Töpfchentraining läuft in Kita total schief, daheim super?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wie reagierst du wenn sie Zuhause pullert? Das musst du definitiv positiv bestärken, freu dich mit ihr wie bekloppt, damit sie das Gefühl bekommt, ich habe hier gerade einen riesen Erfolg gehabt. Auch wenn es für uns, subjektiv, nur eine Kleinigkeit ist.

Solche intimen Momente sind bei vielen Kindern eine Sache von vertrauen. Wie wird es im Kindergarten gemacht? Geht immer jemand anderes mit? Wird zufällig gefragt oder kontinuierlich zur gleichen Uhrzeit?

Welche Reize sind in der Umgebung, ist sie vielleicht abgelenkt?

Warum z.b. ist es bei unendlich vielen Kindern so, dass sie vor der Autofahrt nicht noch Mal auf die Toilette wollen, aber kurz nachdem man losfährt? Weil sie sich überhaupt nicht konzentrieren können und nur die Aktivität im Kopf haben.

Folgendes würde ich machen:

Eine Person, der sie vertraut soll die Toilettengänge begleiten. Am Anfang würde ich das wirklich immer die gleiche Person machen lassen, das schöpft vertrauen.

Sehr viel positive Bestärkung wenn es klappt und auf KEINEN FALL negativ bestärken wenn es in die Hose geht. Geduld behalten. In solchen Situationen ist Druck genau der falsche Ansprechpartner.

Macht ein Protokoll - vielleicht hilft es feste Zeiten einzubringen. Z.b. nach dem Frühstück, vor dem spielen, oder oder oder. So kann sie kontinuierlich lernen, das Gefühl von Druck auf der Blase wahrzunehmen.

Sie ist vermutlich viel mehr an Zuhause gewöhnt, hat dort wesentlich weniger Reize und eine vertraute Umgebung.

2 Wochen sind nichts - mach dir keinen Stress.

Meine kurze hat viel länger gebraucht und da war alles am Anfang schwer, sei es Mittagsschlaf, Toilettengänge, oder oder oder.

PiepEinmal883 
Fragesteller
 18.04.2024, 09:23

Sie geht daheim schon seit längerem völlig selbstständig aufs Töpfchen, ruft: „Muss pullern!“ und rennt einfach los ins Bad. Wenn sie abgelenkt war, gehen manchmal ein paar Tröpfchen daneben und wenn alles trocken ist, freue ich mich wie wild oder „staune“, dass sie das so toll gemacht. Ich gehe nicht immer mit, weil sie manchmal auch „ALLEIN!“ ruft und allein gehen will. Dann komme ich, wenn sie mich ruft oder lobe sie nachher, wenn sie wieder raus kommt. Sie hat feste Zeiten total abgelehnt und geht einfach, wenn sie muss.
In der Kita sind sie bisher alle 30min ins Bad gegangen. Das bieten sie ihr auch weiterhin an, nur dass sie es ablehnt und dann aber auch nicht selber geht.

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Heiko82937483  18.04.2024, 10:21
@PiepEinmal883

Okay, alle 30 Minuten ist einfach bisschen heftig. Das sind bei beispielsweise 6 Stunden Kita ja schon 12 Toilettengänge 😅

Aber wie ist das, geht jedes Mal jemand anderes mit ihr? Wird sie aus Spielsituationen rausgerissen? Sind es immer die gleichen Zeiten?

Es gilt herauszufinden, was Zuhause anders läuft als in der Kita. Vielleicht versuchen sie es mal komplett ohne dass sie ständig erinnert wird? Wie wäre es mit einer Auswahl - soll jemand mit oder willst du alleine?

Ich glaube nicht dass sie Zuhause auch zurückfallen wird, Kinder können früh A und B unterscheiden, daher kein Stress.

Gibt es vielleicht jemanden, dem sie besonders gut in der kita vertraut, der die Toilettengänge organisieren könnte?

Würde mich alle 30 Minuten einer fragen: wollste mal pullern? Würde ich auch abdrehen 😅 es gibt soooo viele Faktoren in diesem Kontext die pädagogisch so viele Bedeutungen haben, diese kleine Momentaufnahme reicht da kaum.

Wichtig ist nur - kein Druck. Der Fortschritt den ihr bis hierhin erzielt habt ist riesig. Und nur weil es bis jetzt nicht gut läuft, muss es keinen Schuldigen geben. Manchmal hilft ein Perspektivwechsel, insbesondere in Kindergärten.

Ich hatte Mal ein Kind in der Kita in der ich gearbeitet habe, das hat Zähne putzen gehasst. Ich als Mann war der einzige Mann unter ca 20 Erzieherinnen. Die waren an dem Punkt, dass die es akzeptiert haben, dass das Kind vor dem Mittagsschlaf nicht Zähne putzen wollte. Irgendwann habe ich die coolste Zahnbürste gekauft die ich gefunden habe, mit Autos drauf. Hat das Kind gefeiert und das Eis war gebrochen, als das Kind mir die Zähne putzen durfte und ich ihm. War auch etwas über 2. Nach Austausch mit den Eltern hat er das Zähneputzen Grundsätzlich immer verweigert, bis ich erzählt habe, was ich anders gemacht habe.

Zack, auf einmal war die positive Assoziation da und wir hatten unendlich viel Spaß, dass auch mein halber Bart voll mit Zahnpasta war. Diese positive Erfahrung hat viel geändert. Deswegen mein Appel - Kontinuität und Bestärkung.

6 Stunden Kita - ich würde 3 Toilettengänge ansetzen. Zur Wahl stellen - willst du alleine oder soll ich mit? Immer die gleiche Person, das schafft Vertrauen. Vielleicht kannst du sie auch das erste Mal bevor du fährst in der Kita auf die Toilette setzen und es Mal beobachten - fühlt sie sich wohl? Ist sie abgelenkt?.. wenn es nicht klappt, kann man immer noch etwas verändern. Möglichkeiten gibt's unendlich viele. Wenn die 3 Toilettengänge nicht reichen, kann man ad hoc ja noch welche einbauen, bzw. Wird sie vielleicht an den Punkt kommen, an dem es wie Zuhause, normal wird.

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PiepEinmal883 
Fragesteller
 19.04.2024, 13:15

Danke erstmal für die Tipps. Also es gibt in der Gruppe nur 2 Erzieherinnen , von denen unsere Tochter die eine klar bevorzugt. Die kann natürlich nicht immer da sein.

Ich habe schon versucht, bei der Ankunft in der Kita mit ihr dort auf Toilette zu gehen aber wenn sie nicht muss, lehnt sie das wie daheim ab. Ist auch in Ordnung. Ich denke, sie braucht, wie auch andere gesagt haben, mehr Zeit und Selbstvertrauen. Aber ich werde mal ansprechen, dass sie unserer Tochter den Töpfchengang seltener anbieten sollen und dann zur Wahl stellen, ob jemand mitkommen soll 🤷‍♀️.

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aus meiner Sich, macht da die Kita etwas falsch. wenn es zuhause klappt, und in der Kita plötzlich nicht, dann gehen die dort falsch heran. sie hat dort Angst.

da muss darüber gesprochen werden. dein Kind kann da nicht anders, sei es durch andere Kinder oder die Betreuer.

wenn sich der Unterschied so deutlich zeigt kann sie auch wieder Zuhause zurück fallen...

PiepEinmal883 
Fragesteller
 18.04.2024, 09:32

Ich hoffe wirklich, wir können es zu Hause beibehalten und dass es dann auf den Kindergarten übergreift. Ich überlege, unsere Tochter einige Zeit daheim zu lassen, damit sie mehr Selbstvertrauen zum ganzen Windelfreithema bekommt und dann vielleicht auch in der Kita besser damit umgehen kann.

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buddl1358  18.04.2024, 09:43
@PiepEinmal883

besser wäre es mi der Kita zu besprechen, wie es dort abläuft, als wir unseren Zwerg aus der Kita abholten, durfte kein Erwachsener bei dem Klo-Gang anwesend sein, musste aber, weil der Wickeltisch dort stand und ein Boxenstop erforderlich war. und diese Forderung kam von dem 2-3 Kind! also dort wurde den Kindern das so eingetrichtert.

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Bei meinem Sohn haben sie ein Stempelsystem eingeführt. Immer wenn er auf Toilette geht und dort erfolgreich irgendein GEschäft verrichtet, bekommt er einen Stempel auf sein Blatt/ Poster. Er ist da offensichtlich ganz scharf drauf. Allerdings stehen die Erzieher bei ihm etwas mehr dahinter. Dort geht er noch überwiegend, wenn sie ihm sagen, er muss jetzt und sein Trick ist eher, sich auf die Toilette zu setzen und nichts zu machen. Da braucht er dann auch die Erinnerung "dann gibt es aber kein Stempel" und erst dann lässt er laufen. Zu Hause sagt er eigentlich wann er muss und ist sonst trocken. Es ist halt so, dass er unwahrscheinlich lange anhält, also nach der Morgentoilette geht er das erste Mal wieder am Nachmittag und dann oft erst vor dme ins bett gehen. Also zum Teil nur 3 mal am Tag. Ich denke, dass die Erzieher ihm das nicht so ganz zutrauen, und daher früher schicken.

Ich fürchte, bei deiner Tochter stehen sie nicht so sehr dahinter. Und man muss die andere Dynamik mehr beachten. Sie ist abgelenkter, ins Spiel vertiefter und vielleicht hat sie auch eine gewisse Scham in den GRuppenraum mit 30 Kindern zu rufen, dass sie Pipi muss.

Würde versuchen ein Belohnungssystem anzuregen und eventuell für die Kita Windelhosen anziehen. ist ja auch nicht direkt eine Windel.

Ich seh das Problem auch an der Kita. Entweder die fragen sie nicht regelmäßig, weil im Spiel denken die Kinder in dem Alter da noch nicht selber dran oder ihr fehlt das Vertrauen.

PiepEinmal883 
Fragesteller
 18.04.2024, 13:59

Als Antwort für mehrere vorangegangene Kommentare:

Die Erzieherin sagt, sie fragt ständig, merkt aber auch, dass dadurch viel Druck aufgebaut wird. Meine Tochter sagt immer „Nein, muss nicht pullern.“ Nur, damit eine Minute die Hose nass ist.
Zusätzlich kommen in einer Kita-Toilette auch ständig Kinder rein, manche sagen dann sogar: „Oh schau, sie hat eingekackert!“.
Ich denke auch, da fehlt ihr das Vertrauen und auch die Privatsphäre…

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In meinen Augen braucht es Kind noch Zeit sich in die neue Situation zu gewöhnen und deshalb viel Zeit

PiepEinmal883 
Fragesteller
 18.04.2024, 09:26

Wir haben unserer Tochter nur eben gesagt, jetzt gibt es keine Windel mehr. Wir glauben an Dich, Du bist ein großes Mädchen! Wir wollen jetzt keinen Rückschritt gehen und in der Kita die Windel wieder dran machen. Das bedeutet dann schließlich: „Also ich habe zwar was anderes gesagt aber eigentlich vertraue ich Dir mit der Sache nicht.“

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