Ungewollt schwanger + Soziale Phobie, was tun?
Ich hoffe ich werde nicht verurteilt und bitte euch Rücksicht mit mir zu haben. Ich bin 19 Jahre alt und habe vor kurzem herausgefunden das ich schwanger bin. Tatsächlich ungeplant und auch ungewollt. Ich bin mir zu 100% sicher das ich das Baby nicht austragen geschweige behalten möchte aufgrund viele Probleme in meinem Leben. Unter anderem leide ich an viele psychischen Krankheiten weshalb ich nicht nur unverantwortlich wäre sondern auch Unfähig das Kind Großzuziehen.
Ich habe leider niemand der wirklich für mich da ist, geschweige jemanden dem ich es erzählen könnte.. Mein Freund wäre bereit das Kind zu behalten, akzeptiert jedoch meine Entscheidungen nur leide ist er nicht wirklich eine große Hilfe da er sich mehr oder weniger aus dem Thema raus hält. Ich habe leider keine Ahnung was ich machen soll, ob ich zum Arzt gehen soll, ob ich irgendwo anrufen soll.. Ich leide an eine großen Sozialen Phobie.. Ich Kriegs nicht gebacken jemanden anzurufen geschweige ein Telefonat zu führen und bin total am verzweifeln weil ich niemanden habe der mit mir zum Arzt geht oder für mich anruft.. Ich bin am Boden zerstört und weiß einfach nicht mehr weiter..
7 Antworten
Hallo du Liebe,
wie gut, dass du hier schreibst. Die Nachricht von der Schwangerschaft war sicher erst mal ein Schock. Hast du es durch einen Schwangerschaftstest erfahren? Ich vermute mal deine Periode ist ausgeblieben und dann wusstest du was zu tun ist....
Es gibt keinen Grund, dich dafür zu verurteilen, eine 100%ige Verhütung gibt es sowieso nicht. Mit deinem Freund konntest du schon darüber reden, das ist doch ein wunderbarer erster Schritt den du geschafft hast. Und er wäre bereit das Kind zu behalten.
Du schreibst, jetzt hält er sich aus dem Thema raus, nunja, ich denke für ihn wird es vielleicht auch das erste Mal sein Vater zu werden, hm? Das ist für euch beide etwas Neues und er braucht jetzt auch erst einen Plan was Schritt für Schritt zu tun ist. Kannst du ihm sagen, wo du seine Hilfe jetzt brauchen würdest?
Einige User haben schon ganz gute Tipps gegeben, wie es jetzt weitergehen kann. Bestimmt ist dein Freund bereit, dich jetzt bei den Dingen zu unterstützen die dir nicht so leicht fallen, oder?
Auf jeden Fall kannst du dich schriftlich sehr gut ausdrücken und es gibt auch Beratungsmöglichkeiten, wo du gar nicht reden musst. Pro Femina ist so eine Organisation. Du könntest mal mit deinem Freund zusammen auf ihre Seite gehen, die bieten sogar Beratung per WhatsApp an.
Du allein fühlst dich nicht in der Lage für ein Baby zu sorgen. Erst mal will ich dir sagen, dass geht ganz vielen Mamas so. Es ist schon eine große Aufgabe. Deshalb gibt es dafür aber auch gute Unterstützungsmöglichkeiten. Ich glaube dir, dass dir die Vorstellung, ein Baby zu haben sehr Angst macht. Ich möchte dir einfach einen Gedanken dazu sagen: dein Baby weiß nichts von einer sozialen Phobie, es wird dich lieben, einfach weil du seine Mama bist.
Es könnte also mit dem Baby auch vieles gut werden für dich. Du musst es nicht alleine schaffen. Das ist völlig ok!
Was brauchst du selbst jetzt als nächstes? Ich schick dir noch eine Freundschaftsanfrage. Da kannst du mir auch privat schreiben, wenn du magst. Ich bin auf jeden Fall gern für dich da ❣️
Ganz liebe Grüße Sophie
Wende dich an eine Beratungsstelle. Diakonie und Caritas bieten Schwangerschaftsberatungen an. Eventuell können die dir auch bei deiner sozialen Phobie helfen.
Dein Freud steht hinter dir, egal wie du dich entscheidest. Das ist schon mal sehr gut und viel.
Nicht du alleine trägst nun die Verantwortung, sondern ihr als Paar. Bitte ihn bei dir zu sein, wenn du beim Frauenarzt anrufst und falls du es selbst nicht kannst, dies für dich zu übernehmen. Auch dich dann bei diesem Termin zu begleiten.
Bei der Untersuchung kann er ja im Wartezimmer warten um dann bei der Besprechung hinzu zu kommen.
Der Arzt wird euch die Adresse der Beratungsstelle geben. Auch dahin könnt ihr als Paar gehen und nachher zu Hause all die Möglichkeiten miteinander besprechen, um dann gemeinsam den entschiedenen Weg zu gehen.
Eben nicht du alleine musst jeden dieser Wege gehen, denn ihr tragt gemeinsam die Verantwortung.
Besprich das mit deinem Freund übers Wochenende und am Montag macht ihr gemeinsam einen Termin beim Frauenarzt. Es bleibt keine Zeit um es auf die lange Bank zu schieben, in Anbetracht dass du einen Abbruch ins Auge gefasst hast.
Je früher ihr nun handelt, desto mehr Zeit bleibt dir für die definitive Entscheidung.
Alles Gute auf diesem unbequemen Weg, der da vor dir liegt. Du wirst sehen, alle sind sehr lieb und Verständnisvoll mit dir. Das kann dir gar hilfreicher für dich persönlich sein, als so manch eine Psychotherapie.
Einfach weil dir keine Wahl bleibt, du nicht mehr lange zögern kannst, sondern dich überwinden musst all diese Schritte zu gehen.
In dem Sinne alles Liebe dir.
Hey, es ist okay wenn du das Kind nicht austragen willst, niemand wird dich deswegen verurteilen.Your body your choice.Wende dich am besten an Beratungsstellen wie dem Mädchengesundheitsladen, da arbeiten sehr liebe Leute die ein offenes Ohr für dich haben:).Wenn du dich nicht traust da anzurufen kannst du deinen Freund fragen ob er das übernehmen könnte.Vertraue dich jemanden an und mach dir keine sorgen.Ich wünsche dir alles gute!
Egal was du machen wirst - du musst jetzt trotz deiner Phobien Verantwortung übernehmen. Auch wenn du abtreiben willst, bleibt ein Anruf und Termine beim Frauenarzt unumgänglich.
Bitte deinen Freund, dabei zu sein um dich dabei mental zu unterstützen oder dies notfalls zu übernehmen. Auch er hat eine Verantwortung, auch wenn er offensichtlich überfordert ist mit der Situation.
Es gibt auch Anlaufstellen, die dich unterstützen, angefangen von der Telefonseelsorge.
Und du hast schon den ersten Schritt getan und diese Frage hier gestellt. Von daher kannst du auch die weiteren Schritte machen. Denk nicht an den grossen Berg, der vor dir liegt Sondern gehe einen Schritt nach dem anderen.
Eine Schwangerschaft kann man nicht einfach aussitzen. Wenn man das versucht, endet es vermutlich in einer Tragödie.
Und übrigens gibt es auch die Möglichkeit, ein Kind dauerhaft zu Pflegeeltern zu geben.
Wie auch immer, ich wünsche dir und euch alles Gute!