Tragen immer mehr Männer lackierte Nägel?
Gefühlt empfinde ich, dass sich lackierte Fingernägel ganz langsam bei Männern durchsetzen, warum eigentlich nicht? Rosa/Rot gilt schon immer für weiblich, blau für männlich, zumindest bei Säuglingskleidung, aber bei Nägeln?
5 Antworten
Hat man es vor etwa 30 Jahren noch nie gesehen, sind es heute doch eine ganz gewisse Menge von Männern vorwiegend im Promi-Milieu, die mit lackierten Nägeln im Rampenlicht stehen. Und warum eigentlich nicht? Besonders die Farben schwarz oder blau sind doch für einen Mann passend. Eigentlich will doch ein "lackierter" Mann zeigen, dass er sich nicht beruflich schmutzig machen muss, also einen "feinen" Bürojob hat. Früher war es ähnlich: Ein Bergarbeiter trug eben keinen Ring, auch nicht seinen Ehering, während der Buchhalter des Bergwerks zeigen wollte, nicht in den Schacht einfahren zu müssen und sich nicht mit Kohlenstaub zu bekleckern, trug er daher Ehering und einen opulenten Schmuckring.
Zum Kern der Frage: Ja, ich trage immer lackierte Nägel, meist dunkelrot, dunkellila und auch schon dunkelblau.
Klar, weil Homophobie stark unter Männern verbreitet ist, vor allem unter wenig qualifizierten und wenn sie zusammen in einer kleinen Gruppe sind, wie z.B. 4-5 Bauarbeiter an einer Imbissbude stehend!
"Provokation", ja das möchte ich auch mit meinen lackierten Nägeln so erreichen. Und wenn mir jemand hinterherruft, Worte wie "schwul", dann klingt das relativ unqualifiziert, aber ich fasse es auch nicht als diskriminierend auf, sondern halte es für eine Bestätigung, dass ich es wohl richtig mache.
So sehe ich das auch! Daher trage ich außer lackierten Nägeln immer Ohrringe, weil das besonders bei mir entgegenkommenden Leuten Auffälligkeit signalisiert. Und wenn sie mich dann etwas näher betrachten merken sie dann meine roten Nägel und einige Ringe an meinen Fingern.
Eines ist offensichtlich: Früher trugen Männer auch lackierte Nägel, Rock usw, aber meist nur zu Hause oder auf privaten Partys. Heute gibt es den Trend, dass man so auch in der Öffentlichkeit umherläuft, d.h. nicht etwa im streng katholischen bayerischen Dorf, aber in Köln, Berlin, Hamburg usw..
Man sieht es im täglichen Leben kaum, jedenfalls nicht in der Behörde, wo ich arbeite, sehe ich niemanden. Habe es aber schon im Fernsehen und im Urlaub gesehen, es scheinen aber der Verhaltensweise nach vermutlich Homosexuelle gewesen zu sein. Schlimm erachte ich es nicht, den sie stören niemanden damit, auch nicht die Umwelt und das Klima!
Die sexuelle Orientierung ist aber kein muss für seine Verkleidung.
Ok. Es war dir aber scheinbar ein wichtiges Anliegen das zu betonen 🤓
Er hat wohl seine Orientierung deshalb betont, um das Hick-Hack über die jahrzehntealten ( oder noch mehr) Klischees richtig stellen zu wollen. Meiner Meinung nach ist bei den Klischeedarstellungen etwas Wahres 'dran, jedoch nicht generell. Dennoch habe ich keine Scheu vor schwulen Männern, machen sie mir doch keine aufdringlichen und nötigenden Anpendelungsversuche, wenn man im Kollegenkreis mit ihnen zusammen arbeitet.
Ich trage als Mann ein insgesamt progressives Outfit, damit werde ich auch gerne als schwul angesehen. Mir ist das aber seit 40 Jahren egal, was andere denken. Seit einigen Jahren lackiere ich auch meine Fingernägel, knallige Farben, auch verschiedene. Somit habe ich dem Schubladendenken noch eine Bestätigung gegeben und es ist ruhe. (Bild siehe hier in meiner Antwort)
es gab mal eine Zeit da war es genau anders herum. Blau wurde Mädchen angezogen, rosa Jungen.
Mir ist aber jetzt nichts dergleichen aufgefallen das mehr Männer sich die Nägel färben.
Sollen sie halt machen.
Pardon! Seit ich mich erinnere, wurden männliche Baby's blau angezogen und Mädchen rosa oder hellrot.
Ja weil weder du noch ich oder unsere Eltern zu der Zeit lebten wo es anders herum war.
Bzw nachdem ich auf dein Profil gesehen habe, deine womöglich schon.
Jetzt darf ich wohl richtig stellen! Meine Eltern waren froh, einen Jungen geboren zu haben, der "blau" eingekleidet wurde. Dass ich dann mit etwa 14 Jahren meine Homosexualität verkündet hatte, war eine Enttäuschung für meine Eltern, konnte meine schon längst geschredderten Baby-Klamotten nicht mehr retten.
Und was hat deine Sexualität nun mit Babykleidung oder lackierten Fingernägeln zu tun? Nichts richtig.
Mein Freund lackiert sich auch meistens seine Fingernägel, aber in dunklen oder dezenten Farben.
Stört mich nicht und hab mich schon total dran gewöhnt.
Das mit den Farben nennt sich Geschlechterolle/Geschlechterklieschee und ist eine in der Kindheit anerzogene Eigenschaft. Diese anerzogenen Schubladen werden von Generation zu Generation vererbt, können sich auch über lange Zeit verändern, z. B. Frauen tragen heute Hosen, was Anfang des 20. Jahrhundert fast unmöglich war.
Ich trage schon seit 40 Jahren ein sehr progressives Outfit. Zum Einordnen was in Richtung Raver/Lederbiker. Seit einigen Jahren habe ich das Nagel lackieren gefunden und das in knalligen Farben. Habe eine Sammlung mit ca. 40 verschiedenen Nagellackfarben, gerne auch mal in Porno Neonfarben.
Da gebe ich dir völlig recht! Ebenso ist es auch mit dem Schmucktragen: Ohrringe und Fingerringe tragen nur Mädchen, behauptet eisern meine Mutter und mehr als die Hälfte der Leute auch. Daher trage ich außer den lackierten Nägeln mehrere Damenringe an meinen Händen und auch meine Klamotten sind feminin..
Ich lackiere meine Fingernägel erst recht rot oder pink. Dann wird es für Manche zu einer Provokation und meistens sind es Männer, die eine Abneigung dagegen haben.