Was sind die Grenzen der Literarkritik?

3 Antworten

Die Literarkritik bezieht sich auf die Rekonstruktion der schriftlichen Quellen.

Wir haben viele alte Handschriften, vor allem in griechisch, hebräisch und syrisch. Von denen ist jedoch keine das Original. Aus dieser Sammlung von Handschriften wurde ein wissenschaftlicher Konsenstext zusammengebastelt. Unter diesem Text ist exakt aufgeschlüsselt, welche Handschriften von diesem Konsenstext in welchem Wort ein wenig abweichen.

Insofern ist die Grenze einerseits dort gegeben, dass man nur bis zu den erhaltenen Handschriften kommt und zu keinem Original. Andererseits teilt auch nicht jeder jede einzelne Entscheidung, welcher der Handschriften man mehr vertraut und welcher weniger. Es gibt zwar Wahrscheinlichkeiten/ Kriterien, aufgrund derer man seine Entscheidungen für die eine oder für die andere Lesart trifft, aber 100% sicher ist das nicht.

Die Bibel ist - wie andere Bücher - das Werk menschlicher Autoren.

Warum sollte es da "Grenzen" geben? Welcher Art sollten oder könnten sie denn sein?

Gruß, earnest

Ich sehe da eigentlich keine Grenze.

Wieso sollte ein Buch Vorrechte gegenüber anderen Büchern haben?

oopexpert  17.12.2021, 09:39

Komm schon, das weisst du doch... die Bibel ist doch Gottes Wort... ;-)

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cas65  17.12.2021, 09:41
@oopexpert

Subjektiv. Für manche. Für mich nicht. Objektiv ist es auch nichts als eine Anthologie uralter Geschichten, die Jahrhunderte alt sind und die allesamt von menschlichen Autoren stammen.

WENN, dann ist das Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters das "Wort Gottes". :D Aber sogar auf diesem Evangelium steht ein menschlicher Autor drauf. Denn anders als die Bibelschreiber steht er mit seinem Namen zu seinem Machwerk. Und so wissen wir hier wenigstens, wen das Monster zu seinem Sprachrohr erwählte, um uns seine Botschaft zu verkünden. :D

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cas65  17.12.2021, 11:14
@Roentghen

Das meinte er wohl eher ironisch. Da die Christen das ja ständig behaupten.

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oopexpert  17.12.2021, 11:32
@Roentghen

Dass die Bibel doch Gottes Wort ist, kriegt man von streng Gläubigen immer als erstes um die Ohren gehauen. Und deshalb könne man die Bibel auch nicht mit anderen Büchern vergleichen. Dass das absoluter Schwachsinn ist, sowohl in der Argumentationsstruktur als auch in der Belegbarkeit, ist mir klar :-).

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