Trauerfall bei Kollegin, wie verhalten?

10 Antworten

Wir haben gerade das selbe bei einer Kollegin durch. Irgendwann haben wir erfahren wann die Beerdigung ist und alle die es sich einrichten konnten sind zur Beerdigung gegangen. Es war eine große Beerdigung (wir sind auf dem Dorf in Bayern). Das hätten wir aber nicht getan wenn gewollt gewesen wäre dass die Beerdigung im Stillen passiert. In unserem Fall war es eine öffentliche Beerdigung und wir haben vorher schon etwas Geld gesammelt und ihr gemeinsam eine Kondolenzkarte geschrieben. Die meisten von uns kannten den Sohn nicht, aber wir sind hingegangen um unserer langjährigen Kollegin bei dem Abschied beizustehen. Ich weiß dass es sie sehr gefreut hat. Diejenigen die nicht hingegangen sind haben ihr irgendann mal beiläufig kondoliert wenn sie sie wieder getroffen haben „ich habe gehört...“...

Aber wie gesagt, wir sind hier im tiefsten Bayern, die Kollegin ist erzkatholisch und ich kann mir auch vorstellen dass andere Leute das nicht so wollen.

Lass die Kollegin in Ruhe. Sie braucht ihre Zeit und wenn sie euch das erzählt, dann kannst du Beileid bekunden.
Allgemein finde ich es ziemlich respektlos und verachtend, dass sowas rumgeht. Das ist ein brutaler Fall, den ich mir nicht vorstellen kann und will. Man sollte sowas mit Respekt und Abstand behandelt. Wenn sie nicht darüber reden möchte, dann möchte sie es nicht.

Mir ging es ebenso.Das ist sehr schwer,wenn ein Kind vor den Eltern geht.Bei mir auf der Arbeit haben es alle gewusst,es spricht sich ja doch rum.Ich hätte mir gewünscht,dass meine "Kollegen" mir wenigstens einmal lange die Hand gedrückt hätten,ohne ein Wort zu sagen...Ich hätte gewusst,was sie damit ausdrücken wollen.Es gab nichts dergleichen,alle haben so getan als käme ich aus dem Urlaub.Erschreckend.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
MissMaple42 
Fragesteller
 04.05.2019, 10:33

Ohje, tut mir leide, dass du selber betroffen bist. Hättest du dir auch Beileidskarten "gewünscht" bzw hätte es dir geholfen? Eigentich würde ich ihr lieber persönlich mein Beileid aussprechen bzw sie einfach mal umarmen bzw (wie du schreibst) die Hand drücken.

Meine Sorge ist nur, dass sie erst in einigen Wochen/Monaten wieder kommt. Und ist es so geschickt, wenn sie gerade anfängt die Sache zu verarbeiten wenn alle auf sie zukommen?

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Ich kann dir nur sagen was ich mir in der Situation wünschen würde: Meine Ruhe.

Diese Nachricht hat inoffiziel und "unabgesegnet" die Runde gemacht..Ich fände also alles belastend und mir wäre es lieber wenn man mir dann keine Beileidsbekunden auspricht. (die sowieso niemanden was bringen. Das ist immer nur ein bisschen so für sich selbst weißt du...Also für den Beileidsbekundenden) Anders sieht es aus wenn sie es wirklich offen sagt oder es für sie in Ordnung war dass es umher geht,

Aber ich spreche nur für mich, ich weiß nicht ob es der Kollegin hier anders geht und sie sich den Beistand wünschen würde

Würde erst mein Beileid aussprechen wenn es alle anderen tun. Sie hat es bisher ja keinen in der Arbeit erzählt, wenn sie das machen will, dann wird sie es tun. War in ner ganz ähnlichen Situation & wollte auch nicht dass es meine Kollegen erfahren. Am besten ist es daher ganz normal weiterzumachen, auch wenns schwer fällt.