Wo wird das "ä" in "Lähmung" wie "ä" ausgesprochen, und wo wie "e"?

Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen

mit langem ä 50%
mit langem e 50%
noch anders 0%

11 Antworten

mit langem ä

Ich stelle das bei meiner Frau fest (Schulleiterin - Deutsch und Mathe !)
Offenbar klingt in ihren Augen/Ohren das e eleganter als ä. Ich nerve sie damit, weil es in meinen Augen einen Verunglimpfung der Sprache ist. Ihre Schwägerin aus Düsseldorf (sie stammt aus Münster) und ihre Kinder 7 und 9 sagen auch z.B. Medchen und dann fahre ich aus der Haut und präsentiere Ihnen ein Dutzend Wörter die sich mit einen gesprochen e statt ä richtig verhuntzt anhören. Die Kinder verstehen es und sie machen eifrig mit. Für sie ist es wichtig eine ordentlich Rechtschreibung zu lernen und da geht viel über gute Aussprache.

Dass die Saarländer nicht richtig sprechen können ist so bekannt wie die Tatsache das die Schwaben alles können - nur kein Deutsch, so wie überall unterhalb des Weisswurstäquators.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
krivor 
Fragesteller
 01.05.2023, 07:33
Für sie ist es wichtig eine ordentlich Rechtschreibung zu lernen und da geht viel über gute Aussprache.

Unterschreibe ich.

die Tatsache das(s) die Schwaben alles können - nur kein Deutsch

Kein Hochdeutsch.

Offenbar klingt in ihren Augen/Ohren das e eleganter als ä.

Für Lehrer stimmt das, wenn sie das "e" als richtig empfinden. Lehrer bekommen gesagt, in Hannover spreche man das reine Hochdeutsch.

Aber leider benutzen auch sie kein "ä", wenn eines steht. Ich halte das für eine Verarmung der deutschen Sprache … und hier liegen dann mal die Schwaben vorne, wenn sie "Mädchen" sagen und "Zähne" - wie verwirrend, wenn Zähne auf einmal Zehne sein sollen!

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krivor 
Fragesteller
 01.05.2023, 07:34

Ich merke, dass bei akustisch schwindenden Zischlauten (und überhaupt Konsonanten) die richtig gesprochenen "ä" um so wichtiger werden.

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MLP92  30.05.2023, 17:19

Dafür, dass Sie nach eigenem Bekunden so viel von korrekter Rechtschreibung und Grammatik halten, haben Sie hier ausgesprochen viele Fehler. (Ihnen statt ihnen, das statt das, die statt sie, fehlende Kommata ...). Was die Aussprache angeht, so liegen Sie richtig. Das ä wird in solchen Fällen offen ausgesprochen. Es ist jedoch (v. a. in nördlicheren Regionen Deutschlands) weit verbreitet, es geschlossen auszusprechen.

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Ich persönlich verwende beides. Wenn ich schnell spreche, spreche ich es mit "e". Wenn ich langsam spreche mit "ä". Ich denke aber, dass es so gesprochen wird, wie es geschrieben wird.

krivor 
Fragesteller
 19.03.2021, 10:34

Ich wollte gerne wissen, wo man wie spricht.

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MrBlack771  19.03.2021, 10:37
@krivor

Sorry, da habe ich mich verlesen. Ich denke es ist dir überlassen wie du es aussprechen willst. Es wird dich niemand umbringen, weil du etwas falsch ausgesprochen hast. Ich würde dir empfehlen es allgemein mit "ä" auszusprechen. So wird es immerhin geschrieben, also wird das richtig sein.

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krivor 
Fragesteller
 19.03.2021, 11:56
@MrBlack771

Und doch interessiert mich, wo die Grenze ist, wo man südlich ä und nördlich e spricht.

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mit langem ä

Die standarddeutsche Aussprache ist mit einem langen ä.

In Norddeutschland hört man manchmal "Keese" statt Käse.
Analog wäre es dort "Leemung" statt Lähmung.

In Schwaben nutzt man dagegen mehr ä als im Standarddeutschen.
"Des isch koe Fähler" statt "Fehler"

Ich selber unterscheide in der Aussprache ein langes e (Fehler)
von einem langen ä (Lähmung) - geboren bin ich südlich von Trier.
Das lange ä ist dort auch dann oft üblich, wenn im Standarddeutschen ein ei-Diphthong benutzt wird (kein > kään, teilen > dääle, Seil > Sääl usw.).

krivor 
Fragesteller
 19.03.2021, 19:00

Aha, interessant, dankeschön.

Du weißt aber auch nicht, wo die Grenze sitzt zwischen Keese und Käse?

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Die Kategorien sind nicht geeignet für deine Frage.

Ä wie ä: vor allem in Schwaben, teilweise in Baden. "Sich rägen bringt Sägen."

Langes "ä" wie "e": Norddeutschland, Berlin (Käse = Keese")
In Hamburg wird sogar leicht diphtongiert wie beim englischen "way" . Dafür das lange "a" in Richtung offenes "o" wie in "Norden", das kurze "a" in Richtung "ä": "Hästu må n büschn Såhne" (wie das dänische "å")

In Bayern gibt es viele Regionen, wo ein reines, langes "e" wie "ä" ausgesprochen wird, das "ä" dafür wie "a": "Des gäht doch ned. So a Kaas."

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sprachdienstleister
krivor 
Fragesteller
 19.03.2021, 19:01

Danke für diese reichhaltige Info.

Du weißt aber auch nicht, wo die Grenze sitzt zwischen Keese und Käse?

Darf ich mal fragen, was ein Sprachdienstleister ist?

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languagewizard  20.03.2021, 16:54
@krivor

Gern! Wo diese Grenze ist, weiß ich nicht, denn ich kenne nur den hohen Norden und den tiefen Süden gut, dazwischen auch noch das Rheinland (Köln, Aachen), da sagt man Käse. In Franken auch noch, aber weiter nördlich weiß ich es nicht.
Sprache inkl. Dialekt ist wirklich "mein Ding". Sprachdienstleister: Beeidigter Übersetzer/Dolmetscher, Lektor/Korrektor, Ghostwriter. In meinem Profil ist ein Link.

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mit langem e

Die Frage ist unsauber gestellt --- Du willst wissen, wie die Leute etwas aussprechen, und beschreibst die moeglichen Ausprachen mit genau den Buchstaben, von denen Du wissen willst, wie sie klingen.

Was Du vermutlich meinst, ist ob die Leute den langen e-Laut in Paaren wie stehle/Stähle oder Lehme/lähme gleich oder verschieden aussprechen. Aus meinem Mund klingen sie gleich, naemlich [e:] (Oesterreich).

Woher ich das weiß:Hobby – Angelesenes Wissen über Sprach­geschich­te und Grammatik
krivor 
Fragesteller
 19.03.2021, 11:56

Ja, stimmt. Ich habe da so viel herumgestrichen, dass nicht gescheites übriggeblieben ist.

Ich hatte erst die Bundesländer aufgezählt (und Österreich vergessen) und dann gemerkt, dass man ja nicht mehrere ankreuzen kann.

In Österreich sagt man echt "ee"? In BW ist es "ä".

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indiachinacook  19.03.2021, 12:08
@krivor

Das ist in Oesterreich generell der Standard: Es gibt nur ein langes betontes E, das als [e:] realisiert wird. Im groessten Teil Deutschlands ist das anders, aber auch dort gibt es nur ein betontes kurzes E in Paaren wie Stelle/Ställe oder Wende/Wände.

In Oesterreich wird oft ein Unterschied bei Konjunktivformen wie gebe/gäbe oder lese/läse gemacht, weil man ja sonst den Konjunktiv nicht sähe. Das ist aber ein erlerntes Verhalten; im Dialekt (anders als im oesterreichischen Standardeutsch) gibt es naemlich andere Konjunktivformen: gebert, lesert, sehert.

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