Blickwechsel 11. März 2021
Deine Fragen an einen Buddhisten
Alles zum Blickwechsel

Umgang mit anderen Religionen?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Wie geht der Buddhismus generell bin anderen Religionen um - eher aufgeschlossen oder nicht?

Das kann man so nicht sagen! Denn der Buddhismus ist sehr ambivalent von Region zu Region unterschiedlich. Die geistige Einstellung zu solchen Themen ändert sich auch mit der Zeit.

Man kann höchstens auf das schauen, was der Buddha selber dazu gesagt hat: Buddha hat Menschen mit anderem Glauben immer respektiert & den rationalen Dialog mit ihnen gesucht. Er hat nie beleidigt, sondern versucht zu überzeugen. Nicht selten tat er dies mit Erfolg. Gleichzeitig konnte Buddha auch scharfe Kritik an anderen Glaubensgemeinschaften üben. So kritisierte er z.b. die Religionsgemeinschaft der Jainisten, welche es heute noch gibt, & setzte seine Lehre über deren absolut. Bei der absolut Setzung seine Lehre ging es ihm aber nicht darum alles aus der Welt zu schaffen, was nicht Teil seiner Lehre ist, sondern darum das zu kritisieren, was seiner Lehre widersprüchlich ist. Die Vorstellung von Gott z.b. ist nicht Teil der buddhistischen Lehre, aber widerspricht dieser auch nicht. Daher hielt er sich dem Glauben an Gott gegenüber mit Kritik zurück. Es gibt auch kein einziges Motiv dafür, dass Buddha zu Gewalt gegen Andersgläubige aufgerufen hätte. Das würde auch nicht zu den historischen Umständen passen.

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Nun zu mir:

Ich habe einige Freunde, welche viele der buddhistischen Weltanschauungen teilen. Manche meditieren & bekennen, dass sie dem Buddhismus gegenüber sehr positiv gesonnen sind. Tatsächlich habe ich aber keinen einzigen engen Freund (höchstens Kumpels), welcher sich selber auch als Buddhist bezeichnet. Das Labeln als Buddhist ist mir also nur sehr geringfügig bis gar nicht wichtig.

Dann habe ich Freunde, welche gar nicht spirituell sind. Sie lehnen den Buddhismus ab & zweifeln seine Inhalte stark an. Mein bester Freund gehört dazu. Natürlich ist das auf seine Art & Weise schade, da eine Umgangs- & Kommunikationsgrundlage fehlt. Aber von einer tiefen Freundschaft hält mich das nicht ab.

Dann gibt es Menschen, welche an die Unfehlbarkeit ihrer Weltsicht glauben, ohne sie rational prüfen zu wollen. Das hat dann nicht unbedingt nur mit Religiosität zu tun, sondern kann auch blanker Nihilismus sein. Mit solchen Menschen habe ich selten eine Freundschaft, wobei ich auch hier perseh nicht ablehnend bin. Aber so eine Weltsicht macht mir die Beziehung zu so einem Menschen schwer.

theaterfan1997 
Fragesteller
 12.03.2021, 14:47

Also würdest du akzeptieren, dass ich Atheist und somit ungläubig bin? In vielen anderen Religionen ist das ja nicht so, da werden ja Ungläubige "verurteilt" - siehe Christentum und Islam!

Danke für die Antwort :)

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Bodhgaya  12.03.2021, 15:42
@theaterfan1997

Ich bin auch Atheist! Insofern man unter Gott etwas anderes versteht wie die Vernunft der Natur.

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Ich habe Respekt vor anderen Religionen. Ich frage, höre zu und vermeide den Eindruck, ich wolle missionieren.

Alle Religionen seind gleichwertig.

Damit meine ich ausdrücklich NICHT Randgruppen wie die Evangelikalen, Kreationisten usw.