Über Gott reden - wurde angesprochen - auf der Straße?

9 Antworten

Hallo Mysticf,
erstmal ist ja nichts schlimmes passiert. Du wurdest von zwei Frauen angesprochen, die dir von ihrem Glauben erzählen wollten. Das nennt man Mission und ist in vielen Glaubensgemeinschaften üblich und nicht wie hier häufig erwähnt ausschließlich bei den Zeugen Jehovas. Je nachdem von welcher Glaubensgemeinschaft die Beiden waren, wird die Missionsarbeit entweder einlullend-aggressiv-überzeugend oder eher informativ-interessant-erklärend sein. Sicherlich kann man den Beiden keinen Vorwurf machen, denn die Leute, die auf der Straße missionieren sind tatsächlich von dem überzeugt was sie tun. Deshalb glauben sie auch dich missionieren zu müssen, da es in ihren Augen der einzige Weg auf Erlösung ist. Sie wollen dir also nur etwas Gutes tun. Die Frage, die sich mir stellt: Wäre das wirklich gut für dich? Je nachdem was du aktuell glaubst und wie stark dieser "Glaube" ist (auch wenn du glaubst, dass es Gott nicht gibt ist das eine Art Glauben) könnte das Gespräch Gefahren für dich bergen. Sie könnten dich davon überzeugen, dass dein aktueller Weg falsch ist und du keine Chance auf Erlösung hast, wenn du nicht ihrer Glaubensgemeinschaft beitrittst. Selbst wenn du "Nein" sagst könntest du dann ein schlechtes Gewissen bekommen (à la Was wenn sie doch Recht hatten?). Möglicherweise könnte das, je nach deiner persönlichen Verfassung geringe bis gravierende psychische Auswirkungen auf dich haben. Auf der anderen Seite könnte es auch eine Chance für dich sein etwas über den (vermutlich) christlichen Glauben zu erfahren. Nicht alle (Frei)Kirchen sind so aggressiv beim Missionieren. Viele wollen dir nur von ihrem Glauben erzählen und sind nicht davon überzeugt, dass ausschließlich ihre aktuelle Glaubensgemeinschaft die einzig Wahre ist. Dieses Gespräch könnte für dich dann informativ und sogar ermutigend sein.
Da ich nicht sagen kann von welcher Glaubensgemeinschaft die Frauen waren, die du getroffen hast, und auch nicht weiß welche Standpunkte du vertrittst und wie es um deine Psyche bestellt ist kann ich nicht beurteilen wie gefährlich ein Treffen tatsächlich für dich wäre. Mein Rat an dich wäre daher der Folgende:
Frag nach zu welcher Glaubensgemeinschaft/Kirche sie gehören, wenn sie dich anrufen. Informiere dich dann darüber, aber lieber nicht hier bei gf. Es gibt hier viele Leute mit viel Halbwissen und vielen Vorurteilen und viele Leute, die selbst Mitglied in sektenähnlichen Gemeinschaften sind. Schreibe daher lieber eine Mail an die Sektenberatungsstelle oder telefoniere mit den Leuten dort. Auf Basis dieser Infos kannst du dann entscheiden ob du das Gesprächsangebot annimmst oder lieber nicht.

Sie trugen Schilder mit Kirchennamen? Wenn Du darauf geachtet hättest, wie dieser Kirchenname ist, könnte man daraus folgern, welche Kirche gemeint ist.

Wenn es sich um Mitglieder der "Kirche Jesu Christi - Der Heiligen der Letzten Tage" handelt, so geht von diesen Frauen mit Sicherheit keine Gefahr aus, ebenso wenig, wie von deren Religion oder der diesbezüglichen Organisation.

Wenn diese Schilder schwarz mit einer weißen Schrift waren und in der obersten Zeile Sister und dann den Nachnamen der betreffenden Person enthielten, ist es wahrscheinlich, dass sie dieser erwähnten Kirche angehören.

Diese Frauen haben vor, ebenso wie andere Missionare und Missionarinnen dieser Kirche, interessierten Menschen zu ermöglichen, diese Kirche näher kennen zu lernen. Ich selbst habe mir vier Monate Zeit gelassen, diese Kirche kennen zu lernen, bevor ich mich dieser schließlich angeschlossen hatte, weil ich für mich erkannte, dass es für mich ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist.

Wie diese Frauen, handeln Missionare und Missionarinnen dieser Kirche aus reiner Nächstenliebe und ohne jeden Zwang, indem sie zwei Jahre ihres jungen Lebens und für ihre Missionszeit erforderliche Mittel aufbringen, um anderen zu helfen, mit Hilfe der Klarheit und Fülle des Evangeliums Jesu Christi glücklicher zu werden.

Niemand wird dabei zu irgend etwas gezwungen und jeder hat die freie Wahl, ob man sich irgendwann dieser Kirche anschließen möchte und selbst dann hat man immer die freie Wahl, wie man weiter verfahren möchte.

ManfredFS  14.05.2017, 18:32

Mal eine Frage. Wie behandeln Mormonen Leute, die mal Mormonen waren und dann gegangen sind und sich einer anderen Kirche angeschlossen haben oder einfach Atheisten sein wollten oder was auch immer?

Und wie geht ihr mit Mitglieder um, die sich kritisch zu irgendwelchen Lehren von euch äußern?

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JTKirk2000  14.05.2017, 18:52
@ManfredFS

Mal eine Frage. Wie behandeln Mormonen Leute, die mal Mormonen waren und dann gegangen sind und sich einer anderen Kirche angeschlossen haben oder einfach Atheisten sein wollten oder was auch immer?

In der Gemeinde, in der ich bin, gab es verschiedene Fälle dieser Art.

Zunächst einmal gibt es jene, die ich im übertragenen Sinne als Strohfeuer bezeichnen würde. Sie waren schnell mit Begeisterung dabei, wollten sich praktisch von jetzt auf gleich taufen lassen, aber ebenso schnell waren sie wieder inaktiv. Ein paar Mal wurden sie noch angesprochen und sie wurden gefragt, ob sie die Gemeinde zu verschiedenen Gelegenheiten wieder besuchen möchten, aber sie wurden nicht überredet, wenn es darum geht.

Dann gibt es jene, die kein Interesse mehr daran und dies auch entsprechend mitgeteilt haben. Bei jenen ist das so, dass ihre Haltung entsprechend notiert wurde, damit diese nicht aus irgendeinem dummen Zufall diese entgegen ihrem Wunsch noch besucht werden.

In letzterem Fall gibt es auch solche, die ihren Austritt aus der Kirche erklärt haben, was dann definitiv ein deutliches Zeichen dafür ist, dass diese Leute nichts mehr mit der Kirche zu tun haben wollen.

Eine Person, die ebenfalls einmal Mitglied der Gemeinde war, der ich angehöre, stellte sich auf die Dauer als untragbar für die Stabilität und den Frieden in der Gemeinde dar. Leider erst nach Jahren, als schon verschiedene Mitglieder eben wegen dieser Person inaktiv wurden, ja sogar weggezogen sind, wurde dieser betreffenden Person eine Bewährungszeit auferlegt mit monatlichen Gesprächen und der Auflage, erst wieder die Gemeindeversammlungen zu besuchen, wenn eine deutliche Besserung aus den monatlichen Gesprächen mit dem Gemeindeleiter deutlich wird. Noch bevor es auch nur das erste monatliche Gespräch gab, wurde ein Gespräch vereinbart, in welchem die betreffende Person unter Androhung eines Rechtsverfahrens diese ihren Austritt durchsetzen wollte - was natürlich absoluter Blödsinn ist. Diese Person hat zwar eine schriftliche Bestätigung zum Austritt entsprechend erhalten - dahingehend und auch in Bezug auf dieses Gespräch war ich Zeuge - aber dies mit der Androhung einer Rechtsklage durchsetzen zu wollen, war vollkommen überzogen.

Gemeinsam haben alle diese Fälle, sofern deutlich wurde, dass diese keinen Kontakt mehr mit der Kirche wünschten, diese auch nicht mehr entsprechend besucht wurden. Soweit es möglich war, ist man zwar noch Freund geblieben, ohne dass das Thema Kirche aufgegriffen wurde, aber soweit auch dies nicht mehr möglich war, weil die betreffenden Aussteiger dies nicht wollten, wurde halt aufgrund des Wunsches dieser Aussteiger der entsprechende Kontakt gänzlich abgebrochen.

Und wie geht ihr mit Mitglieder um, die sich kritisch zu irgendwelchen Lehren von euch äußern?

Mit Kommunikation und einem Maß an Verständnis für den anderen Standpunkt, welches hoffentlich auch erwidert wird, ebenso auch mit Geduld, Güte, Einfühlungsvermögen, aber nicht um den Preis der Selbstaufgabe oder in dem Ausmaß, dass es eine eventuelle Abneigung ignorieren würde.

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Paarweises auftreten mit Schildchen

Ist ein Strategie von verscheiden Sekten. 

  • Gegenseitige Überwachung und Korrektur
  • Namensschilder vermitteln Seriosität.

Deine eigene Telefonnummer rausgeben - Du hast gar keine Ahnung, was man über die alles herausfinden kann...

Wenn sie dich  zu einem Termin einladen - informiere dich vorher, in was für einen Laden du  dich begibst, wenn du unbedingt mal gucken willst. 

Hol dir entsprechende Infos über die Sekte und sei ein bisschen vorsichtig mit den Informationen, die du über dich preisgibst. Stichwort: Persönlichkeitsprofil. Geh davon aus, dass man alles notiert und innerhalb der Gruppe weitergibt. Gerade auch die Beobachtungen, die die beiden beim Erstkontakt gemacht haben.

Fünf Antworten auf Fragen sagen schon eine Menge über dich aus. 

Ja, sie wollen dich einfangen. Wenn Du ein Mann bist, waren das keine Zeugen Jehovas. Diese Methode ist nicht ihre Art.

Wenn Du eine Frau bist, könnten es ZJ gewesen sein.

da kann alles drinn sein.

nehme zum treffen (öffentlich) einen anderen menschen mit