenscheibe, behandelt wird.

0
paco2020  18.03.2021, 17:43
@Dirndlschneider

Ist mit "K....n" der Koran gemeint? Den habe ich im Gegensatz zur Bibel von einigen Zitaten abgesehen nicht gelesen und kann daher wenig dazu sagen. Grundsätzlich sehe ich da aber wenig Unterschied zwischen den 3 abrahamitischen Religionen. Sie bauen alle auf denselben Grundlagen auf, haben sich dann halt in unterschiedliche Richtungen weiterentwickelt.

0
MarkW123 
Fragesteller
 18.03.2021, 18:25
@paco2020

Danke für Deine aufrichtige Aussage, und Dein Statement, dass Du wenig über den Qur'an sagen kannst, weil Du ihn nicht gelesen hast.

Weil es einige nicht-aufrichtige Menschen gibt, die Dinge über den Koran sagen, ohne ihn je gelesen zu haben.

Es gibt übrigens einige Unterschiede zur Bibel.

So ist der Koran als Ganzes zur Zeit des Propheten niedergeschrieben worden ist. Und zwar in der Offenbarungssprache.

Falls Du ihn mal lesen möchtest, kann ich Dir folgende Übersetzung empfehlen:

Koran auf Deutsch

Vor sieben Jahren habe ich nach längerer Analyse des Christentums herausgefunden, dass diese Religion verfälscht worden ist.

Deshalb wollte ich prüfen ob das auch auf den Islam zutrifft ... und habe den Koran gelesen, mit der Absicht diesen zu widerlegen.

Es ist ganz anders gelaufen als ich es je erwartet hätte.

Ich habe darin Aussagen gefunden, die kein Mensch vor 1400 Jahren hätte sagen können. Hier ein Beispiel:

"Sehen denn diejenigen, die ungläubig sind, nicht, daß die Himmel und die Erde eine zusammenhängende Masse waren? Da haben Wir sie getrennt und aus dem Wasser alles Lebendige gemacht. Wollen sie denn nicht glauben?"

[Qur'an 21:30]

Der erste Teil nimmt Bezug auf die Entstehung des Universums (Big Bang). Im zweiten Teil erklärt Allah, dass alles Lebendige aus Wasser ist (Zellkern aller Lebewesen besteht zu 50-80% aus Wasser).

Die Entdeckung dieser beiden Dinge liegt keine 200 Jahre zurück (Mikroskopie und Teleskopie).

Ich habe über 80 derartige Verse im Qur'an gefunden.

Bezugnehmend auf die obige Übersetzung:

Keine Übersetzungen gilt im Islam als der Qur'an.

Sondern lediglich als "sinngemäße Widergabe der Inhalte des Qur'ans".

Der Grund dafür ist, dass die Muslime Wert darauf legen die unverfälschte Urschrift zu bewahren.

Denn keine Übersetzung von einer Sprache in eine Andere kann jemals zu 100% die exakten Bedeutung wiedergeben.

0
paco2020  19.03.2021, 12:56
@MarkW123

"Sehen denn diejenigen, die ungläubig sind, nicht, daß die Himmel und die Erde eine zusammenhängende Masse waren? Da haben Wir sie getrennt und aus dem Wasser alles Lebendige gemacht. Wollen sie denn nicht glauben?"

[Qur'an 21:30]

Auch darin erkenne ich den sumerisch-babylonischen Ursprung. Die zusammenhängende Masse aus Himmel und Erde war die Muttergottheit Tiamat, diese wurde besiegt und gespalten in Himmel und Erde. Danach wurden die Menschen aus Wasser und Lehm (oder Blut und Knochen je nach Version) geschaffen.

Gerade das finde ich ja faszinierend, man kann fast jede beliebige Textstelle, dieser "heiligen" Bücher auf ihren mesopotamischen Ursprung zurückführen.

0
MarkW123 
Fragesteller
 19.03.2021, 13:25
@paco2020

Ok, wenn Du immer noch nicht davon überzeugt bist, dass diese Aussage von Allah ist, dann kann ich Dir einen weiteren Vers in Bezug auf den Big-Bang vorstellen.

Im Jahr 2011 erhielten die Astrophysiker Saul Perlmutter, Brian P. Schmidt und Adam Riess den Physik-Nobelpreis für die Entdeckung, dass sich das Universum beschleunigt ausdehnt.

Die beschleunigte Expansion des Universums

Beweisen wollten sie ursprünglich das Gegenteil, doch am Ende bestätigten sie eine Idee Albert Einsteins - die er selbst als Fehler verworfen hatte.

Kräfte im Universum haben einen Einfluss auf dessen Ausdehnungsgeschwindigkeit. Würden keine Kräfte wirken, dann würde sich das Universum mit konstanter Geschwindigkeit, also gleichmäßig, weiter ausdehnen.

Die Wissenschaft ging lange Zeit davon aus, dass die Ausdehnungsgeschwindigkeit des Universums aufgrund der Anziehungskraft der Himmelskörper verzögert wird.

Auf Basis von physikalischen Modellen schlussfolgerten Astronomen, dass alle Himmelskörper des Universums eines Tages, aufgrund dieser Anziehungskräfte, in sich zusammenstürzen werden.

Das Gegenteil ist jedoch der Fall.

Im Universum steckt eine Kraft, welche dafür sorgt, dass sich das Universum beschleunigt ausdehnt.

Die Forschungsergebnisse der Physik-Nobelpreisträger bestätigend, findet sich im Qur’an ein Vers, den Allah, der Schöpfer der Himmel und Erde, vor 1400 Jahren offenbart hat:

"Und den Himmel haben Wir mit Kraft aufgebaut, und Wir weiten ihn wahrlich noch aus."

[Qur’an 51:47]

Lasse mich wissen, falls Du auch für diesen Vers einen sumerisch-babylonischen Ursprung findest.

Falls ja, bitte belegen.

0
paco2020  19.03.2021, 14:03
@MarkW123

Der erste Halbsatz findet sich schon im Enuma Elisch, wo beschrieben wird, daß Marduk den Himmel geformt und die Sterne fixiert hat (andere Formulierung aber gleiche Aussage).

Daß sich der Himmel ausweitet wurde unter babylonischen Astronomen als Tatsache betrachtet, da für sie der Mond der wichtigste Bezugspunkt war und dieser entfernt sich von der Erde, was babylonische Astronomen schon vor Jahrtausenden sekundengenau ermitteln konnten. Der Prophet hatte möglicherweise Zugang zu diesen Erkenntnissen und sie daher in sein Werk eingebaut.

0
MarkW123 
Fragesteller
 19.03.2021, 15:18
@paco2020

Du mutmaßt sehr viele Dinge mein Lieber.

Im Islam gehen wir nicht davon aus, dass die Sterne fixiert sind. Das steht auch nicht in diesem Vers ... und kann daher nicht die "gleiche Aussage", wie Du geschrieben hast, bedeuten.

Würde man den Mond als Bezugspunkt nehmen, was wir Muslime nicht tun, dann ist es sehr abwegig daraus schlusszufolgern, dass der Himmel sich ausweitet.

Es gibt dutzende weitere Verse im Qur'an, deren Aussagen die moderne Wissenschaft erst seit dem letzten Jahrhundert bestätigen kann.

0
paco2020  19.03.2021, 15:50
@MarkW123

Die Erklärung dieser Sätze über die moderne Wissenschaft ist letztlich auch eine Mutmaßung. Wir wissen nicht was genau die damaligen Schreiber dachten und was ihre Quellen waren.

Unter "fixiert" ist in dem babylonischen Text zu verstehen, daß sich die Sterne in bestimmten Konstellationen, den Sternbildern, bewegen. Es ist die Schaffung der Ordnung, eines Systems gemeint und nicht eine Fixierung im Sinne von "bewegt sich nicht". Deshalb sinngemäß die gleiche Aussage wie "den Himmel haben wir aufgebaut".

0
MarkW123 
Fragesteller
 19.03.2021, 16:06
@paco2020

Im Himmel ist nichts fixiert!

Der Versuch diese Aussage als "beweglich" bzw. "ausdehnend" zu interpretieren wäre sehr vermessen.

Und "fixiert" als "den Himmel haben wir aufgebaut" zu verstehen ist ebenfalls weit hergeholt.

Ausserdem steht im zweiten Vers aus dem Qur'an, den ich hier zitiert habe, dass Allah den Himmel mit Kraft aufgebaut hat und weiterhin ausweitet:

"Und den Himmel haben Wir mit Kraft aufgebaut, und Wir weiten ihn wahrlich noch aus."

[Qur’an 51:47]

Die wissenschaftliche Erklärung, welche die Aussage von Allah im Qur'an bestätigt, habe ich oben verlinkt.

Deine Belege hingegen belegen aus meiner Sicht, dass Du entweder nicht verstanden hast, was ich Dir geschrieben habe, oder Du nicht verstanden hast, was in dem babylonischen Text steht. Denn dieser hat keinen Bezug zu dem, was in dem Vers vom Qur'an steht.

Meine Aussage ist Dir gegenüber nicht böse gemeint, sondern nur eine Feststellung von meiner Seite. Ich hoffe Du hast meine Sicht der Dinge verstanden.

Bei Fragen einfach melden.

Liebe Grüße

0

Zumindest das Neue Testament und die Hierarchische Ordnung wurde wohl seit dem 4. Jahrhundert n.Chr. systematisch "angepasst" um den neuen Machtanspruch des Christentums als alleinige römische Staatsreligion gerecht zu werden.
So begab sich die Urkirche immer weiter auf die "dunkle Seite der Macht", angefangen bei der Vernichtung der heidnischen Religion und Kultur, gipfelnd im Mittelalter mit der Hexenverfolgung bzw. in der Renaissance mit dem Lebensstil der Borgia´s & Co. als Kardinäle un Päpste.

Wo behauptet die Bibel, das "unverfälschte Wort Gottes" zu sein? Quellen?

Wie sollen Christen und Juden damals gemeinsam das alte Testament verfälscht haben? Die haben sich nicht sonderlich gut vertragen und waren untereinander zerstritten?

Warum biegt sich Islam mit dem bekannten Prinzip der Abrogation sehr viele Fehler im Koran zurecht und verbreitet trotzdem Lügen über die Bibel?

MarkW123 
Fragesteller
 16.03.2021, 18:58

In der Bibel steht nirgends, dass sie das unverfälschte Wort Gottes sein soll.

Das behaupten manche Christen, um anhand der Verse argumentieren zu können.

Sonst wären alle Aussagen, die sie auf Basis von Bibelversen machen, nicht belastbar.

1
Fragehiersel  16.03.2021, 19:00
@MarkW123

So ist es. Die Bibel ist eine Sammlung von Schriften und erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Ein anderes Buch schon.

0
MarkW123 
Fragesteller
 16.03.2021, 19:55
@Fragehiersel

Sie ist auch wissenschaftlich nachweisbar gefälscht (siehe oben).

Zusammenfassend kann man sagen, dass sie nicht vollständig und auch noch gefälscht ist, richtig?

1
Zicke52  16.03.2021, 21:54
@MarkW123

"Sie ist auch wissenschaftlich nachweisbar gefälscht (siehe oben)"

Du hast oben keinen Beweis für Verfälschungen gebracht. Dass die meisten Autoren unbekannt sind, ist bekannt und wird von der Kirche nicht geleugnet. Aber inwiefern beweist das eine inhaltliche Fälschung?

Ausserdem ist das Thema ohnehin irrelevant für den Wahrheitsgehalt eines Textes. Auch unverfälschte Texte können unwahr sein.

2
scatha  25.03.2021, 15:21
@MarkW123

In der Bibel gibt es hervorragende Schriften, die ihren Wert auch ohne den Ausschließlichkeitsanspruch nicht verlieren.

0
MarkW123 
Fragesteller
 25.03.2021, 16:46
@scatha

In jedem Roman gibt es hervorragende Schriften, die ihren Wert auch ohne den Ausschließlichkeitsanspruch nicht verlieren.

0
scatha  25.03.2021, 16:50
@MarkW123

Die meisten Bücher der Bibel gehören nicht der Gattung "Roman" an.

Genesis ist Mythen und Sagen. Josua bis Könige sind Anekdoten mit teils historischem Hintergrund.
Hiob könnte eine Art Novelle sein mit "Moral von der Geschicht."
Die Evangelien sind eine Art Lehrdialoge, wie bei Plato, wo Sokrates mit seinen Schülern spricht.

0
MarkW123 
Fragesteller
 25.03.2021, 16:58
@scatha

Meine Aussage war lediglich ein Gleichnis.

0
Aurina  16.03.2021, 19:45

In meiner Einheitsübersetzung steht das geschrieben.

Dummerweise kann ich den Screenshot nicht anhängen.

0
MarkW123 
Fragesteller
 16.03.2021, 19:57
@Aurina

Durch die oben aufgeführten Nachweise, kann die Bibel ja nicht das "unverfälschte Wort Gottes" sein.

Wäre lustig, wenn es hier eine Möglichlichkeit gebe Deinen Screenshot anzuhängen :-)

1
Aurina  16.03.2021, 20:42
@MarkW123

Ich bin Christin und widerspreche dir nicht, denn ich bin deiner Ansicht, dass die Bibel nicht Gottes unverfälschtes Wort ist. Einige Bibelaussagen sind recht merkwürdig, wie z.B. die Geschichte mit dem Turm zu Babel. Gott befürchtet, dieser Turm könnte bis in den Himmel reichen und zudem hat Gott die Sprache der Menschen verwirrt, weil Er etwas befürchtete. Gott kann nichts befürchten, wenn doch, dann würde mich das sehr verwundern.

1
MarkW123 
Fragesteller
 16.03.2021, 20:54
@Aurina

Ich gebe Dir Recht.

Gott ist vollkommen in all seinen Eigenschaften und er ist allmächtig.

2
scatha  31.03.2021, 02:25
@Aurina

Steht das in einem Vorwort ? Ansonsten würde uns Buch, Kapitel und Vers reichen.

0
MarkW123 
Fragesteller
 31.03.2021, 07:35
@scatha

Es gibt viele Stellen, die die Vollkommenheit und die Allmacht Gottes beschreiben:

Zum Beispiel hier:

Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.
Matthaeus 5:48
Als nun Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm der HERR und sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sei fromm. Und ich will meinen Bund zwischen mir und dir schließen und will dich über alle Maßen mehren...
1. Mose 17,1-14
0

Wie ich das sehe ist die Bibel eine Sammlung von Geschichten, die sich die Menschen seit Jesus von Nazareth von Generation zu Generation weitererzählt haben. Und verschiedene Menschen haben diese Geschichten im Lauf der Jahrhunderte aufgeschrieben und immer wieder ergänzt. Die meisten von Denen haben dann persönlich etwas dazu erfunden oder weggelassen. Oder einfach nur anders interpretiert, um sich wichtig zu machen.

Hinzu kommt, daß es von der Bibel mehrere Versionen gibt. Und alle diese Versionen sind mehr als 130 mal übersetzt worden. Von der einen Sprache in eine zweite, in eine Dritte usw. Irgendwann hat dann die Kirche eine Version davon als die allein gültige Bibel definiert, die aus Sicht der Kirche das Wort Gottes sei.

Theologen bestätigen, daß die Bibel viele elementare Widersprüche enthält. Das bedeutet, daß Vieles in der Realität ganz anders gewesen ist, oder erfunden oder willkürlich hinzugefügt worden ist. Wenn man sich bewusst macht, daß aufgrund der Bibeltexte Millionen von Menschen umgebracht worden sind, ist das horrible.

Wenn Dich genaueres interessiert: Der Bibelforscher Karl-Heinz Deschner hat dazu eine Reihe von Büchern geschrieben, die in der Theologie allseits anerkannt sind.

Woher ich das weiß:Recherche
MarkW123 
Fragesteller
 17.03.2021, 07:28

Das könnte man sicherlich so schlußfolgern.

Ich sehe es ein wenig differenzierter.

Ich bin der Überzeung, dass auch viel Wahres in der Bibel steckt, auch wenn diese Büchersammlung (Bibel) wissenschaftlich betrachtet nicht als belastbares Zeugnis von den Worten Gottes oder des Propheten Jesus herangezogen werden kann.

Ich habe mich jahrelang mit der Bibel auseinandergesetzt und habe eine hohe Wertschätzung für dieses Buch.

Ich bin aber auch davon überzeugt, dass es falsch wäre, sich auf die Aussagen darin zu verlassen. Besonders, im Hinblick darauf, wenn man in Erfahrung bringen möchte, was der Wille Gottes ist.

Bei all den Veränderungen und damit Verfälschungen (siehe oben ... und das sind nur einige wenige, die ich genannt habe), würde es sich jeglicher Logik entziehen zu behaupten, dass die Bibel das "unverfälschte Wort Gottes" sei.

1
Ronny008  18.03.2021, 19:11
@MarkW123

Dein Standpunkt ist nachvollziehbar und hat seine Berechtigung. Vor allem wenn man weiß, wie verblendete Leute wie Martin Luther oder Josef Ratzinger die Bibel interpretieren, und was sie dazu geschrieben haben.

Der Bibeltext und ähnliche Interpretationen waren und sind die Rechtfertigung für jeden Glaubenskrieg seit Jesus von Nazareth. Und das Schlimmste ist, daß aus diesen Vorgaben die bedingungslose Überzeugung der Christen entstanden ist, daß es nur den einen Gott gibt. Und daß damit alle Anderen Ungläubige sind, die vernichtet werden müssen. Steht exakt so in der Bibel.

Die Pius Päpste 10 und 12 haben mit deren Intrigen die beiden Weltkriege angezettelt. Und die evangelische und die katholische Kirche haben den Nazis alle Argumentation für die gnadenlose Ermordung von Millionen von Wehrlosen bereitgestellt.

Blaise Pascal schreibt: Nie wird das Böse so freudig und voller Inbrunst getan, als wenn es aus religiöser Überzeugung geschieht. Ich denke, dem ist nichts hinzuzufügen.

1
MarkW123 
Fragesteller
 18.03.2021, 19:28
@Ronny008

Ich denke das Problem ist nicht das, was in der Bibel steht, sondern das, was die Menschen meinen darin zu lesen.

Vor allem, was Fundamentalisten, welche nie die Zusammenhänge verstanden haben, meinen in einzelnen Versen zu sehen, ohne den Kontext zu betrachten.

0
Ronny008  18.03.2021, 19:33
@MarkW123

Einerseits ist das exakt richtig! Aber der Bibeltext enthält Tausende von Stellen, die in blutrünstigster Art und Weise zu Mord und Totschlag auffordern.

Beispiel: "Töte mir einen Sohn..."

Das Problem sind Menschen, die ohne jede Vernunft und Kritik all das wörtlich nehmen, und sich dadurch in rasende Monster verwandeln.

0
MarkW123 
Fragesteller
 18.03.2021, 20:05
@Ronny008

Ich denke, dass Vieles darin nicht so gemeint ist, wie es die Menschen verstehen. Das liegt daran, dass die Metaphorik der Offenbarungssprache, wenn man diese wortwörtlich in eine Andere Sprache übersetzt, zu starken Verzerrungen führt.

Hier ein Beispiel:

"Sohn Gottes" ist ein semitischer Ausdruck, der für jeden Menschen, der gottesfürchtig ist, verwendet wird.

https://de.wikipedia.org/wiki/Jesus_Christus#Sohn_Gottes

Laut Bibel ist deshalb Jesus auch nicht der einzige "Sohn Gottes".

Nein. In der Bibel ist sogar die Rede davon dass Gott eine ganze Reihe an Kindern hat.

“Da sahen die Kinder Gottes nach den Töchtern der Menschen, wie sie schön waren, und nahmen zu Weibern, welche sie wollten.” [1. Mose 6,2]

Das christologische Mißverständnis basiert darauf, daß das Christentum aus einem semitischen Kulturkreis in ein Griechisch/Römisches übertragen wurde.

Dass die Bibel, so wie wir sie kennen, an vielen Stellen nicht gerade ein zum Frieden aufrufendes Buch ist, kann ich bestätigen.

Erstaunlicherweise bezeichnen fundamentalistische Christen den Islam als die "Religion des Schwertes".

Ich habe mir mal die Mühe gemacht nachzusehen wie häufig das Wort "Schwert" in den heiligen Schriften dieser beiden Religionen vorkommt.

Das Ergebnis:

Im Koran kommt der Begriff nicht ein einziges Mal vor.

In der Bibel findet man diesen Begriff ganze 465 Mal.

Somit wäre das Christentum die wahre "Religion des Schwertes" :-)

0
Ronny008  18.03.2021, 20:26
@MarkW123

Applaus! Ergänzend: Vielleicht kennst Du den Text, wenn nicht findest Du ihn sicher. Luther hat verschiedene Textstellen der Bibel als Aufhänger für brutal antisemitische Thesen genutzt.

Diese Thesen waren dann nachgewiesenermaßen die Legimitation der Nazis für den Holocaust. Getriggert durch die evangelische Kirche. Die Kirchenleute müssten eigentlich auf den Knien bis Rom rutschen, und ständig Mea Culpa schreien, und dann wären diese Sünden nicht vergolten.

0
MarkW123 
Fragesteller
 18.03.2021, 20:48
@Ronny008

Du meinst wahrscheinlich: Martin Luther: "Von den Juden und ihren Lügen"

Die Judenfeindlichkeit, die mit dem Holocaust und der Ermordnung von Millionen unschuldiger Menschen endete fing in seiner Zeit an.

Für mich ist es absolut unverständlich, wie Christen an seinen Lehren, woraus sich das evangelischen Christentum gebildet hat (die Abspaltung wollte Luther eigentlich gar nicht) festhalten können.

Luther sagte einst, nachdem er sich intensiv mit deren Übersetzung beschäftigt hatte, dass er enttäuscht darüber war, was in der Bibel steht ...

Wenn man all die hier in diesem Posting behandelten Fakten kennt, dann wundert es nicht, warum die Bibel jahrhundertelang durch die Kirche vom Volk unter Verschluss gehalten wurde.

0
Ronny008  25.03.2021, 23:23
@MarkW123

Ich sehe mit Wohlgefallen, daß wir in unserer Meinung nahezu einig sind. Ich wünschte, alle guten Gläubigen hätten den Mut dazu, sich ebenso neutral und vernünftig damit auseinanderzusetzen. Ich wünsche Dir eine gute und frohe Zeit.

1

Ich sehe das so. Früher konnten nur wenige Menschen schreiben oder lesen. Es gab Geschichten und Erzählungen.

Irgendeiner war dennoch in der Lage und hat Erzähltes aufgeschrieben. Dass da jede Menge unterschiedliche Aussagen zusammentreffen ist normal. Es mussten Urheber dieser Schriften geben und so hat man diese irgendwelchen Autoren zugeordnet.

Es gibt Schriften über Jesus von Personen, die Jesus gar nicht kannten. Also ruht dies alles auf Erzählungen. Es wurde übersetzt von einer Sprache in die andere und da kommt erneut das Problem auf, inwiefern diese Übersetzungen mit den Erzählungen übereinstimmen.

Um hier eine gewisse Ordnung einzubringen, hat man einzelne Aussagen irgendwelchen Propheten zugeordnet, die wahrscheinlich gar nicht die Autoren gewesen sind.

Mir ist nicht bekannt, ob es überhaupt DIE Bibel in ihrer Urform jemals gab, oder erst im Laufe der Zeit eine Sammlung von Erzählungen wurde, die man dann Bibel nannte.