U-Boote: Woher wusste man wo man hinfährt?

12 Antworten

Den U-Booten in Deutschland wurde im weitesten Sinne vom BdU (Befehlshaber der U-Boote) ein bestimmtes Gebiet zur Operation zugeteilt. Im Atlantik waren diese Gebiete durch bestimmte Planquadrate gekennzeichnet.

Der Kommandant bekam also die Anweisung, sein Boot in ein bestimmtes Planquadrat zu verlegen. Die Kursberechnung wurde an den zuständigen Offizier an Bord weitergegeben.

Die Marschfahrt fand zum größten Teil über Wasser statt, lediglich zu Übungen und in Notfällen, z.B. bei eigenen Angriffen auf ein Ziel während des Tages, wurde getaucht. Oft auf Sehrohrtiefe und unterhalb dieser Tiefe wurden Horchgeräte verwendet.

Während der Marschfahrt war die Brücke stets mit mehreren Männern als Ausguck besetzt. Navigiert wurde mit einem Sextant, mit dem die Sonne "geschossen" wurde und anhand von Seekarten wurde somit die Position festgestellt. Gab es über mehrere Tage schlechtes Wetter, gestaltete sich damals die Navigation noch schwierig. Es konnte durchaus geschehen, dass man um Einiges vom Kurs abkam.

Somit waren die Boote zu der Zeit tatsächlich nur Tauchboote und keine Unterwasseboote.

Kurzum.

Die Navigation der U- Boote ähnelte im Großen und Ganzen der von Überwassereinheiten.

Mit einem ordentlichen Kreiselkompass kann man Kursänderungen sehr genau feststellen. Und wenn man die eigene Geschwindigkeit zu jeder Zeit kennt, kann man den zurückgelegten Kurs auch ziemlich genau festlegen. Man muß also nur den Kurs von der letzten, exakt bekannten Position zurückverfolgen und hat somit eine gute Vorstellung davon, wo man sich befindet. Und da man ja nicht ständig im Tauchgang fährt, besteht zudem häufig genug die Möglichkeit, die angenommene mit der tatsächlichen Position zu vergleichen und ggf. Korrekturen vorzunehmen. Siehe dazu http://de.wikipedia.org/wiki/Astronomische_Navigation Für den Rest benötigt man möglichst genaue Seekarten.

Die U-Boote des zweiten Weltkrieges sind nur recht selten getaucht. Eigentlich waren das keine U-Boote im heutigen Sinn, sondern eher Torbedoboote, die zum Angriff abgetaucht sind. Der Grossteil der Navigation war also wie in einem Überwasserschiff mit Kompass, Karte etc.

Was vor einem war, konnte man getaucht tatsächlich nicht sehen und aus Gründen der Tarnung auch nicht anpeilen. Allerdings waren die U-Boote meist im Atlantik unterwegs und haben auch nicht wirklich tief getaucht. Da hatte man im Atlantik keine Probleme mit Felsen oder ähnlichem. Ansonsten hilft nur der genaue Blick auf die Seekarte.

emmme  02.10.2014, 22:28

genau. sie tauchten nur beim tagangriff, um sich einer Verfolgung zu entziehen oder wenn oben so ein sauwetter war dass man getaucht mehr hören als oben sehen konnte.

0

Ein Kompass funktioniert auch unter Wasser. Ein ausgebildeter Seemann mit Kenntnis der Stömungen und Seekarten und Fähigkeit den Kurs zu berechnen weiss wo er ist. Beim Auftauchen hat man die Position nochmal abgestimmt mit den Berechnungen.

Schon zu Zeiten als noch Piraten gegenseitig ihre Gefährte zu "Schiffsstäbchen" verarbeiteten, gab es recht gute Seekarten auf denen Untiefen, Riffe und kleine Inseln verzeichnet waren. Gegen völlige Orientierungslosigkeit half kurzfristige Küstennähe mit irgendwelchen markanten Eigenheiten.