Trensen mit Leckerli?
In meiner vorherigen Frage habe ich mein Problem geschildert und nach Tipps gefragt.
Eine Frau in meinem Stall hat mir den Tipp gegeben, es mit Leckerli zu machen. Also hole ich mir seinen Kopf runter, leg meine Hand auf den Schopf, nehme das Genickstück und lege unter das Gebiss ein Leckerli. Dann nimmt er das Gebiss 'gut' in den Mund.
Meine Frage ist aber, ob das irgendwelche Probleme bereitet? Also ob ich es lieber anders machen sollte? Ihrer Meinung nach müsse ich das IMMER mit dem Leckerli machen. Das finde ich aber irgendwie nicht so gut.
Meint ihr er kann es irgendwann auch ohne Leckerli?
Oder habt ihr vielleicht Tipps?
Das Auftrensen dauert ohne Hilfsmittel gut mal 45 Minuten, falls ich es überhaupt hinbekomme. Das ist ziemlich doof.
Zusätzlich wird er von Leckerlis 'fickerig'
Was meinst du mit "fickerig"? Unruhig, nur aufs Leckerlie fokussiert?
Ja. Er wird dann 'böse'. Er fordert mehr, wird unruhig, einmal hat er beim führen nach mir geschnappt weil er eins wollte. Er kann mit Leckerli aller Art nicht umgeben
7 Antworten
Ich würde die Leckerli weglassen. Vor allem, wenn du sagst, dass er dann richtig böse wird, wenn er keins mehr bekommt.
Das Problem liegt meiner Meinung nach woanders. Ich würde erstmal üben, dass er auch in "Arbeitsatmosphäre" entspannt bleiben kann. Also auch, wenn ein Sattel drauf ist.
Ich würde zb Sattel und dann einen schönen Spaziergang machen. Ohne reiten, ohne auftrensen. Das Pferd muss erstmal vom Leistungsdruck weg!
Ist er gesundheitlich durchgecheckt? Zahnarzt, Manueller Therapeut, Hufmensch, Sattler?
Entschuldige bitte
Ja. Er wird dann 'böse'. Er fordert mehr, wird unruhig, einmal hat er beim führen nach mir geschnappt weil er eins wollte. Er kann mit Leckerli aller Art nicht umgeben
ist das Dein ernst?
Dein Pferd kann sehr wohl damit umgehen, Du ihm aber nicht den Rahmen bieten, damit es Konfliktfrei bleibt.
Es ist wie mit der klassischen Unmutsbezeichnung.
Der legt nur die "schaut" unmutig, der legt nur die Ohren an, der geht nur einen Schritt vor, der Schnappt nur ins leere, der schnappt mich ja nicht direkt, der schnappt nur meine Jacke, der schnappt nicht feste,
sollte auf so manchen Grabstein eines Reiters stehen, so eine aufgerissene Halsseite sieht bei einem Menschen echt nicht schön aus.
Konsequenten Erziehen ist auch immer zwingend nötig, gerade bei Pferden mit Vorschäden.
Das ist schon was länger her. Mittlerweile macht er das nicht mehr. Aber damit man sich vorstellen kann, was mit ihm passieren kann. Das war nach EINEM Leckerli
Nein man macht so etwas nicht über Leckerlies.
Dieses führt nur zu zusätzlichen Problemen.
Hat man den mal einer der Ahnung hat das Pferd angesehen?
Ohne das warum zu kennen, sollte man nicht versuchen das Pferd auszutricksen! Das holt einen nur wieder ein.
Ich persönlich kenne diese Probleme nie, von Kundenpferden öfters.
Ursachen sind:
- Falsches angewöhnen, der Zäumung
- Falsches Gebiss / länge / dicke / Teilung / Ausführung / Herstellermangel / Geschmack / Pflegezustand
- zu kaltes Gebiss
- Probleme im Gebiss / Kiefer des Pferdes
- Überforderung in der Reiterei
- Schmerzen durch das Reiten im Maul unter dem Reiter
- Fasche Kommunikation / kannst Du bitte , bitte
So etwas sollte man sich wirklich vor Ort ansehen. Dein Pferd ist zu jung um das mit Tricks zu versuchen, bügel bitte die Mängel aus.
Pferd nehmen, dem Ausbildungsstall da hin stellen und ein mangelfreies Pferd erwarten.
Ansonsten, dieses Jahr eine schöne Weide suchen! Das Pferd dort freilassen und im nächsten Jahr wieder neu aufbauen. Selbst dieses muss nicht funktionieren.
Alles andere ist Beobachten, was genau der Auslöser ist, diesen Umwandeln, bevor er endgültig sich ins Hirn eingräbt.
Leckerli sind zur "Symptomverschleierung"...
Es wird einen Grund haben, warum dein Pferd die Trense nicht annehmen mag, finde diesen Grund und behebe es.
Vom Anpassen der Trense, der Trensenart, des Kopfstückes, die Muskulatur, Knochenstruktur, Sattel bis hin zu den Hufen muss alles stimmen, damit man reiten "darf".
Auch, wie geritten wird (viel Anlehnung, wenig Zug/ Druck, mal zu viel Druck gegeben...) ist wichtig.
Wie lange das Pferd schon geritten wird, wann die letzte Zahnbehandlung war, wie der allgemeine Zustand des Tieres ist sind auch wichtige Faktoren.
Meine alte Stute hat mir so gezeigt, dass es reicht, sie bereit für die Rente ist. Das Maul wollte einfach nicht mehr selbstständig aufgehen und ich dachte mir, ich kann doch nicht den Kiefer "aufhebeln" oder sie in einer Tour bestechen. Wenn sie keinen Spaß mehr dran hat, ist es jetzt gut und sie darf die Über-Oma auf der Koppel spielen für die jungen Hüpfer.
Also:
Erst alles beheben was "stören" könnte (mit Tierarzt, Osteo, Hufpflege, Zahnpflege, etc.) und dann gucken, ob was kopftechnisch nicht passt, das Pferd einfach ein anderes Gebiss braucht, etc.
Ich arbeite immer mit Leckerlies und keines meiner Pferde wird da "habgierig".
Es gibt das Leckerlie auch nicht zusammen mit der Trense ins Maul, sondern direkt nachdem das Gebiss im Maul ist und das Kopfstück über den Ohren, also alles safe ist. Dann gibt es genau dieses eine Leckerlie und weiter keine diesbezügliche Beachtung des Pferdes. Das lernen die superschnell und verstehen auch das Ritual Auftrensen - Leckerlie als Belohnung und dann geht's weiter.
Okay und du findest wie ich es mache nicht verwerflich? Findest du, dass es okay ist, es die ersten Male mit Gebiss zu geben und wenn er das Gebiss eher gerne ins Maul nimmt, das Leckerli im Nachhinein zu geben?
Der Zweck heiligt die Mittel! Wichtig ist, dass alles freundlich, fliessend und möglichst streßfrei gemacht wird.
Wenn Du allerdings zusammen mit der Trense ein Leckerlie ins Maul schiebst, kann es sein, dass das Pferd mit dem Gebiss herumhampelt, sich vertüddelt, weil es bereits am Kauen ist, bevor es richtig fixiert ist.
Da würde ich, wenn Du das gerne so machen möchtest, auf ein Zuckerstück oder, wie es auch schon mal gemacht wird, ist aber eine Schweinerei, Honig ausweichen. Also nix, was das Pferd "richtig" zerkauen muss.
Ja, es hat bereits jemand mit Ahnung drauf geschaut? Diese Methode funktioniert mit Halfter drunter, aber sobald Sattel drauf ist und das Halfter ab, ist es als würde er einen Schalter Umlegen. Zanhnarzt war Ende des letzten Jahres da. Ostheo auch. Vor seiner Ausbildung - die ich abbrechen musste (!) konnte ich ihn ganz normal mit dieser Trense trensen