Was ist der Unterschied zwischenSozialismus und Kommunismus?

5 Antworten

Kommunismus ist praktisch die Steigerung von Sozialismus, eine bessere Version sozusagen. Das war so eine Vision , von der viele überzeugte Genossen (Mitglieder der SED) in der DDR geträumt haben. Der Sozialismus war eine Gesellschaftsordnung, die gescheitert ist. und das zurecht. In der Theorie, so wie Marx sich das ausgedacht hat, mag das funktionieren, in der Praxis war das eine Diktatur. Man konnte nicht sagen, was man wollte, nicht die Zeitungen und Bücher lesen, die man lesen wollte, nicht dahin reisen wo man wollte. Und das Warenangebot war die reinste Katastrophe, die einfachsten Sachen gab es nicht.

SunflowerRose 
Fragesteller
 13.01.2015, 21:13

okay dankeeschöön (:

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Unholdi  03.02.2021, 15:58
@SunflowerRose

Lass dir nicht den Kopf verwirren, was Dir hier aufgetischt wird ist das Exempel dessen was Du unter Ideologie finden wirst, wenn Du ne gute Quelle findest.

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Nauticus  14.01.2015, 00:43
in der Praxis war das eine Diktatur.

In den sogenannten realsozialistischen Staaten. Nahezu die gesamten Systeme, die je nach der sozialistischen Theorie aufgebaut wurden, sind jedoch zeitlich und ideologisch fast einzig auf den Ost-West-Konflikt und die Sowjetunion ausgerichtet gewesen. Das waren nun wirklich nicht die optimalen Rahmenbedingungen. Darauf generell auf die generelle Untauglichkeit zu schließen, halte ich für verfehlt. Kapitalistische Systeme versagen ebenfalls regelmäßig - und z.B. die französische Revolution mit ihren Ideen der Demokratie und Freiheit hielt man zeitgenössisch auch lange für ein missglücktes politisches Experiment.

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Sozialismus und Kommunismus sind nicht das Gleiche.

Sozialismus ist die Übergangsphase vom Kapitalismus zum Kommunismus. In dieser Phase gibt es noch viele Widersprüche und Hemmnisse, die im Laufe der Entwicklung überwunden werden müssen. Es gibt auch noch verschieden Klassen und Schichten, die erst nach und nach verschwinden.

Um den Sozialismus aufzubauen und zum Kommunismus weiter zu entwickeln, werden die Hauptproduktionsmittel (Grund und Boden, Fabriken und Bergwerke, die Bodenschätze usw.) in Volkseigentum übergeführt, denn der Privatbesitz an Produktiionsmitteln ist die Grundlage für die Ausbeutung. Das geschieht gegen den Willen der ehemaligen Besitzer, weshalb diese als Klasse und andere Gegener des Sozialismus unterdrückt werden müssen.

Für die Unterdrückung der Gegner wird die Diktatur des Proletariats (DdP) errichtet, die sicherstellen soll, dass das Proletariat die Macht auch behält, weil nur das Proletariat ein objektives Interesse am Sozialismus haben kann. Dieses objektive Interesse erklärt sich aus der Stellung des Proletariats zu den Produktionsmitteln, denn im Kapitalismus besitzt das Proletariat keine Produktionsmittel, wird deshalb ausgebeutet und dadurch entrechtet. Objektiv ist dieses Interesse, weil es unabhängig ist von der persönlichen Einsicht des einzelnen Proletariers.

Die DdP wird durch den sozialistischen Staat durchgesetzt, so wie die Diktatur des Kapitals durch den kapitalstischen Staat durchgesetzt wird. Der Staat ist nämlich immer nur das Machtinstrument der Herrschenden.

Die DdP versteht sich als Diktatur der Mehrheit über die Minderheit, während die Diktatur des Kapitals die Herrschaft der Minderheit über die Mehrheit bedeutet. Darum ist eine echte DdP tausendmal demokratischer, als ein kapitalistischer Staat mit bürgerlichem Parlamentarismus.

Kommunismus ist die Gesellschaftsordnung (keine Staatsform!) die dem Sozialismus folgt. Kommunismus ist dann erreicht, wenn durch die sozialistische Entwicklung zuvor die verschiedenen Klassen verschwunden sind und es deshalb keine Notwendigkeit mehr gibt, dass die einen die anderen unterdrücken. Damit verschwindet auch die DdP und der Staat stirbt ab, weil er als Machtinstrument nicht mehr gebraucht wird. Selbstverständlich gibt es auch dann noch basisdemokratische Formen der Verwaltung und Organisation.

Karl Marx schreibt dazu in seiner Kritik des Gothaer Programms:

In einer höheren Phase der kommunistischen Gesellschaft, nachdem die knechtende Unterordnung der Individuen unter die Teilung der Arbeit, damit auch der Gegensatz geistiger und körperlicher Arbeit verschwunden ist; nachdem die Arbeit nicht nur Mittel zum Leben, sondern selbst das erste Lebensbedürfnis geworden; nachdem mit der allseitigen Entwicklung der Individuen auch ihre Produktivkräfte gewachsen und alle Springquellen des genossenschaftlichen Reichtums voller fließen - erst dann kann der enge bürgerliche Rechtshorizont ganz überschritten werden und die Gesellschaft auf ihre Fahne schreiben: Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!

Nauticus  14.01.2015, 00:37

DH! Wobei Marx selber jedoch die beiden Begriffe nie abstrakt differenziert hat. Vor der russischen Revolution und der Teilung der deutschen Arbeitbewegung nach dem Ende des Ersten Weltkrieges waren die beiden Bezeichnungen in der Tat mehr oder weniger Synonyme.

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Im Sozialismus sin alle Menschen gleich. Im Kommunismus sind manche Menschen etwas gleicher.

lupoklick  24.06.2015, 23:54

siehe auch "Farm der Tiere" von George Orwell   

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Kommunsimus ist, dass alles dem Staat gehört, nach den Bedürfnissen des Staates produziert wird und dass es keine Bevölkerungsschichten mehr gibt. Sozialismus ist m.M.n. ziemlich das gleiche :)

SunflowerRose 
Fragesteller
 13.01.2015, 21:12

dankeeschöön (:

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incredulus  13.01.2015, 21:34

Wie kann im Kommunismus alles dem Staat gehören, wenn es im Kommunismus keinen Staat mehr gibt, bzw. dieser abstirbt?

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Saatgut  13.01.2015, 23:12

grundfalsch, denn im Kommunismus gibt es bereits keinen Staat mehr, ergo gehören die Produktionsmittel allein der Gesellschaft

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Sozialismus ist dir Unvollkommene Form. D.h es gibt noch privatbesitz aber es wird zur Richtung Kommunismus gehen.

Saatgut  13.01.2015, 23:12

man sollte eher sagen, der Sozialismus ist das Durchgangsstadium

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