Toxische Beziehung (Narzissmus) oder übertreibe ich (Schwul)?
Hallo, ich werde versuchen mich kurz zu fassen. (Sogut es geht) Ich bin 25 Jahre/Männlich und stehe seit ich mich kenne auf Männer. Ich war schon immer etwas depressiv veranlagt und war immer "anders" als andere. Habe wegen Streitigkeiten in der Familie (Mama und Papa/unglückliche Beziehung) mich in meiner Kindheit oft zurückgezogen in mein Zimmer und weiß mittlerweile dass ich emotional ziemlich oft alleine gelassen wurde. Ich glaube mein Vater ist ein Narzisst, da er oft meine Mutter zur bestrafung ignoriert hat und nur gerne über sich redet und immer andere beschuldigt. Soviel dazu...
Wie auch immer.. ich habe letztes Jahr 2023 im Sommer einen Typen kennengelernt (28 Jahre alt) Belgier und wir haben uns super verstanden. Auch wenn wir nicht die selbe Sprache sprachen, fanden wir beide schnell heraus, dass wir einander emotional sehr helfen. Es war eine bekanntschaft, die ich mir mein lebenlang schon gewünscht habe und mir innerlich dachte, das ist es. Ich weiss nicht wieso, aber ich hatte dennoch immer ein komisches Bauchgefühl. Ich war so glücklich, dass ich süchtig nach ihm wurde. Wir haben leider auch, als wir uns trafen sehr viel Gras konsumiert und er im übrigen auch nebenbei Alkohol und Zigaretten. Aber diese Beziehung war so traumhaft, dass mich das alles garnicht gestört hat. Ich dachte mir innerlich ,,Woow, so muss sich das Paradies anfühlen" als ich mit ihm zusammen war. Er hat in einer WG gewohnt mit einer Freundin und hat als Krankenhelfen + Barkeeper gearbeitet. Deswegen auch wahrscheinlich der Alkoholkonsum. Wir haben zusammen Netflix geschaut, Gras geraucht und ich habe bei ihm übernachtet. Morgens hat er mir Kaffee gebracht und hat sich generell um mich gekümmert. Da ich einigermaßen religiös bin, kam Sex für mich nicht in Frage, aber wir haben uns manchmal geküsst. Was für mich aber sehr besonders war, ist dass wir uns als wir zusammen waren, immer umarmt und nicht mehr losgelassen haben. Als hätten beide Angst gehabt, der andere würde weglaufen wollen. Wir haben stundenlang gekuschelt und wollten nicht mehr weg voneinander. Er meinte zu mir dann er würde mich sehr attraktiv finden und ich würde ihn von seinem Alltagsstress befreien. Später hat er zu mir auch gesagt, dass er mich liebt. Ich wollte vorsichtig sein, da ich mich früher immer in falsche Typen verguckt habe und habe deswegen eher meine Gefühle kontrollieren wollen. Irgendwann fuhr ich wieder zu ihm und er hat zu mir gesagt, dass eine ihrer besten Freundin an Krebs gerstorben sei und von da an wurden wir noch enger und da fing ich an, mich zu verlieben. Ich sah in seine Augen und er tat mir so leid, dass ich es mir zur Mission machte, immer für ihn da sein zu wollen. Ich war/bin zu der Zeit arbeitslos gewesen und hatte dementsprechend seehr viel, vielleicht zu viel Freizeit. Zuhause habe ich an nichts anderes mehr gedacht und wollte die Zeit mit Graskonsum vertreiben, bis er mich wieder zu sich eingeladen hat. Da er sehr viel arbeitet und nicht viel Freizeit hatte, wurde ich mit der Zeit aggressiv ihm gegenüber und habe ihm damit gedroht, schluss machen zu wollen. Seine Reaktion war: ,,Kein Problem, ich würde mich dennoch freuen, wenn wir uns ab und zu treffen :)" Damit habe ich nicht gerechnet, weil ich dachte er würde mich lieben, aber da wurde mir klar, dass das nicht sein kann.
Mit der Zeit wurde ich so süchtig nach ihm, dass ich alles dafür tat, dass er mir kleines bisschen Aufmerksamkeit schenkt über Chat und unsere "Beziehung" zu einander bestand nur noch aus Ups und Downs. Mal so mal so...
Ich habe mir dann vorgenommen, meinen Graskonsum einzustellen, weil es mir echt gaarnicht mehr gut ging. Er hatte für mich 2 Monate keine Zeit mehr und diese Zeit nutzte ich, um mein eigenes Leben auf die Reihe zu kriegen. Ich wollte ihm beweisen, dass ich auch ohne ihn kann.
Habe mit Gras aufgehört (früher bis zu 5-6 Joints an einem Tag konsumiert) und habe die Antidepressiva, selbstständig abgesetzt.(Ich weiß war ziemlich dumm von mir) und dann ging es los. Es war für mich einfach die HÖLLE. Ich hatte kein Job, war im Grasentzug/Antidepressivaentzug/Nikotinentzug und habe meine Beziehung aufgelöst. Ich dachte ich komme aus diesem Loch nie mehr raus. Ich hatte das Glück, dass meine Mama für mich da war zu dieser Notzeit und sie musste viel von meiner miesen Laune abbekommen. Ich bin jeden morgen mit Bauchschmerzen aufgewacht, weil mich das alles so belastet hat.
Was mich an ihm so gestört hat war, dass er immer spielchen gemacht hat und dennoch habe ich ihn wieder angeschrieben und nach einer Woche wieder gestritten und diesmal war ich es, der noch eine "Pause" wollte und seit ungefähr einem Monat Funkstille.
Mein Problem ist aber, dass er mir nicht aus dem Kopf geht und obwohl ich weiss, dass es wieder so enden wird, spiele ich wieder mit dem Gedanken ihn kontaktieren zu wollen weil ich mir immer wieder einrede, ,,was wenn es doch klappen könnte" und vermisse ihn soo sehr. Ich liebe ihn einfach, was soll ich tun?
Lg
3 Antworten
Hallo, ich werde versuchen mich kurz zu fassen.
Das ist Dir nicht wirklich gelungen.
- ihr tut Euch im Rausch der Dinge sicher - für den Moment - gut
- ihr tut Euch insgesamt nicht gut
spiele ich wieder mit dem Gedanken ihn kontaktieren zu wollen weil ich mir immer wieder einrede,
Dazu wird es vermutlich auch kommen...
Es ist eine ...
Toxische Beziehung
... und die wird auch toxisch bleiben.
Eine gute Frage. Zieht es Dich denn grundsätzlich an oder nur bei ihm?
Also ich bin mir fast sicher, würde er mir sagen, dass er mich über alles liebt und für immer mit mir zusammen sein will, würde ich schnell das Interesse an ihm verlieren. Es ist als wäre ich nicht süchtig nach ihm, sondern nach diesen Ups und Downs und dass ich ihm so hinterherjagen muss. Dieses Instinktive in mir...als wäre er eine seltene Trophäe, die ich mir schnappen muss.
Womit genau? Dass mich normale Beziehungen langweilen? Oder dass ich es nicht schaffe, ihn zu klären?
Dass mich normale Beziehungen langweilen?
Ja
Oder dass ich es nicht schaffe, ihn zu klären?
Das weiß ich nicht.
Abstand halten. Irgendwann entliebst du dich bzw findest einen anderen. Du rutscht sonst nur wieder rein!
es gibt keinen vernünftigen Grund, warum die Beziehung funktioniert könnte. Bei ihm hat sich nix geändert und du wirst definitiv abhängig
Aber was kann ich gegen dieses Gefühl machen gerade? Ich fühle mich so als würde ich gerade was sehr großes verlieren und rede mir ein, ich könnte nie wieder jemanden finden, der mir das bieten kann. Auch wenn es nicht soo viel war, was er mir geboten hat, es war die Art und Weise, Wie er es gemacht hat und zudem war er genau mein Typ und so zuckersüß einfach. Ich würde am liebsten zu ihm hinfahren und ihn umarmen und küssen und sagen wie sehr er mir fehlt. Und dennoch weiss ich ganz genau, dass er dasselbe nicht für mich empfindet. Oh man ..
Dann hör auf dir sowas einzureden. Haha, sagt sich so leicht. Größter Faktor den ich gelernt hab in Therapie - positive Aktivitäten. Dinge, die mir Spaß machen, die mir guttun, es ist Ablenkung und es ist healing
Dann geh in Therapie. Du bist emotional anscheinend hoch abhängig von ihm. Wenn er sich so einfach von dir trennen konnte, zeigt es doch, dass er nicht wirklich an dir hängt.
Ich mache Fitness und ziehe seit der Trennung 3-4 x wöchentlich durch und habe mir n Urlaub gegönnt und es hat mir sehr gut getan. Aber sobald ich wieder in Deutschland, fange ich an nachzudenken.. der Typ ist wie ein Fluch, er will in meinem Kopf weiterleben und egal wie sehr ich versuche, seine Negativen Seiten zu betrachten, desto sexier wird er in meinen Augen. Mir geht's glaube ich auch nicht so gut hahaha
glaube auch, dass dir es dir nicht sooo gut geht xD
Was Leuten wohl oft hilft, sind Listen. So ne bad vibes Liste. Wenn du auf "aber es war doch so toll mit ihm"-Gedanken kommst, zücke deine Liste wo die Gründe drauf stehen, warum du NICHT zu ihm zurück gehen solltest, möchtest und was scheiße war. Völlig legitim, so ne Liste zu haben.
Was du tun sollst? Nicht, ihn zu kontaktieren.
Ich bin auch froh, dass du eingesehen hast sämtliche Entzüge gleichzeitig anzufangen nicht so ne schlaue Idee war. Wenn du auf Antis bist/warst, wie sah/sieht es mit Therapie(möglichkeiten) aus?
Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, eine Therapie anzufangen. Aber ich will nächste Woche umziehen in eine eigene Wohnung und möchte die Therapie danach in Ruhe anfangen. Ich habe von meinem Hausarzt auch öfter schon eine Empfehlung/Einweisung bekommen.
Das klingt doch gut, eins nach dem anderen konzentriert angehen.
Warum zieht mich dieses toxische so an?