Tiefen-angst

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich bin auch der Meinung, dass Tauchen bei Berücksichtigung aller Sicherheitsrichtlinien nicht gefährlicher ist als Kegeln. Wenn du aber wirklich Angst, Panik und dementsprechend unüberlegtes Reagieren auf die Situation im tiefen Wasser bei Dir selbst befürchten musst, dann solltest Du erst mal nicht tauchen gehen. Ich bin kein Psychologe und ein Therapeut - aber ein relativ erfahrener Taucher. Wenn mein Tauchpartner eine Panikatacke Unterwasser bekommt - dann weiß ich zwar, wie ich ihn sicher nach oben bringen kann, aber es ist eine gefährliche und vermeidbare Situation, der ich mich nicht freiwillig aussetzen würde - besonders wenn ich den Tauchpartner nicht kenne. Wenn Du einen erfahrenen Taucher zum Partner hast, dann könnt ihr es langsam angehen, ihr solltet euch wirklich  bei den Händen halten, permanent das OK Zeichen geben - oder falls was nicht OK scheint - das ebenfalls mitteilen. Die Möglichkeit Unterwasser seinem Buddy genau zu erklären, dass Du dich gerade irgendwie nicht gut fühlst, irgendwie Angst hast und dich  ist jedoch sehr begrenzt. Notsignale gibt man beim Tauchen nur in den konkreten Notfall. Die Aussage - mir ist irgendwie nicht wohl - ich habe Angst aber meine Ausrüstung ist in Ordnung und ich bin OK - kann man Unterwasser nicht erklären. Natürlich muss man seinem Tauchpartner mitteilen, wenn man sich nicht wohl fühlt - und das bedeutet den Abbruch des Tauchgangs! Was ja auch richtig und vernüftig ist. Eine Angstsituation ist tatsächlich ein Notfall. Solltest Du also allein in den Tauchurlaub gehen, und keinen Buddy haben, der dich und dein Ängste kennt, wäre es nicht fair mit jemanden Tauchen zu gehen, der deine Ängste nicht kennt.

Es gibt Taucher die echte Tiefenjunkies sind, und wenn du an so jemanden geraten solltest - oft werden die Buddy Teams erst auf dem Tauchboot zugeteilt - dann habt ihr ein Problem. Vor dem Tauchgang auf jeden Fall eine klare Absprache machen. Immer!

Hier darf man sich niemals! unter Druck setzen lassen. Erst mal gibt es auch unter Taucher viele leichtsinnige Idioten, und andere, die zwar sehr erfahren und vernünftig tauchen, aber natürlich wissen müssen wie Du tauchst , und was dir Angst macht.

Wenn du dich schon im Schwimmbad bei 3,80 nicht wohl fühlst, dann ist an Gerätetauchen erst mal nicht zu denken. Punkt!

Deine Tiefenangst musst du bewältigen um sie richtig einschätzen zu können, bevor Du Dir und deinen Tauchpartnern normale Tauchgänge zumutest. Ein Tauchgang ist nicht nur recht teuer - es ist dass, worauf sich viele Taucher das Ganze Jahr freuen - und wenn dieser durch eine vermeidbare/vorhersehbare  Situation abgebrochen werden muss, dann ist das für jeden begeisterten Taucher  frustrierend - denn wenn Dein Tauchgang beendet wird - dann ist auch der Tauchgang deines Partners zu ende. Das muss auch so sein, und ist auch richtig so.

Normale Tauchgänge im Meer sind zwischen 15 und 30m tief. Kaum jemand wird sich die Tauchausrüstung anziehen, um im 3m Bereich zu bleiben - und tauchen ist ein Partnersport/Hobby.

Paniksituationen sind das gefährlichste, was beim Tauchen geschehen kann. Vor allem geht man tauchen, um sich wohl zu fühlen. Wenn Du Angst dabei hast - dann hat es keinen Zweck. Lass dich nicht unter Druck setzen, und zu etwas drängen, wobei du dich nicht sicher fühlst - egal ob aus rationellen und irrationalen Gründen, bevor du ins Meer gehst.  Die Grundkenntnisse wie du mit Deiner Ausrüstung umgehst, und wie Du dich verhalten musst, wenn es mal ein Problem gibt, musst Du trainieren. Das wird dir zusätzliche Sicherheit und Selbstvertrauen geben. Es gibt viele Tauchvereine und Tauchschulen, die regelmäßig in Schwimmbädern trainieren. Ich empfehle dir solche Trainings mitzumachen, um Routine zu erlangen!

Tauchen ist (für mich) das schönste Erlebnis auf der Welt, aber nur, weil ich mich sicher und gut fühle, und weil ich meinem Buddy 100% vertraue, wenn ich tauche. Wenn Du dich nicht wohl fühlst, kannst du es nicht genießen, und es gibt dann auch keinen einzigen Grund abzutauchen.

Du musst dir nichts beweisen - tauchen ist toll, aber es ist doch keine Pflicht. Mit einer vernünftigen Schnorchel Ausrüstung kannst du auch herrliche Zeit im Wasser verbringen!

Bring Dich und deinem Tauchbuddy nicht unnötiger Weise in Gefahr, sondern arbeite erst mit deinen Ängsten, und trainiere Stresssituationen – dann erst tauche ab.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall, dass du Deine Tiefenangst unter Kontrolle bekommst - und falls nicht - Schnorcheln gehen - das zweitschönste Hobby der Welt - Viel Glück, und gut Luft,

 Sven - Funnybubbles

 

 

 

Also:

Zunächst einmal wirst du  als "Schnuppertaucher" im Pool nicht direkt über der 3.8 Meter Marke abgeworfen ...

Es fängt - oder sollte zumindest - so an das du am Beckenrand zunächst einmal die Ausrüstung erklärt bekommst - was wofür ist - wie du nach oben kommst - also Luft in  die Weste bekommst - und diese auch wieder rauslassen kannst. Danach gehst du ins Schwimmbad - also in den Teil in dem man in aller Regel stehen kann. Hier werden dann so Dinge gemacht wie z.B. der Nasenreflex. Hier tauchst du mit dem Lungenautomaten aber ohne Maske den Kopf ins Wasser und es wird geschaut ob du ein - und Ausatmen kannst ohne über die Nase Wasser zu ziehen.

Klappt das geht man zunächst im Pool - im Flachbereich wo man grade noch gestanden hat auf die Knie und macht seine ersten Atemzüge unter Wasser. Gelingt das ebenfalls werden im Flachbereich "Tauchaktivitäten" gemacht - also da wo´s flach is mal was im Kreis tauchen. So das du jederzeit aufstehen kannst und die Welt wieder schön ist. Im Anschluss daran wird dann eine Runde durch das Becken gedreht - zunächst in einer Tauchtiefe - etwa die Höhe des Trittes der rund um das Bad in etwas über 1 Meter Wassertiefe läuft. Erzähle dem Tauchlehrer von deinem Problem dann kann er sich darauf einstellen. Vorab werden auch "Unterwasserzeichen" erklärt - wie z.B. Alles OK  oder auch es stimmt was nicht. Während der Tauchlehrer mit dir durch das Becken taucht fragt er immer wieder ob alles OK ist.

Danach kann man dann vorsichtig mal auf die knapp 4 Meter tauchen - wenn DU bereit bist. Es wird immer abgebrochen wenn bei dir was nicht hinhaut oder was nicht passt.

 

Also keine Scheu - Tauchlehrer sind auch nur Menschen und werden sicherlich nicht riskieren das du in Panik gerätst .... Das wird in aller Regel vermieden - soweit es möglich ist ..

Ich denke Deine Ängste über Gewässer zu schwimmen ist eine spezielle Art der Höhenangst. Ich vermute das es Dir hier nicht in erster Linie um Ängste beim Frei oder Gerätetauchen geht, sondern das ungute, unsichere Gefühl einen See oder das Springerbecken schwimmend zu überqueren.

Eine Möglichkeit diese Ängste zu bewältigen ist Entspannungs, Anti-Stress-Techniken zu trainieren und Dich diesen Situationen bewußt aussetzen/stellen. (Konfrontationstraining)

http://www.psychic.de/hoehenangst.php

Ich habe/hatte auch Ängste über Gewässer (Seen, Meer) zu schwimmen, wenn ich den Grund nicht sehe oder der Grund sehr tief liegt.  Mir hat sehr geholfen, dass ich seit einigen Jahren mit dem Gerätetauchen angefangen habe. Weil diese Ängste bei mir nicht vorhanden sind, wenn ich bei Sichtweiten von 1-2 Meter tauche oder Unterwasser an einer 100 Meter tiefen Steilwand hänge.  Merkwürdig, aber so sind Ängste/Phobien.   Jetzt wo ich weiß wie es Unterwasser aussieht, was für Tiere dort leben und dort keine Gefahren lauern, haben sich auch die Ängste beim Schwimmen über dunkle Baggerseen reduziert. 

Sollten diese Ängste aber auch bei Dir Unterwasser, z.B. beim Gerätetauchen, auftreten, rate ich Dir dringend ab einen Tauchkurs anzufangen oder fortzusetzen, und diese Ängste Deinem Tauchlehrer offen mitzuteilen. Wenn Du Dich richtig Unsicher fühlst solltest Du Dich von dem Tauchscheinverkäufer auch nicht überreden lassen weiterzumachen, auch wenn dieser dann einen finanziellen Verlust erleidet!

Denn eine echte Panik eines Tauchpartners ist Unterwasser kaum in den Griff zubekommen, gefährdet Dich und Deine Tauchpartner, und endet leider oft tödlich!   

Gruß Michael

 

 

bestimmt meinst du mit Tauchen - das Tauchen mit Schnorchel (also ohne Gerät)

Es ist oft die Angst vor dem Unbekannten...

Als Taucher (mit Gerät) weiß ich ja, was in meinem Lieblingsteich drin ist - nur Schwimmen mag ich da auch nicht, ist halt ein blödes Gefühl so das Dunkle unter einem, oder Pflanzen die einen berühren...

 

Wenn du es wirklich willst, kannst du dich deinen Ängsten stellen und immer mit Grundkontakt oder an der Wand (Schwimmbad) weiter abtauchen - solange du dich sicher fühlst...

 

viel Erfolg und viele Grüße, Jörn

mir ist nicht bekannt das es ein Patentrezept gäbe - ich hatte mal einen AOWD dabei der einen PADI-Schein als Tauchlehrer machen wollte. Spätestens ab 20 Meter kam das große Flattern...

Nichts was dich weiterbring - ABER - Ängste kann man nur mit Übung bezwingen, d.h. immer wieder bis an die Angstgrenze und vom Kopf her das was man erreicht hat "genießen". Man wird merken das die Grenze sich dann immer mehr erweitert. Wenn man aber mit wenig Geduld dieser Grenze zu nahe kommt, dann macht man eher Rück-Schritte als das man voran kommt.

Mal ganz ehrlich - warum mußt du unbedingt tauchen - mein Rat an dich, laß es, mach was anderes, Schnorcheln soll auch Spass machen...

Die Gefahr das unter Wasser was passiert ist zu groß, da gibt es ganz viele Gründe für Panik-Attacken und ich denke das alles was tiefer als 10 Meter schnell auch tödlich enden kann. Es gibt Gründe warum JEDES Jahr einige Taucher im Werbellinsee (bei Berlin) unten bleiben. Denk nochmal darüber nach ob du tauchen mußt...