War Karl Marx ein Genie?

5 Antworten

War Karl Marx ein Genie?

Das kann sicher nicht allgemein gesagt werden, klar ist aber, dass seine Kritik am Kapitalismus und seine Analysen äusserst gut und fortschrittlich waren und man sich diese auch heute noch anschauen und studieren sollte, denn sie werden ihre Aktualität wohl so schnell nicht verlieren.

Warum glauben Marxisten, dass Karl Marx ein Genie, ein Wissenschaftler war, und in allem was er sagte 100 prozent Recht hatte? Und, dass nur Marxismus uns Weiterbringen kann. Und alle anderen Systeme eben schlechter sind als Marxismus?

Das ist überall so. Liberalist*innen werden auch sagen, dass der Liberalismus zu 100% das richtige und beste ist, Faschist*innen ebenfalls, dass wirst du überall finden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Habe mich wissenschaftlich damit auseinandergesetzt...

Marxisten sagen nicht, er habe 100% richtig gelegen. Niemand kann je zu 100% richtig liegen. Seine Analyse und die seiner Nachfolger ist aber heute noch anwendbar.

Krader303702  05.11.2022, 20:46
Niemand kann je zu 100% richtig liegen. 

Man kann trotzdem behaupten das die person 100% richtig liegt

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Marx wird von Marxisten idealisiert, und sie denken, dass nur der Marxismus Frieden und das Ende der Ausbeutung hervorrufen kann. Das hat den Charakter einer Religion. Dass der Marxismus bisher immer nur in Diktatur und Massenmord endete, ignorieren sie. Oder sie sagen halt einfach, dass dies nichts mit dem Marxismus zu tun hat. Das kann man auch anders beurteilen. Schon im Manifest steht was von einem gewaltsamen Umsturz. Zudem (14:15 - 16:40):

Ich glaube nicht, dass viele Menschen wissen, dass es ausschließlich Sozialisten gewesen sind, die im 19. und 20. Jahrhundert öffentlich den Völkermord befürwortet haben. Das ist eine wenig bekannte Tatsache. Es erscheint schockierend. Ich habe hier und an anderen Universitäten Vorlesungen darüber gehalten und es wird immer mit einem Gefühl des Schockiertseins aufgenommen.
Zum ersten Mal tauchte es 1849 in Marx Neuer Rheinischen Zeitung auf. Engels beschrieb, dass der Klassenkampf nach marxistischen Begriffen bedeutet, dass wenn die sozialistische Revolution stattfindet, also Klassenkampf stattfindet, es zurückgebliebene Gesellschaften in Europa geben wird, die zwei Schritte zurückliegen, weil sie noch nicht einmal kapitalistisch sind. Er dachte dabei an die Basken, die Bretonen und die schottischen Hochländer und die Serben. Er nannte sie "Völkerabfall" und sie werden ausgerottet werden müssen, weil sie in der geschichtlichen Auseinandersetzung zwei Schritte hinterherhinken, würde es unmöglich sein, sie bis zu dem Punkt voranzubringen, an dem sie revolutionär werden würden. 
George Watson, Literaturhistoriker, Univ. Cambridge 
Er sprach über die Vulgarität und Schmutzigkeit der Slawen. Er war zum Beispiel der Ansicht, dass Polen kein Recht hat zu existieren. 
Pierre Rigoulot, Historiker, Institut d'histoire Sociale, Paris 
Unterliegen müsse jene Klassen und Rassen, die zu schwach sind die neuen Lebensbedingungen zu meistern. (...) Sie müssen in einem revolutionären Holocaust untergehen.
Karl Marx
Marx hat damit angefangen. Er war der Stammvater des modernen politischen Völkermordes. Ich wüsste nicht, dass vor Marx und Engels jemals ein neuzeitlicher Denker öffentlich zur Rassenvernichtung aufgerufen hat. Ich kann nichts früheres finden. Ich gehe daher davon aus, dass es bei Ihnen seinen Ursprung hat.
George Watson, Literaturhistoriker, Univ. Cambridge

Im Schwarzbuch wird zudem folgendes erklärt:

Die Doktrin wurde zu einer verbrechenerzeugenden Ideologie, einfach weil sie eine Grundgegebenheit leugnete: die Einheit dessen, was Robert Antelme "das Menschengeschlecht" oder was die Präambel der Menschenrechtserklärung von 1948 die "menschliche Familie" nennt. Wurzelte der Marxismus-Leninismus vielleicht weniger in Marx als in einem verfehlten Darwinismus, der sich der sozialen Frage zuwendet und dabei auf die gleichen Irrwege gerät wie in der rassischen Frage? Eins ist sicher: Das Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist Ergebnis einer Ideologie, die den Menschen und die Menschheit auf einen nicht universalen, sondern speziellen - biologisch-rassischen oder sozio-historischen - Zustand reduziert. Auch hier gelang es den Kommunisten mit einem Propagandatrick, ihren Ansatz als einen universalen, die ganze Menschheit berücksichtigenden darzustellen. Häufig sah man sogar einen grundlegenden Unterschied zwischen Nationalsozialismus und Kommunismus darin, daß ersterer speziell sei - extrem nationalistisch und rassistisch -, während das leninistische Projekt universalistisch gewesen sei. Nichts könnte falscher sein: Lenin und seine Nachfolger schlossen den Kapitalisten, den Bourgeois, den Konterrevolutionär usw. eindeutig von der Menschheit aus. Die aus dem soziologischen oder politischen Diskurs geläufigen Begriffe nahmen sie auf und machten daraus absolute Feindbilder. Wie Kautsky 1918 sagte, handelt es sich dabei um kautschukartig dehnbare Begriffe, die dazu berechtigen, aus der Menschheit auszugrenzen, wen, wann und wie man will, und die direkt zum Verbrechen gegen die Menschlichkeit führen.

Quelle: Das Schwarzbuch des Kommunismus, Sonderausgabe 2004, 2. Auflage 2004,Seite 821 (das Kapitel ist von Stephane Courtois)

also sowas hat er nicht gesagt, sondern analytische Werkzeuge bereitgestellt, um die welt auf materialistische Weise zu verstehen. Gerade die Dialektik ist ein Prinzip, dass nicht darauf aus ist, zu sagen, es ist und bleibt so.

Das Denken nicht nur Marxisten, er hat nunmal vieles schlimmes vorhergesagt

OpenMinded111 
Fragesteller
 20.08.2022, 00:10

Er hatte unrecht

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DeVoe307  20.08.2022, 00:14
@OpenMinded111

Natürlich funktioniert er, er wurde nur nicht umgesetzt ind es geht ja darum was er aufgrund seiner Beobachtungen vorhergesagt hat

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DeVoe307  20.08.2022, 00:20
@OpenMinded111

Naja, in Chile kamen die Sozialisten friedlich an die Macht, da dass den Amerikanern nicht gepasst hat haben die dort Nazis unterstützt mit Waffen und allem möglichen und daraufhin gab es in Chile 40 Jahre eine grausame Militärdiktatur. Der gute Kapitalismus und die guten Amis. Und gibt es denn eine andere Wahl als den demokratischen Sozialismus?

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OpenMinded111 
Fragesteller
 20.08.2022, 00:21
@DeVoe307

Nazis? Nein Pinochet war kein Nazi.

Wo hat der demokratische Sozialismus je funktioniert?

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DeVoe307  20.08.2022, 00:23
@OpenMinded111

Er war rechtsradikal und es war eine Diktatur, da fehlt nicht viel zu einem Nazi. Er hat nie funktioniert, da er niedergeschlagen wurde von den Amis oder von undemokratischen und autoritären Kommunisten. Funktioniert denn der Kapitalismus?

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DeVoe307  20.08.2022, 00:29
@OpenMinded111

Wenn es ihn noch nie gab kann man auch nicht sagen, dass der Kapitalismus besser funktioniert. Man kann durch Simulationen klar sehen, dass der Sozialismus für die Menschen und die Wirtschaft vorteilhaft wäre

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DeVoe307  20.08.2022, 00:31
@OpenMinded111

Wirtschafts- und Gesellschaftssimulationen, die von starken Rechenzentren errechnet werden

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DeVoe307  20.08.2022, 00:35
@OpenMinded111

Natürlich nicht, aber man kann ja nicht einfach von eben auf gleich ein ganzes Wirtschaftsmodell umbauen, da gibt es einen leichteren Weg, Simulationen, die viele Dinge einberechnen um möglichst nah an die Realität zu kommen, natürlich kann man denen nicht zu 100% trauen, sie geben aber gute Indizien, wie es sein könnte

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