Umzug nach Österreich?
Meine Kinder und ich sind vom bayerischen Schulsystem überfordert und gestresst. Wir denken über einen Umzug nach Österreich nach (mein Mann ist Österreicher). Hat jemand Erfahrungen gesammelt? War die Umstellung schwer? (2 Kinder Gymnasium, 1 Kind Mittelschule)? Danke für Eure Antworten.
3 Antworten
Geschenkt wird den Kindern in Österreich auch nix.
Danke für deine Antwort.
Ich will nicht, dass man meinen Kindern was schenkt. Arbeiten und lernen sollen sie trotzdem. Aber, ich will dass sie auch Anerkennung bekommen.
Bsp. Grundschule:
"Unterstreiche alle Verben blau". Mein Kind umkreist sie. Ergebnis= 0 Punkte. Das ist schon sadistisch.
Ich habe in München meine Abi Prüfung geschrieben, mein Mann seine Matura in Österreich. Die zwei Prüfungen sind absolut nicht zu vergleichen. Das sind die Tatsachen.
Warum zieht ihr nicht nach Bremen, da soll das Abitur am Einfachsten sein. Sobald die Kinder dann studieren wollen/müssen, könnt ihr ja wieder woanders hinziehen.
Danke, wir haben niemanden dort. Und in Österreich schon. Deswegen diese Option.
Das ist glaub ich weniger eine Frage ob Österreich oder Deutschland, sondern mehr eine Frage von Schule und Lehrer.
Also wenn ich an meine ganzen Schuljahre zurückdenke, phuuu...
Also im Wesentlichen haben wir in den meisten Fächern einfach nichts gemacht. Hört sich erstmal gut an, ist aber nicht so super wenn du extra einen Sprachenzweig ausgesucht hast und im Endeffekt 2,5 Jahre wirklichen Englischunterricht hattest. In 12 Jahren Schulzeit.
Mir kommt vor, dass es hier wesentlich lockerer abläuft als in Deutschland. Allerdings betrifft das nicht nur den Stoff (wobei man da je nach Begabung spätestens ab irgendwann in der Oberstufe ordentlich lernen muss!!) sondern generell den ganzen Schulalltag.
Wenn ich so dran danke, was ich für Lehrer hatte....
Ich konnte teilweise nicht einschlafen, weil ich so Angst vor Lehrern hatte, ich hatte einen vermutlich pädophilen Lehrer, Lehrer, die einfach keinen Unterricht gemacht haben und auf den Schulreisen ist das immer komplett eskaliert: Da wurde dann immer getrunken. Wenn ich damals mehr verstanden hätte, wäre ich nicht ins Auto gestiegen, als wir von einer Buschenschank wieder zurück in die Unterkunft sind. Unsere Lehrer inklusive Fahrer waren so besoffen, dass sie wortwörtlich nicht mehr bis drei zählen konnten.
Natürlich ist noch mehr als das oben Geschilderte passiert, aber das waren ein paar Ausschnitte.
Das Interessanteste ist ja, dass alle diese Lehrer (wenn sie noch nicht in Pension sind) noch unterrichten. Nie hat es Konsequenzen gegeben.
Man muss dazu sagen, dass meine Schule nie einen schlechten Ruf hatte. Das ist ganz normal hier, was ich so von meinem Umfeld mitbekommen hab.
Nun, ich kenne ja meine Schulzeit in Österreich, bissl was davon hab ich ja schon geschildert.
Das ist auch etwas, was ich nicht verstehe. Wieso unterscheidet sich eine Grundschule von der anderen, obwohl sie sogar in der gleichen Ortschaft liegen? Je nachdem welche " Zusammensetzung" drinnen ist, lernt man mehr oder weniger.
Die Logik ist mir unklar: ich quälle meine Kinder mit dem bayerischen Abitur, 6 Jahre unnützigem Latein usw. damit sie später z.B. mit Ingineuren aus der ganzen Welt im gleichen Betrieb für das gleiche Geld arbeiten. Nur dass die anderen ihre Titel viel schmerzfreier bekommen haben.
Dafür lesen die deutschen Schüler kaum etwas, 1-2 Bücher pro Jahr, schneiden bei der Pisa Studie katastrophal ab.
Und es geht mir nicht primär um hohe Bildung. Meine Kinder sollen das werden was sie werden wollen. Auch andere Berufe sind wertvoll und werden gesellschaftlich gebraucht. Eine Köchin oder Friseuse kann auch glücklich und zufrieden leben und wenn sie gut arbeitet, sogar sehr gut verdienen. Wir sind nicht glücklich, das ist ausschlaggebend. Die Kinder werden wie Maschinen behandelt. Zu viel Druck, perfekt sein zu müssen.
Woher glaubst du das zu wissen? Deutschland hat 16 "Schulsysteme", und selbst innerhalb dieser gibt es große Unterschiede - in Berlin Neukölln schaut das ganz anders aus als in Zehlendorf.