Tipps zum Fotografieren in etwas dunkler Crossfit-Halle?

5 Antworten

Beide Objektive sind natürlich keine Lichtriesen, eben typische Kitobjektive. Deine angegeben Lichtstärke bezieht sich nur auf die jeweils kleinste Brennweite und dann bist du schnell bei f/1:5,6. Was für ein Mist kommt den raus wenn du den Blitz verwendest. Was hast du für einen Modus eingestellt, welche Belichtungszeit, Blende, ISO, Blitz direkt oder indirekt, E-TTL oder manuell? Rück mal ein paar Infos raus oder lade ein Beispiel hoch.

Probiere es zuerst im sog. Deppenmodus - sprich du stellst auf den grünen Punkt. Von den dann angezeigten Einstellungen arbeitest du dich im manuellen Modus weiter. Arbeite immer mit RAW files, denn Unterbelichtungen kannst du dann relativ einfach in der Nachbearbeitung korrigieren. Zum Entrauschen ungeschlagen ist DxO pure RAW - gibt es auch als Testversion. Vergiss nicht, Fotografieren bedeutet Zeichnen mit Licht.

  1. Lichtstärkeres Objektiv anschaffen. In einem Gym brauchst du den Telezoom wohl eher nicht. Und das andere Objektiv nur für Weitwinkel. Hol dir ein Canon EF 50mm 1.8 STM, kostet nur ca. 110€. Damit kannst du deinen ISO mindestens 2x halbieren. Wenn du etwas mehr ausgeben kannst, nimm das Sigma Art 30mm 1.4, damit hast du auch etwas mehr Weitwinkel.
  2. Da vermutlich Bewegung im Spiel ist musst du mit Verschlusszeiten arbeiten, die hoch genug sind, damit nichts verwischt. Gleichzeitig musst du den ISO genug anheben, damit das Bild korrekt belichtet ist. Es ist immer etwas tricky, da das Idealmaß abzuwägen zwischen Belichtungszeit und ISO.
  3. Falls möglich, den Blitz entfesselt mit Softbox auf einem Stativ nutzen. Der Blitz friert schnelle Bewegungen auch mit niedrigeren Verschlusszeiten ein.
Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografiere in Hobby und Beruf seit 2003
cmayer1981 
Fragesteller
 25.11.2021, 15:09

Danke. Zu 2 - zum Glück keine Bewegung, nur statisch

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Uneternal  25.11.2021, 16:33
@cmayer1981

Also wenn es komplett statisch ist, würde ich mit Stativ arbeiten. Dann 2-Sekunden Auslöser und mit der Belichtungszeit auf 1 oder 2 Sekunden. Das sollte dann auch kein Problem mit den vorhandenen Objektiven darstellen.

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Hallo

in einem GYM gelten auch die Regeln zur Arbeitsplatzbeleuchtung also 800-1000 Lux "Helligkeit" auf dem Boden, Tischen, Arbeitsplatten oder Sportgeräten.

1000 Lux auf mitteleropäischer "brauner" Haut ergibt um denn Lichtwert 9 auf der Lichtseite. Damit landet man bei Blende 5.6 und 1/15tel Verschlusszeit.

Der 18MP Sensor ist bei JPEG OoC und Ausdruck bis etwa ISO 400 "Rauschfrei" bei CR2/RAW und Postprozess mit Capture One oder DxO kann man auch ISO 800 noch als Rauschfrei deklarieren und mit Neat Noise kann man auch bis ISO 1600 pushen, das Problem des 18MP Sensor ist das Farbkanalrauschen das fängt schon bei ISO 200 an und wird ab ISO 400 "prominent". Aber wie auffällig das Farbrauschen ist hängt vom Motiv ab bzw es fängt zuerst in Rot und Blau an

Aber du hast die Kamera schon länger und sicher die Bildqualitäten des Sensors selber durchgetestet und weisst genau wie der Sensor "tickt" und wo die Grenzen sind. Falls nicht wird es Zeit mal mit der Technik zu "arbeiten". Und maximale Bildqualität ist definitiv bei ISO 100.

Ergo landet man mit ISO 400 bei Blende 5.6/60tel bei ISO 800 bei Blende 5.6/125tel und bei ISO 1600 bei Blende 5.6/250tel für die optimale Belichtung von Haut.

Also am simpelsten ist du machst erst mal eine Lichtmessung im GYM an denn Geräten und weisst dann wie "Hell" es dort ist und wenn das nicht reicht dann schickt man die Gewerbeaufsicht vorbei die das amtlich nachmessen und denn Betreiber die Normen umzusetzen zwingt und du hast ein Problem weniger und Geld gespart. Problem ist dasss kann evtl Jahre dauern... selbst bei Ratten in Gaststätten dauert es Monate,,,,

Mein Tipp ist kauf eine gebrauchte EOS 6D (350€) mit EF 28-105/3.5-4.5 USM II (50€) und Speedlite 220 EX (25€ zum füllen und weil die 6D denn IR Illuminator im Blitz zur Entferungsmessung braucht).

Dann noch bei Bedarf; ein gebrauchtes EF 20/2.8 (150€), EF 28/1.8 (150€), EF 35/2 (150€), EF50/2.5 (150€), EF 85/1.8 (250€), EF 70-210/3.5-4.5 (50€)

Kurzfristig besorgt man sich 4 Stk 500 Watt "Baustrahler" auf Stativ (Neupreise für China Halogen Dinger ab 15€) baut sich einen Diffussor davor (Struktur Plexiglasscheibe in RAL 5012 / Lichtblau lackiert) nimmt noch ein 5er Pack Ersatzglühstäbe mit, Stromkabel und einen Steckdosen Stromzähler. Dann leuchtet man die Location passend aus und landet bei 4000-5000 Lux und Lichtwerten um 10-11 so dass man die ISO unter 200 halten kann und die Bildqualität "passt" bzw das Bildqualitätsproblem ist dann eher das 18-135 Zoom.

Vorteil der Baustrahler ist das saubere ausleuchten ist für Anfänger viel einfacher als mit Blitzen weil WYSIWG. Und man nutzt 2 Leuchten als Zange, eine als Effektlicht und eine für denn Hintergund bzw um Schatten aufzuhellen.

cmayer1981 
Fragesteller
 25.11.2021, 15:07

Vielen Dank, wenn ich mir aus dieser Menge an Infos nichts mitnehmen kann, dann bin ich selber Schuld. Gewerbeaufsicht möchte ich nicht ins Studio schicken - es ist mein eigenes privates Gym...

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IXXIac  30.11.2021, 23:25
@cmayer1981

Hallo

also mal runterbrechen

  • Die beiden Kit Optiken haben deren beste/höchste Leistung bei Blende 5.6 bis 8. Das 18-135 wird/kann man von etwa 24 bis 55mm sinnvoll einsetzen und ab 55 mm ist dann das 55-250 "besser". Das 18-135 hat maximal um Blende 4 bei 24mm und Blende 5 bei 55mm. Aber das 55-250 ist bei 55mm nicht nur 2/3 Lichtwert "heller" sondern hat das weichere Hintergrundbokeh und ist weniger Streulichtanfällig.
  • der 60D Sensor hat die höchste Leistung bei ISO 100 aber für Citylight Werbeposter (1,2x1,8 Meter) oder Hochglanzdrucksachen kann man auch noch mit ISO 400 arbeiten bzw wenn man in CR2/RAW arbeitet und im Postprozess entrauscht auch ISO 1600 nutzen. Für Pressebilder auch auf ISO 3200 und für Sportreportage für Zeitungen oder Onlinemedien auf ISO 6400 gehen. Deswegen hat die 60D eine ISO Hi/12800 Stellung damit man nicht versehentlich zu weit "aufdreht". Der Profi macht Testreihen mit dem Sensor um genau die Bildqualität zu jeder ISO Stufe zu wissen/kennen bzw ab wenn fressen Spitzlichter aus, wann kommt Fixed Pattern Noise bzw Banding.
  • Bei ISO 400 und Norm Mindestbeleuchtung der Location landet man bei 1/60tel Verschlusszeit dass sollte für Bankdrücken, Rudern und sonstige Gymnastik (Cindy, Fran), zum Freeze reichen für die schnelle Trainingsabschnitte wie Seilhüpfen, Sprinten wird man 125tel bei 250tel ansetzen und dafür hat man denn Bordblitz und denn seperaten Blitz zum Aufhellen/Füllen und vermutlich ist der Blitz HSS fähig so das man nicht an der 1/200 Sekunde Sync Grenze "hängen" beibt. Sobald man aber Blitzlicht als Volllicht einsetzt wird es komplex und Fehleranfälliger

Jeder "Profi" kann mit der Hardware Qualitativ saubere Bilder ausarbeiten. Das geht natürlich nicht wenn die Sportgeräte an einer Bretterwand mit 100 Lux Ausleuchtung stehen. Da ist dann die Frage steckt man 1000 € in Kameratechnik oder 100€ in Ausleuchtung auf 1000Lux oder 200€ für 2000Lux

1.) Fotografieren ist ein Handwerk und Arbeit. Dass muss man erlernen und man muss daran/damit "arbeiten" vor allem weil sich Technische Grenzen bewegen/entwickeln und die Kundenwünsche bzw deren "Preisansätze". Man muss die Grundlagen des Handwerks verstehen und die Werkzeugtechnik. Und man muss die eigenen Werkzeuge durchtesten deren Grenzen genau kennen und im Halbschlaf die Leistungen sicher abrufen können.

2.) Im Fotobereich gibt es eine Expertensprache zur Technik um die zum Gewerk nötigen Aussagen machen zu können oder auch Arbeitsanweissungen/Kochrezepte zu vermitteln. Wie bei Kochrezepten ist aber das Ergebniss meist Difuss bzw "unbeschreibbar" man kann aber einfache technische Grundmuster festnageln also wie Hell was ist, wieviel Auflösung man messen kann oder ab wo der Sensor "rauscht". Der Rest ist dann die Erfahrung des Kochs und dessen Geschmack bzw Stil. Kann der Koch nur Tiefkühl-Food und Mikrowelle dann ändert sich auch mit einem Konvektomat und 100 Gewürzen nichts da helfen auch keine pauschalen Tipps.

3.) ein GYM ist wegen denn vielen metallischen und lackierten Oberflächen und denn grossen Glanzgradunterschieden eine fotografische "Hölle" wo ein Knipser mit jeder Kamera scheitert, zumindest wenn man Ansprüche an die Bildqualität hat. Deswegen der Vorschlag mit Baustrahler weil man damit als Knipser eine Chance hat die Probleme der Reflexe und Glanzgradunterschiede sofort mit nackten Auge zu sehen und zu korregieren und man kann dann vor Ort sehen wie die Kameraoptik die Problemzonen umsetzt aber dazu braucht man eine Mattscheibe. Die 60D hat zwar eine Mattscheibe aber ein Mikkerding für Fotoreportage also kann/wird es Überraschungen geben die man vorher nicht "sieht" weil der Sucher dazu nicht genug taugt und das TFT nur 0,3MP Auflösung hat. Deswegen wird ein Profi mit einer "richtigen" Profikamera und Profioptiken kommen und evtl noch einen Soft Proof fähigen Monitor und/oder einen Foto Drucker aufstellen wenn das Material für Werbung gebraucht wird. Der Profi knipst nicht einfach das was vor der Kamera ist, der arbeitet, gestaltet und bringt die dazu nötigen Arbeitsgeräte mit welche er im Schlaf beherrscht (bzw zum Fotografenkörper gehören) so das er denn Kopf frei hat für Problemabarbeitung und Gestaltung. Ist wie Autofahren; Gas, Bremse, Schalten, Lenken macht man unbewusst in Millisekunden.

4.) warum "beschwerst" du dich dann über denn dunklen vollgestellten Gym bzw den Industriehallen "Flair", das Problem kannst du ja ändern. Ist ja nicht so wie bei Berufs Fotografen wo es beim Kunden heisst "Isch halt so" und man dann aus Schrott Gold machen muss , weil dafür wird man bezahlt.

5.) Die 60D taugt nicht für Low Light Fotografie dafür hat Canon schon immer Kleinbildkameras verkauft und Canon achtet darauf die Segmente getrennt zu halten bzw man bekommt nur das was man bezahlt. Die Konkurrenz kann das besser bzw hat sich daran festgebissen die "Schwächen von Canon zu deren Stärken zu machen. Aber für Profis ist die Low Light Schwäche der Canons nicht relevant die arbeiten bei ISO 100 mit Stativ und Lichttechnik

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IXXIac  30.11.2021, 23:45
@IXXIac

Eine "Problemösung" zur 60D wären zb das Sigma Art 18-35/1.8 und das Sigma Art 50-100/1.8. Dafür muss man neu um 1800€ und gebraucht um 1200€ investieren und man hat immer noch die "Uraltsensortechnik" und denn "Mattscheibelesucher". Oder man greift zum EFS 17-55/2.8 IS USM (700€)

Die 6D hat einen noch "brauchenbaren" 96% Sucher mit Wechselmattscheibe und um 2,5 ISO Stufen Qualitätsvorsprung, eine 5DIII hat einen noch besseren 100% Sucher und um 3 ISO Stufen Qualitätsvorsprung plus Kleinbild hat mehr Freistellpotential. Insofern ist eine 6D oder 5DIII sinvoller auch wenn man die nur mit denn Mittelklassoptiken kombiniert und bei wenig Licht und viele bzw harten Reflexen sind Festbrennweiten mit wenig Linsen im Vorteil. Klar das EF 24-70/2.8 L USM II ist qualitativ besser als die meisten Canon Goldring Festbrennweiten und ersetzt 6 Optiken (24-28-35-45-55-70) kostet aber soviel wie 4 Optiken.

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Empfehlungen / Tipps?

Mehr Licht!

Sorge für eine bessere Beleuchtung.

Stichwort z.B. "entfesselt blitzen".

Ich würde ein Ringlicht empfehlen. Ich habe selbst eins, zwar nur ein kleines aber das reicht oft auch aus. Kann ich sehr empfehlen. Musst du mal schauen welches in Frage käme, gibt es in verschiedenen Preisklassen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung