über Tod hinwegkommen?

3 Antworten

Hallo anastasianink,

einen lieben Menschen, besonders wenn es der Vater oder die Mutter ist, zu verlieren stürzt fast jeden in tiefe Trauer. Manche sagen zwar, der Tod gehöre zum Leben dazu, dennoch empfinden ihn die meisten als einen schrecklichen Feind. In einer solchen Situation kann man mit Worten oft gar nicht beschreiben, was man wirklich fühlt.

Manchen geht es so, dass sie sich mit dem Geschehen gar nicht abfinden wollen, oder sie können nicht realisieren, was da eigentlich passiert ist. Viele empfinden, dass das Leben nun nicht mehr so ist, wie vorher. Auch wenn der Tod Deines Vaters schon 10 Jahre her ist, stellt sich für Dich die Frage, wie Du ihn am besten verarbeiten kannst (es mag sogar sein, dass Du dafür professionelle Hilfe in Anspruch nehmen musst; Du könntest Dich evtl. bei Deinem Hausarzt danach erkundigen).

Für viele gehört Weinen mit zur Trauer. Dass Tränen sinnvoll und nützlich sein können, bestätigen auch Psychologen. Gefühle hingegen zu unterdrücken, schadet mehr als es nützt. Wenn Dir also danach ist, zu weinen, dann lasse deinen Tränen einfach freien Lauf. Hinterher wirst Du sicher merken, dass es Dir wieder besser geht.

Es könnte jedoch auch sein, dass Gefühle der Wut in Dir aufsteigen. Das kann z. B. dann passieren, wenn jemand etwas Gedankenloses oder Falsches sagt. Oder man ist sogar wütend auf den Toten, weil er einen im Stich gelassen hat. Auf keinen Fall wäre es richtig, diese Gefühle zu verdrängen. Es wäre hilfreich, wenn Du Dich einem guten Freund anvertraust, der Dir gut zuhört und in der Lage ist, auf Deine Gefühle richtig zu reagieren.

Falls Du an Gott glaubst, dann kann es Dich sehr erleichtern, wenn Du ihm im Gebet Dein Herz ausschüttest. Das mag dazu führen, dass sich Deine Gedanken und Gefühle wieder beruhigen, denn die Bibel verspricht: "Seid um nichts ängstlich besorgt, sondern lasst in allem durch Gebet und Flehen zusammen mit Danksagung eure Bitten bei Gott bekanntwerden; und der Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft, wird euer Herz und eure Denkkraft durch Christus Jesus behüten" (Philipper 4:6, 7).

Der größte Trost für einen Trauernden ist, daran zu denken, dass Gott verheißen hat, die Toten eines Tages wieder aufzuerwecken. Von der künftigen Auferstehung sprach auch Jesus Christus, als er folgendes verhieß: "Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden ... einer Auferstehung des Lebens" (Johannes 5:28, 29).

Damit ist nicht gemeint, dass wir unsere Angehörigen und Freunde eines Tages im Himmel wiedersehen werden. Die Bibel spricht von einer Auferstehung hier auf der Erde, bei der die Toten wieder einen Leib aus Fleisch und Blut erhalten, der dem gleicht, den sie vor ihrem Tod hatten, allerdings ohne Krankheiten und Gebrechen. Wir werden die Verstorbenen also so sehen, wie wir sie gekannt haben! Kannst Du Dir vorstellen, wie unbeschreiblich groß die Freude sein wird, wenn die Toten zum Leben zurückkehren werden? Wie schön wird es dann sein, all die Lieben, die man bis dahin durch den Tod verloren hat, wieder in die Arme schließen zu können!

Der Tod ist heute zwar noch, wie eingangs gesagt, ein schrecklicher Feind, doch verheißt die Bibel, dass dieser Feind eines Tages "zunichte gemacht" werden wird, und zwar für immer (1. Korinther 15:26)! Ich wünsche Dir viel Kraft dabei, Deinen Schmerz und Deine Trauer nach und nach zu verarbeiten!

LG Philipp

Hey deine Frage ist schon länger her aber ich will dir sagen dass mein Vater auch verstorben ist jedoch als ich 6 war.Ich hab die Sache mit meine, Vater mittlerweile verarbeitet.Trotztdem denk ich immer noch sehr darüber nach „was wäre wenn“ wenn’s mir schlecht geht muss ich auch meistens an mein Vater denken und manchmal auch weinen. Mittlerweile kann ich das anderem Menschen erzählen ohne zu weinen aber trotzdem ist es mir unangenehm darüber zu reden.

Du bist jetzt also 17?
Hast du sonst eine männliche Bezugsperson?
Wie seid ihr in der Familie mit diesem Leid umgegangen? Hat es jeder für sich verarbeitet oder habt ihr offen darüber gesprochen?
Hast du schon einmal über eine Therapie zur Trauerbewältigung nachgedacht.
Als Kind nimmt man es oft als selbstverständlich hin, dass beide Elternteile da sind. Oft kommt der Schmerz erst, wenn man wirklich realisiert, dass man sich in gewissen Situationen die verstorbene Person zurück wünscht.