Trauerzeit?

15 Antworten

Ein Verlust des geliebten Menschen hinterlässt ein tiefes Loch, das sich nicht mehr ganz schließt. Immer wieder flammt die Trauer auf, sucht sich ein Ventil. Ob es beim einkaufen ist, eine bestimmte Melodie erklingt, ein Mensch genauso läuft wie die Person, ob man sich nach der Umarmung sehnt oder am Grab steht, Geburtstage, Hochzeitstag und Reisen, der Verstorbene ist immer präsent.

Mit den Wochen und Jahren wird der Schmerz flacher. Es hilft nichts, sich zuzudröhnen, zu verdrängen, die Gefühle werden wieder kommen und dich überrollen. Erinnerungen werden wach, Bilder und Träume, in denen du weißt, es ist nur ein Traum und der traurig und glücklich zugleich macht.

Nur du fühlst, wie es in dir ausschaut. Vielleicht hilft dir eine Gruppe, in der jeder einen Verlust erlitten hat.

Schön wäre es, wenn du einen lieben Menschen hast, der dir zuhört und dich auch nach Jahren noch zu verstehen sucht, wenn dich wieder ein Anflug der Trauer überkommt.

erstmal mein beileid!

ich habe keine erfahrung mit tod des partners - ich kann mir aber vorstellen dass man unter diesen umständen ein leben lang trauert. es wird lediglich einfacher mit der zeit, aber gewiss wird es nicht "verfliegen".

ich rate dir, dich von einem therapeuten begleiten zu lassen.

alles gute

Du hast auch eine respektvolle Antwort verdient!

Ich stehe zu dem Thema 2geteilt. Es gab sogar etliche Jahre, in denen ich mir sicher war: Wenn mein Partner eher von mir geht (egal, in welcher Art und Form - Tod oder Fremdgehen oder sonstwie), gehe ich mit. Ich nehm mir das Leben. Das meinte ich total ernst! Mein Partner ist der beste der Welt und ohne ihn kann ich nicht leben.

Mittlerweile habe ich auch eine andere Sichtweise: Uns wird eingeredet, wir könnten nicht ohne Partner leben. Allein deswegen ist es gut, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Viele viele Menschen sehen das als Nonplusultra an und es gibt gar nichts anderes! Wer keinen Partner findet, ist sogar ein Versager. - Ich habe mich von dieser Einstellung tatsächlich gelöst. Ich finde meinen Partner immer noch sehr gut. Aber ich glaube nicht mehr an die Treue und auch nicht mehr daran, dass man zwingend einen Partner im Leben haben muss. Wer also freier damit leben kann, ist absolut besser dran!

Das sage ich Dir, um Dir Mut zu machen. Du hast Dein Leben noch. Du musst Dich nicht mehr an Deine verstorbene Frau klammern.

Noch ein Wort zum Thema "Traum" - sie ist Dir ja im Traum begegnet, sozusagen. Beim Träumen verarbeitet unser Gehirn das, was uns tagsüber bewegt, was uns in Angst und Schrecken versetzt, aber auch was wir uns wünschen. Bei Dir war es ein Wunschtraum. - Auch ich träume zuweilen noch von Dingen, die mir extrem Angst machen, weil sie daaaamals (vor langer Zeit!) passiert waren. Das bedeutet nur, dass ich psychisch damit noch nicht abgeschlossen habe. Du hast psychisch mit Deiner Frau auch noch nicht abgeschlossen. Das kann man jedoch lernen. Für mich persönlich ist das in der Tat nicht so wichtig. Ich ertrage die Träume.

Vll solltest du eine therapie machen oder so.

Ich weiß nicht wie lange sowas braucht zum verkraften aber man muss trozdem weiter machen, vll kann es ja ein trost sein dass du sie in deinen träumen wieder siehst.

Man weiß nicht warum man von verstorbenen träumt aber es gibt welche die sagen dass der geist jener Person bei dir ist und durch deine Träume vll kommunizieren will, das ist natürlich weit hergeholt aber wer an sowas glaubt, könnte so vll seine Trauer besser überwinden.


AriZona04  15.06.2023, 09:51

Weder noch. Beim Träumen verarbeitet unser Gehirn einfach das, was uns bewegt. Das kann vom Gefühl her Angst sein oder Wut oder Trauer aber auch ein Wunsch. Und hier ist Letzteres der Fall: Der FS hat den Wunsch, seine Frau zu sehen, bei sich zu haben. Mehr steckt nicht dahinter.

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Erst einmal mein herzliches Beileid, das muss eine sehr kräftezehrende Zeit sein

Mein Opa ist vor über 1,5 Jahren gestorben und meine Oma trauert noch immer meinem Eindruck nach, was ich auch vollkommen verständlich finde. Ich denke es ist wichtig, dass man es früher oder später schafft, sich so zu stabilisieren, dass man mit dem Alltag soweit klarkommt, aber dass ein Teil der Trauer lange oder für immer bleibt ist mehr als verständlich, wenn ein Mensch, mit dem man eine so enge Bindung hatte, gehen muss. Aber wenn es sehr anstrengend und belastend ist/bleibt, kann man sich auch (professionelle) Unterstützung dazu holen, um zu verarbeiten

Alles Gute! :)