Tipps zum Energiesparen in der Industrie

3 Antworten

Hey bella 0712,

Reduzierung von Energiebedarf in der Industrie ist mein berufliches Tagesgeschäft. Es gibt 1000e Möglichkeiten. Doch musste ich feststellen, dass die Industrie Vorschläge, die zuweilen wahnsinnig viel einsparen und sich auf Grund niedriger Investitionen auch in kürzester Zeit rechnen, meist partout nicht umsetzt.

Woran liegts?

An der Struktur in den Großunternehmen. Derjenige, der einen Produktionssektor unter sich hat, welcher energetisch verbessert werden könnte, ist nicht derjenige, der von den energetischen Umbauten profitiert. Profitieren tun "nur" die Personen vom Energiemanagement bzw. das Gesamtunternehmen (sowie die Umwelt). Aber der Chef der Produktion hat in seinem Sektor das Sagen und wenn er nicht will, dass irgendwelche Umbauten vorgenommen werden, dann sind noch so gute Projekte eben gestorben.

Ich war anfangs wirklich schockiert, dass es so läuft. Und wenn ich darüber nachdenke - ich bins eigentlich immer noch...

Also, um auf deine Frage zurückzukommen: Strukturen in der Industrie ändern. Verantwortliche, die vom Umbau von Anlagen betroffen sind, sollten künftig von den Verbesserungen profitieren.

Gruß Ralph

oh da gibts vieles....

  • großzügige Fensterflächen in Büros und Produktionshallen in verbindung mit außenlichtgeführter Dimmung sorgt für gleichmässige Helligkeit in verbindung mit enormer Energieersparnis. moderene LED Leuchten helfen zusätzlich sparen.
  • eine schlanke IT senkt den Grundlastbedarf weiter enorm. ein moderner Nettop-PC z.b. verbraucht nur ein viertel des Stromes eines Desktop Rechners. stromsparende Switches und Hubs tun ihr übriges dazu.
  • nutzung von Abwärme aus Prozessen z.b. für das Kühlen einer Spritzgussanlage aber auch aus einer Serverfarm z.b. zur Beheizung der Bürogebäude, aber auch zur einspeisung in ein regionales Fernwärmenetz.
  • inteligente Erzeugung von prozesswärme. wenn z.b. viel Prozesswärme benötigt wird z.b. in einer Wäscherei, dann lässt sich diese statt einfach durch verfreuern von fossilen brennstoffen z.b. durch eine Gas und Dampf Turbine oder einen Kolbenmotor berwerkstelligen. die freiwerdende mechanische Energie kann mittels generatoren in elektrische Energie gewandelt werden, die in der Industrie ja ständig benötigt wird...
  • sinnvolle nutzung anfallender Energie: hier kann z.b. die erzeugung einer Solaranlage auf dem hallendach gemessen und vorhergesagt werden. so können Maschinen und geräte die nicht permanent laufen müssen, wie kompressoren nach Energieaufkommen statt nutzungsbedarf geschaltet werden... ein kompressor beispielsiwese kann bei viel übriggebliebenenm solarstrom zwischengeladen werden. oder eben mit einem überdruck beaufschlagt, um den anfallenden strom in form von Druckluft zwischenzuspeichern, die dann wieder aufgebraucht werden kann...

du siehst, es gibt also eine menge ansätze...

lg, Anna

PS: schreib nicht einfach ab, was ich geschrieben habe. dein Pauker liest hier mit

Franz1957  22.10.2013, 23:15

inteligente Erzeugung von prozesswärme. wenn z.b. viel Prozesswärme benötigt wird z.b. in einer Wäscherei, dann lässt sich diese statt einfach durch verfreuern von fossilen brennstoffen z.b. durch eine Gas und Dampf Turbine oder einen Kolbenmotor berwerkstelligen. die freiwerdende mechanische Energie kann mittels generatoren in elektrische Energie gewandelt werden, die in der Industrie ja ständig benötigt wird...

Ja, das ist ein ganz wichtiges Prinzip. Man nennt es Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Die Anlagen, die so funktionieren, sind Blockkeizkraftwerke. Das Intelligente daran ist : Die Energie und die Arbeitsfähigkeit (Exergie) des Brennstoffs werden beide besser genutzt.

(1) In den üblichen Kraftwerken wird nur der Strom genutzt, aber die Wärme ist "Abwärme" und man läßt sie durch den Schornstein ab. So wirft man den größten Teil der Energie des Brennstoffs weg. Mit KWK nutzt man die Energie des Brennstoffs zu fast 100 %.

(2) Bei den üblichen Heizungen nutzt man nur die Wärmeenergie des Brennstoffs, aber seine Arbeitsfähigkeit bleibt ungenutzt. Mit KWK nutzt man Energie und Arbeitsfähigkeit des Brennstoffs. Man heizt und hat noch Strom als Nebenprodukt. Für diesen Strom braucht nun in keinem Kraftwerk ungenutzte Abwärme zu verpuffen.

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Um Unternehmen wirklich aktiv zu Energieeffizienz bewegen zu können, müssen einfach mal gute Anreize geschaffen werden, sowohl wirtschaftlich als auch politisch. Mittlerweile gibt es auch viele gute energieeffiziente Produkte und Dienstleistungen, die die Energiekosten enorm senken können und gegenüber Mitbewerbern einen großen Vorteil verschaffen. Dazu empfehle ich folgenden Artikel, der sich mit den aktuellen Lage im Markt um Energieeffizienz beschäftigt:

http://www.marktundmittelstand.de/nachrichten/kunden-maerkte/marktchance-energieeffizienz-1191501/

LG

Andy