Themenspecial 25. Oktober 2023
Alltagsrassismus - mit Influencerin Ssega Albarak
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Thema Kopftuchverbot: ist das nicht auch rassistisch bzw. diskriminierend?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das Kopftuchverbot hat nichts mit Diskriminierung oder Rassismus zu tun. Der Staat soll bei seinen Amtshandlungen dem Bürger neutral gegenüber auftreten, ohne das man dem Amtsträger seine Religion oder Parteizugehörigkeit ansieht. Der Bürger soll das Gefühl haben, ihm steht eine neutrale Person gegenüber.

Es sind auch nicht nur muslimische Frauen betroffen. Auch Juden dürfen während der Amtshandlungen keine Kippa tragen und Christen dürfen eine Kruzifixkette nicht sichtbar zeigen.

Die sog. Neutralitätspflicht ist in Art. 33 Abs. 5 GG als hergebrachter Grundsatz des Berufsbeamtentums verankert und in § 60 Abs. 1 BBG, § 33 Abs. 1 BeamtStG niedergeschrieben.

Auch gibt es für das Kopftuchverbot vom Bundesverfassungsgericht wegweisende Entscheidungen:

  1. Kopftuchverbot an Schulen bedarf einer hinreichend bestimmten gesetzlichen Regelung (2 BvR 1436/02)
  2. Ein pauschales gesetzliches Kopftuchverbot an allen Schulen ist unzulässig (1 BvR 471/10)
  3. Kopftuchverbot im Gerichtssaal bei Verhandlungen ist verfassungsgemäß (2 BvR 1333/17), d.h. es ist auch mit dem Recht der freien Religionsausübung (Art. 4 Abs. 1 u. 2 GG) vereinbar.

Das größte Gegenargument in Bezug auf die Neutralitätspflicht ist aber oft: "Warum hängt in bayerischen Amtsstuben und Gerichtssälen ein Kreuz?" Die Antwort dadrauf ist wenig juristisch sondern vielmehr historisch bedingt: Deutschland ist Teil des europäisch-christlichen Abendlandes.

Aber ganz so einfach ist hier die Sache auch nicht. Auf Verlangen eines Prozessbeteiligten ist das Kreuz abzuhängen.

In Bezug auf die Neutralitätspflicht ist vor dem Amtgericht Leipzig ein Prozess ausgesetzt worden, weil ein marokkanisch-stämmiger Angeklagter nicht damit einverstanden war, dass im Foyer des Gerichtsgebäudes eine Israel-Flagge auf einem Bildschirm gezeigt wurde. Er hatte als gläubiger Muslim durch die Solidaritätsbekundung des Gerichts mit Israel die Befürchtung, aufgrund der Eskalation im Nahostkonflikt nicht fair behandelt zu werden.

Ähnlich würde es wohl einem jüdischen Angeklagten gehen, wenn er einer kopftuchtragenden Richterin und/oder Staatsanwältin gegenüber sitzt.

Bei Lehrern ist es immer eine Einzelfallentscheidung. Hier kommt es nämlich auf das Bild der Schule an. Wenn dort mehrheitlich muslimische Kinder hingehen oder es sich um eine welt- bzw. gesellschaftsoffene Schule handelt, ist es wohl schwierig ein Kopftuchverbot durchzusetzen.

Die Neutralitätspflicht gilt für Angehörige aller Religionen und jeden Geschlechts gleichermaßen.

Verhindert denn das reine Ablegen des Kopftuches die Weitergabe radikalen Gedankenguts?

Darum geht es bei dem Kopftuchverbot nicht. Durch das Kopftuchverbot soll das Vertrauen in die Neutralität des Amtsträgers gewahrt werden.

Soll eine kopftuchtragende Lehrerin an einer Schule, die mehrheitlich von Christen besucht wird, jeden Elternabend dem Vorwurf ausgesetzt sein, sie würde, nur weil sie selbst ein Kopftuch trägt, kopftuchtragende Schülerinnen besser benoten, als christliche Schülerinnen ohne Kopftuch? 
So einen Fall hat es mal in der Klasse einer Cousine von mir gegeben. 

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Zollbeamtin / Beamtin im gehobenen Zolldienst
nick12321uj  14.01.2024, 20:43

Denkfehler.

Kreuzketten sind keine Plicht.

Kopftuch hingegen schon.

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Dieses Kopftuch ist ja nicht nur ein Kleidungsstück, sondern ist ein Symbol für eine religiöse und ideologische Überzeugung.

z.B.:

Die Mehrheit der muslimischen Frauen tragen Hijab, um Gott zu gehorchen und um als ehrbare Frauen erkannt zu werden.  (Quran 33:59)
  • Was ausdrückt, dass Frauen ohne KT nicht als ehrbar erkannt werden, oder ?
 Viele Frauen sehen das Tragen des Hijabs als Zeichen ihres Wunsches an, Teil einer islamischen Wiederbelebung zu sein
  • Also eindeutig ein Zeichen für den Wunsch, den Islam verbreiten zu wollen
Das Hijab befreit die Frauen davon, als Sexualobjekte der Begierde betrachtet zu werden
  • Wie werden dann Frauen ohne Hijab betrachtet ?
Eine Frau, die Hijab trägt, wird zu einem sehr sichtbaren Zeichen des Islam.
  • Hier wird nochmals deutlich, dass das KT eben nicht nur ein Kleidungsstück wie jedes andere ist.

Sofern es stimmt, was diese islamische Seite zum Thema Kopftuch (Hijab) äußert, könnte der Gedanke schon nahe liegen, dieses Symbol in manchen öffentlichen Bereichen zu verbieten.

Alle Zitate aus:

https://www.islamreligion.com/de/articles/2770/warum-muslimische-frauen-ein-kopftuch-tragen/

JA, so ist es nunmal: Weil keine Religion so extrem diskriminiert (gegen Anderssexuelle, Andersgläubige und eben: Frauen) wie der Islam - Du darfst es (wenn Du willst) sogar rassistisch in dem Sinne nennen, dass die "westliche" Kultur der individuellen Freiheit der Kultur des kollektivistischen Zwanges im Islam überlegen ist.

Du weißt doch,was im Iran, in Afghanistan, Saudi-Arabeien usw. usw. abgeht - oder nicht?! - Und wer ein solches Unterdrückungssymbol trägt, heißt eben indirekt die Unterdrückund dieser Frauen im Namen des Islam gut!

Bei der muslimischen Frau ist Selbstbestimmung nicht vorgesehen - das ist das Problem:

Die muslimische Frau muss wollen, was der Islam (d.h. angebliche Islamgelehrte also MÄNNER) von ihnen verlangen! - Und manche sind leider so blöd und glauben dann tatsächlich, dass sie sich derart einschränken wollen - dabei denken sie sich nur ihr Sklavinnendasein schön!

Der (m.E. extrem dumme) Fehler vielr "Pro-KT-Argumentierer) ist, dass es der gleiche Zwang sei, einer Frau ein KT aufzuzwingen wie ihr das KT zu verbieten - Das ist aber Unsinn! - KT-Verbot ist ja keine Vorschrift, sich auf bestimmte Weise zu kleiden, sondern nur, sich auf gewisse Weise NICHT zu kleiden.

Auch Dein Vergleich mit den "Gefährlichelehrenverbreiterinnen" hinkt: Du weißt doch sicher, dass die Verbreitung bestimmter Art von Informationen (Hetze, Beleidigungen, Gewaltaufrufe etc.) grundsätzlich verboten sind, egal wie die, die sie verbreiten angezogen sind!?

verreisterNutzer  16.12.2023, 22:22

Dein Kommentar ist ja völliger Unsinn. Ich darf also nackt in Deutschland rumlaufen aber sobald ICH als FRAU bestimme mich bedeckter anziehen zu wollen stellt es sich als Problem da😂 und wieso bitte? Wieso dürfen andere Menschen entscheiden wie ich mich kleiden zu habe? Das Kopftuch ist alles andere als was du hier babbelst. Und du kannst das doch gar nicht mit Afghanistan vergleichen. Ich als Afghanin weiss doch das die Frauen dort nicht gegen den Islam und das Kopftuch kämpfen sondern für normale Frauenrechte! Informiere dich bevor du anfängst etwas zu aufzusagen was so nicht stimmt.

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CarlosMerida  22.03.2024, 14:23
@verreisterNutzer

Der Unsinn kommt von Dir: frau / man darf nicht nackt in D rumlaufen! - Was Du "bedeckt" nennst, ist in Wirklichkeit Vermummenschanzung.

Andere Menschen (Männer!) dürfen das nur in islamistischen Ländern entscheiden, was frau anziehen MUSS - hierzulande nicht - Das hat idlewild auch nicht behauptet!

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Man könnte sich ja auch mal gegen die weltweite Christen Verfolgung aussprechen. Wird ja auch nicht gemacht, da wird ja auch nix gemacht, und das sind die eigenen Leute, mehr oder weniger. Und es gibt Kulturen, die passen halt nicht zusammen, weil die einfach unterschiedlich sind, das soll kein Werturteil sein.

Und was die Leute verbreiten, weiß man ja nicht. Und wir sind ein christliches Land und ich habe nix gegen Muslime aber ich würde auch wollen, daß mein kind nach den Traditionen hier erzogen wird. Das ist doch ganz normal.

verreisterNutzer  16.12.2023, 22:23

Dann erzieh dein Kind doch so wer hält dich auf? Ich glaub nicht das eine Lehrerin mit Kopftuch deinem Kind den Islam eintrichtern möchte.

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