uneingeschränkter U-boot krieg 1917 informationen?

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Bei den Booten des 1.Weltkriegs handelt es sich für "Tauchboote", denn diese konnten nur begrenzte Zeit unter Wasser verbringen, die meiste Zeit bewegten sie sich über Wasser. Im Volksmund wurde aber die Bezeichnug U-Boot verwendet.Das erste deutsche U-Boot (genannt "Brandtaucher") wurde vom Wilhelm Bauer (UFZ.) konstruiert. Gebaut wurde er im Werft "Schweffel und Howald" in Kiel. Die Probefahrt erfolgte am 01.02.1851, die aber, wegen diverser Sparmaßnahmen am Boot sehr unglücklich verlief. Er versank in der Kieler Bucht. Die Reste wurden 1887 gehoben und restauriert. Das Original befindet sich im Militärhistorischen Museum Dresden, ein Modell im Deutschen Museum München. 4.April 1904 Reichsmarineamt: Erteilung des Befehls zum Bau eines U-Bootes an Marineingenieur Gustav Berling.1. Schritt zur U-Boot Flotte. DL hat sich darin im Gegensatz zu den Marinen anderer Länder lange zurückgehalten.1905 werden 1,5 Millionen Mark für Versuche mit Unterseebooten freigegeben (Marineetat)3.Dezember 1904: Bestellung der S.M. U 1 bei der Germaniawerft in Kiel.1906 zur Wasser gelassen.Es folgen viele Versuche damit, zuerst ohne Mannschaft an Hebekränen, dann mit Besatzung.Waufgrund der guten Ergebnisse, wird die Aufrüstung mit U-Booten beschlossen. Die ersten 4 fertiggestellten Boote wurden 1910 zur 1.U-Boot-Flottille der Deutschen Marine zusammengestellt,S.M. U 3 ist inzwischen am am 17.01.1911 durch Tauchunfall verlohrengegangen.Zu Kriegsbeginn besaß Deutschland 28 U-Boote. die MArineführung hielt sie zu der Zeit nicht effizient, wurden nur als "Hilskräfte" vorgesehen.Die ersten Unternehmungen der U-Boote gingen über Patroullienfahrten nicht hinaus.Vom 6.08.1914 bis 11.08.1914 gab es für zehn Boote Einsätze zur Fernaufklärung gegen englische Überwasserstreitkräfte. Vom 15.08.1914 bis 21.08.1914 fuhren drei Boote zur englischen Küste.Alle diese Ausfahrten blieben erfolglos, es gab sogar Verluste:S.M. U 13, U 15. S.M. U 15 gab den ersten Torpedoschuß auf das Engl. Schlaschtschiff "Monarch" erfolglos ab. Am 5.09.1914 versenkte S.M. U 21 den engl.Kreuzer "Pathfinder" durch enen scharfen Torpedoschuß. Dies ist gleichzeitig der 1. Erfolg Deutschen U-Bootes.Am 22.09.1914 versenkte S.M. U 9 (älteres Petroleumboot!!!:D)drei englischen Panzerkreuzer ("Aboukir"-"Cressy"-"Hogue"), und bewies damit Effektivität und Schlagkraft der U-Boote. Einen Monat später (auch durch S.M. U9 :D)sank der Kreuzer "Howk".Am 20.10.1914 wurde als erstes Handelsschiff der englische Dampfer ,,Glitra" durch S.M. U 17 versenkt. Durch diese erfolgreiche Aktionen kam es zur Neubewertung der Kriegslage.U-Boote wurden ab jetzt als ein Waffensysthem gesehen, das im Seekrieg erfogreich angewenet werden kann. November 1914 Erklärung der Briten der gesamten Nordsee zum Kriegsgebiet,Verhängung einer völkerrechtswidrige Hungerblockade gegen Deutschland und die Mittelmächte.Die Deutsche Seekriegsführung hat daraufhin voll auf die U-Boot-Flotte gesetzt.Reaktion der Deutschen auf die Erklärung der Briten: die Seekriegsleitung hat am 04.02.1915 die Gewässer um die Britischen Inseln zum militärischen Operationsgebiet erklärt.Die wenigen U-Boote sollten vor der Engl. Küste eine Gegenblokade errichten.Da Handelschiffe ggn U-Boote stets im Nachteil waren,befahl die Marineleitung am 22.02.1915,alle Schiffe der Feindstaaten warnungslos zu versenken.(Protest, vorwiegend i.d. USA - oh welch ein Wunder :0)U-Boot S.M. U 20 , 7. Mai 1915 Versenkung des britischen Passagierdampfers "Lusitania" =1198 Opfer.128 US-Staatsbürger= Spannungen mit der USA. U-Boot-Krieg deshalb vorerst eingestellt.= Riesige Behinderung+Gefahr für die Boote: hieß für die Kommandanten, beim Sichten eines Schiffes aufzutauchen, die Papiere einzusehen und streng nach Prisenordnung, dann zu versenken oder weiterfahren zu lassen.(Völlig bescheuert!) Was das für eine Gefahr für Boot und Besatzung bedeutete, kann sich wohl jeder vorstellen.Versorgungslage in DL wird immer schlimmer, Marineleitung erklärt: England wird bei einer Wiederaufnahme des uneingeschränkten U-Boot-Kriegs in sechs Monaten kapitulieren. Die 3. Oberste Heeresleitung nahm den Krieg am 1. Februar 1917 wieder auf. Folge: amerikanischer Kriegseintritt am 06.04.1917.Vorl.Ziel + Methode:kürzester Zeit möglichst viele U-Boote in den Einsatz (zu) schicken.Marine drängt auf schnelle techn. Verbesserungen- werden nicht realisiert.Problem: Engländer führen den Konvoi-Systhem ein.Die Ozeane sind wie leergefegt ,trifft ein U-Boot solch einen Konvoi an, stehen seine Chancen gegen ihn sehr schlecht.Verbesseung der Bauweise=Scheerprogramm konnte nicht mehr durchgeführt werden (braucht 69000 Werftarbeiter!!!, die 376 U-Boote und die bereits vergebenen Aufträge erfüllen sollten). Wenn man genügend Boote hätte,und eine neue Taktik (im Rudel) gegen die Konvois angewand hätte, hätte man gegen sie bestehen können ! :( Die D. U-Boote haben EnglAnd +die Alliierten am Rand der Niederlage gebracht, deswegen:im Wersailler Waffenstillstandsabkommen- Abschnitt "Bestimmungen hinsichtlich der Seemacht" Artikel XXII- Reduzierung der Marinesoldaten auf 15 000 Mann mit geringem Schiffsbestand + Auslieferung ALLER U-BOOTE :(!"Geklaut" am 20.11.1918 insgesamt 176 U-Boote, und 149 im Bau befindliche U-Boote und 10 seeuntüchtige und veraltete wurden abgebrochen (=Schrott).Die ausgelieferten U-Boote teilten sich die Alliierten auf.105GB,46F,10 It,7Jap, 6 USA,2 B.+ "Friedensvertrag" am 28.06.1919 Zusatz:vollständiges Produktionsverbot für D. U-Boote :( !1935 Neuverhadlungen mit GB über Flottenstärken - DL darf wieder offiziell U-Boote bauen und besitzen.:)Vorbereitungen liefgen seit 1922 ! 1932 - U Vessiko, in den Dienst am 29.06.1935 . THIS IS IT! Gruß+Viel Glück: I.B.

Gabi40  21.10.2010, 14:52

Ein sachdienlich, hervorragender und mutiger Artikel, in dem Du nur noch hättest erwähnen sollen, daß die Amis mit den Briten schon seit Kriegsbeginn nur auf die Provokation des "uneingeschränkten U-Boot-Krieges" hingearbeitet haben um den amerikanischen Kriegseintritt zu rechtfertigen! Von mir DH!

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blunt  21.10.2010, 15:14
@Gabi40

Dankeschön, würde gern mehr darüber von Dir lernen (Weiß leider nicht alles :(! - U-Boote sind mein "Steckenpferd" bin leider viel zu groß für die Marine + ein Mädchen :(!) Gruß+Dank: I.B.

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KHLange  23.10.2010, 19:11
@Gabi40

Ich gewinne immer mehr den Eindruck, und das bestärkt mich, in diesem Forum auch weiterhin mitzumachen, dass die längeren Artikel, wie auch der von blunt, wirklich von Kompetenz und auch Mut zeugen. Bisher wurde dieses Forum von einer bestimmten, der political correctness nur allzugern folgenden Autorenschaft verschont. Offensichtlich sind diese Damen und Herren nicht bereit, ihre Weisheiten in den Dienst der wissbegierigen Jugend zu stellen (- und das ist auch gut so - ), das macht nämlich Arbeit!

Zur Ergänzung von blunt ist vielleicht noch hinzuzufügen, dass wirkliche Erfolge der Kriegsmarine - abgesehen von ein paar netten, aber letztlich nicht kriegsentscheidenden Husarenstückchen, wie der Möwe, des Seeadlers oder der Emden nur von der U-Bootflotte stammten. Des Kaisers großer Stolz, die prachtvollen Schlachtschiffe, Kreuzer, etc... lagen in Wilhelmshaven und Kiel vor Anker und haben im Grunde nur Kapital gebunden; ihren Zweck, die britische Blockade zu brechen, konnten sie zu keiner Zeit erfüllen, auch die Schlacht am Skagerrak hat daran nichts geändert, ein taktischer, kein strategischer Erfolg. Fürwahr, die zur Finanzierung der Kriegsmarine eingeführte Sektsteuer in U-Boote investiert, wäre effizienter gewesen. Graf Spee war im Südatlantik vor den Falkland-Inseln auf sich gestellt. Das Ergebnis ist bekannt.

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xXxulTIMatexXx  21.10.2010, 21:50

Super Antwort!
Hast du das alles aus dem Kopf geschrieben? oO
Du scheinst ja wirklich ne Menge Ahnung von dem Thema zu haben :)

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Der uneingeschränkte U-Boot-Krieg erlaubte es den Deutschen U-Bootbesatzungen, jedes feindliche Schiff sofort zu versenken.
Vorher waren die U-Boote lange Zeit gezwungen, die anderen Schiffe im aufgetauchten Zustand zum Anhalten zu bitten und zu kontrollieren, ob das Schiff wirklich den Briten gehörte.
In dieser Zeit gingen viele U-boote verloren, weil die anderen Schiffe die aufgetauchten U-Boote in dieser Zeit einfach versenken konnten.
Der uneingeschränkte U-Boot-Krieg war übrigens nur eine Gegenmaßnahme Deutschlands, um die Hungerblockade der Briten zu beenden.
Die Briten hatten nämlich (völkerrechtswidrig) eine Seeblockade gegen Deutschland (und somit auch seine Verbündeten) gestartet, um die Achsenmächte auszuhungern.
Dafür wurde die gesamte Nordsee von den Briten zum Kriegsgebiet erklärt, sodass sie die Blockade überhaupt durchführen konnten.
Im Gegenzug erklärte Deutschland die Gebiete um Großbrittanien zum Kriegsgebiet und versuchte nun (mit Hinweis auf die Hungerblockade der Briten), die Briten auszuhungern.
Die Auswirkungen auf den weiteren Kriegsverlauf waren allerdings sehr schlimm:
Die Amerikaner hatten es nun geschafft, die Deutschen dazu zu verleiten, einen Grund für einen Kriegseintritt der USA zu geben.
Die scheinbar unsinnigen Anweisungen an die Deutschen U-Bootbesatzungen hatten nämlich den Sinn, genau dies zu verhindern, weil es schon vorher Spannungen mit den USA gab.
Diese gab es offiziell, weil Deutsche U-Boote im Mai 1915 bereits das Passagierschiff "Lusitania" versenkt hatten, wobei mehr als hundert Amerikaner starben.


Bis heute hält sich übrigens hartnäckig das Gerücht, dass die Alliierten absichtlich die Lusitania im Kriegsgebiet in Küstennähe geschickt hatten, wo die Deutschen U-Boote lauerten.
Dies war nämlich die einfachste Möglichkeit, einen Grund für einen Kriegseintritt der USA zu erzwingen.
Durch ihre Wirtschaftsmacht konnte diese nämlich den Krieg zu Gunsten der Alliierten wenden ;)


Ich hoffe, meine Antwort war auch trotz der anderen (sehr guten) Antworten noch etwas hilfreich ;D

Gabi40  22.10.2010, 13:33

Guter Bericht, DH!

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Die britische Seeblockade, die allein in Deutschland zu 750000 Hungertoten führte, war eine seit 1915 zwischen Amerika und der britischen Admiralität abgesprochene Maßnahme, Deutschland zu einem Fehler zu verleiten. Die Reichsregierung hatte den Briten mit einem uneingeschränkten U-Boot-Krieg gedroht, sollte die Seeblockade nicht aufgehoben werden. Da Großbritannien seine gegen die Mittelmächte verhängte Seeblockade nicht aufgab, erklärte Deutschland am 01. Februar 1917 unter Hinweis auf die völkerrechtswidrige Seeblockade, den "uneingeschränkten U-Boot-Krieg". Endlich hatte US-Präsident Wilson seinen konstruierten Kriegsgrund; denn zwei Tage später brachen die USA die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland ab. Anfang April erklärte der US-Kongreß, gemäß der Forderung des Präsidenten, daß sich die USA aufgrund des U-Boot-Kriegs als im Kriegszustand mit Deutschland betrachteten. Am 6. April folgte die förmliche Kriegserklärung an Deutschland!

Deutschland wurde von den damaligen Gegnern zum Hauptschuldigen erklärt, weil man die stärkste Nation im Herzen Europas nachhaltig schwächen wollte. Nach dem Versailler Diktat wurde Deutschland durch Reparationszahlungen wirtschaftlich ausgeblutet. Zur wirtschaftlichen Not kamen ungerechte Gebietsabtrennungen mit einer daraus resultierenden Teilung im Osten, (Korridor) mit schlimmsten Demütigungen! Der Sieger bestimmt, was Recht und Unrecht ist!

xXxulTIMatexXx  21.10.2010, 21:52

Mal wieder eine super Antwort von dir!
DH!

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KHLange  23.10.2010, 19:26

Zur Ergänzung ist hier aber auch zu sagen, dass seitens der deutschen Diplomatie in Bezug auf die USA grausame Fehler gemacht wurden. Die Stimmung in der Bevölkerung , die sich ja zu einem gar nicht so kleinen Anteil aus deutschen Wurzeln rekrutierte, war nämlich keineswegs dazu angetan, sich in europäische Händel einzumischen. Schon vor dem Krieg hat man leider zu wenig getan, dem nicht gerade sehr deutschfreundlichen (sieht man einmal von den Steiff-Teddybären auf der Hochzeitsparty seiner Tochter ab :) )Theordore Roosevelt ein objektivers Deutschlandbild zu vermitteln. So berechtigt die Versenkung der Lusitania auch gewesen sein mag, der Nutzen stand in keinem Verhältnis zum Schaden, der dadurch entstanden ist. Kaum war das einigermaßen geradegebügelt, kam diese so unsäglich dumme Zimmermann-Depesche. Die Geschichte der USA ist eine Abfolge von Landraub (gegenüber Mexico, Spanien, Hawaii)) und Vertragsbrüchen (gegenüber den Indianern) doch muss man das gerade gegenüber einer Großmacht ins Spiel bringen, die sich zwar alles andere als neutralitätskonform verhalten hat, deren Soldaten es aber gilt, von der Front fernzuhalten?

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Gabi40  23.10.2010, 20:19
@KHLange

Danke für die hervorragende Ergänzung, die auch ich Vollinhaltlich unterschreibe. Nach Bismarck ließ die kaiserliche Diplomatie leider sehr zu wünschen übrig!

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Hi, das war das einzige Mittel, die Briten in die Knie zu zwingen und den Blockadegürtel der Briten zu lockern. Die Briten hatten Ubootfallen: Handelsschiffe waren verdeckt bewaffnet, Wurden sie vom aufgtauchten Uboot zum Halt aufgefordetrt, fielen die Klappen und auf das wehrlose U-Boot wurde mit Schnellfeuerkanonen geschossen. Der uneingeschränkte Ubootkrieg war ein Torpedieren ohne Vorwarnung. Der Ubootkrieg gab den USA Gelegenheit, in den Krieg gegen das Dt. Reich einzutreten. Gruß Osmond http://www.deutsche-schutzgebiete.de/unterseebootkrieg.htm