Thaiboxen ungesund für Kinder?
Hallo mein Sohn 13 Jahre möchte gerne ins Thaiboxen gehen.
Einige seiner Freunde gehen schon länger trainieren und nehmen an Wettkämpfe teil.
Ich habe Angst vor Verletzungen besonders am Kopf. Die anderen Eltern sagen, ich soll mir keine Sorgen machen, es gibt Kopfschutz und beim Thaiboxen wird der ganze Körper als Trefferfläche verwendet gegenüber Boxen. Somit soll Thaiboxen weniger gefährlich sein, gegenüber reines Boxen. Was ich mir nur schwer vorstelle kann, da für mich Thaiboxen mit Tritte mit den Füßen gegen den Körper gefährlicher aussieht als reines Boxen. Wer kann mir mehr über Thaiboxen schreiben, damit ich mehr Infos darüber habe.
5 Antworten
Ich bin selber Trainer. Thaiboxen ist ein sehr athletische Sportart für mich. Hat für mich fast den selben Stellenwert wie Turnen. Thaiboxen kann wirklich schonen der für den Kopf sein als reines Boxen. Wettkämpfe haben schon eine besondere Atmosphäre und können für Fremde abschreckend wirke. Wenn dort zwei junge Wettkämpfer im Ring kämpfen und von den Zuschauer noch bejubelt werden, beim Wettkampf.. Dies ist aber auch ein Art der Wertschätzung vor dem Mut sich dieser Herausforderung zu stellen. Natürlich trägt auch die Kleidung, kurze Hose und ohne Shirt etwas zu Show bei. Mann kann die Kämpfer direkt bei der Arbeit zusehen, wie die Muskeln und die Körperteile arbeiten. Auch für die Kämpfer gibt es nochmals eine besonderen Kick, Oberkörper frei im Ring zu stehen. Vor einem Wettkampf werden die Schüler aber gut vom Trainer vorbereitet mental und körperlich.
Finde es auch sehr ästhetisch wenn sich zwei Jungs mit nackten Oberkörper im Ring schlagen, da geht's um Fairness und Sportlichkeit und Kräfte messen kenne das Gefühl vom boxen her,der adrenalinkick ist gewaltig
Ich werde nichts beschönigen, Kampfsport ist ein verletzungsreicher Sport.
Mir wurden beispielsweise mal 2 Zähne ausgeschlagen als Kind (an einem Turnier, nicht im Training). An Turnieren sind später auch Gehirnerschütterungen nicht selten (KO ist eine Gehirnerschütterung).
Ansonsten rechne mit regelmässigen Zerrungen, blauen Flecken und Prellungen. Blutige Nasen passieren auch häufig, sind aber nicht weiter schlimm.
Bleibende Schäden gibt es äusserst selten. Was aber sicher ein grosser Punkt für dich sein könnte, sind Schäden am Gehirn. Jeder starke Schlag oder Kick auf den Kopf lässt ein paar Hirnzellen absterben. Je stärker die Erschütterung des Gehirns, desto mehr Gehirnzellen sind betroffen (tot oder beschädigt). Amateur und Hobby Kampfsportler werden unter keinen spürbaren Folgen leiden, aber Profiboxer, die mehrmals pro Tag trainieren und harte Kämpfe haben schon. Das erste was beeinträchtigt wird ist das Sprachzentrum im Gehirn. Schau dir z.B ein Video von Holyfield heute an. Wenn man aufmerksam zuhört merkt man, dass er Probleme bei der Betonung und der Aussprache hat. Mike Tyson auch, der hatte aber schon eine angeborene Einschränkung in die Richtung. Trotzdem hat sich auch seine Sprachfähigkeit verschlechtert. Viele ältere Boxer berichten auch von Problemen mit dem Erinnerungsvermögen und anderen essentiellen Gehirnfunktionen.
Dein Sohn wird natürlich mit Helm kämpfen und anfangs an Turnieren, sowie allgemein im Training, nur Leichtkontakt. Ausserdem wird im Muay Thai weniger mit harten Schlägen zum Kopf gearbeitet als im Boxen. Das Gehirn wird weniger geschädigt.
Wenn du mehr zu dem Thema erfahren willst: Tony Jeffries ist ein britischer Boxer, der jetzt in Rente ist. Er macht auf diesen Umstand aufmerksam und äussert sich allgemein kritisch übers Boxen. Er hat einen Youtubekanal.
Aber ich will noch ausdrücklich erwähnen, dass Muay Thai enorm viel mehr Vorteile als Nachteile bringt. Einige Beispiele sind
- Fähigkeit zu kämpfen
- Respekt
- Kameradschaft
- Mindset
- Körperbewusstsein und gesunder Körper
- allgemein Leistungsfähigkeit steigt
Ich hoffe ich konnte dir helfen :)
Bevor jemand in einen offiziellen Ring steigt, vergeht viel Training. Im Normalfall wissen auch die Kids und der Trainer sehr gut was sie da tun.
Die Erfahrung zeigt, das in Kampfsportarten komischerweise weniger Unfälle/Verletzungen auftreten, als in den meisten populären Sportarten, wie z.B. Handball/Fußball.
Ich empfehle den Eltern einfach selber mal ein Probetraining mitzumachen, um sich selber zu überzeugen, was genau gemacht wird.
Die meisten Vorurteile/Ängste kommen daher, das man sich nicht viel unter einem Training vorstellen kann, und nur das kennt, was in vielen Youtube Videos zu sehen ist. Diese gehen meist weit an der Realität vorbei.
Beim Fußball gibt es mehr und schlimmere Verletzungen als beim Thaiboxen. Im Eifer des Gefechts um den Ball passieren halt eher Unfälle. Beim Thaiboxen steht diszipliniertes Training im Mittelpunkt und deshalb gibt es so gut wie nie Verletzte.
Im Wettkampf kann es natürlich schon mal einen Cut oder eine gebrochene Nase geben, aber meistens nicht.
Es gibt Studien, wonach bei Boxern und auch bei Thaiboxern langfristig Hirnschäden auftreten können. Aber das sind eher die Profis, die über viele Jahre viele Wettkämpfe machen bzw. Kinder in Thailand die schon ab 8 Jahren jedes Jahr viele Wettkämpfe machen und Geld damit verdienen und deshalb teilweise jedes Wochenende im Ring stehen.
Im Training macht man sowieso kein Vollkontakt zum Kopf normal und trägt beim Sparring einen Helm, der allerdings kaum vor Erschütterungen schützt. Aber die Kombination dicker Helm, dicke Handschuhe und kein Volkontakt zum Kopf macht Sparring im Jugendbereich schon sehr sicher. Und zum Körper schlägt und kickt man nur so hart wie der Sparringspartner es aushält. Man macht ja auch Abhärtungstraining und gewöhnt sich dran.
Und wenn man ein oder zwei mal im Jahr einen Wettkampf macht, ist das vollkommen ausreichend. Man muss nicht jede Woche in den Ring. Wettkämpfe werden erst gemacht, wenn der Kämpfer schon trainiert genug dafür ist.
Ja und stimmt, Thaiboxen ist besser für den Kopf weil sich die Angriffe auf den ganzen Körper verteilen. Und die Fußtritte sind überhaupt nicht gefährlich, weil das Gewebe eine Elastizität hat und normal nicht beschädigt wird, von blauen Flecken und so mal abgesehen. In Thailand kriegen jedes Wochenende zehnjährige Jungs bis zum KO in die Bäuche getreten und Knie in den Magen gerammt, ohne das es da Verletzungen gibt. Man kriegt dann sein Bauch massiert und ein paar Minuten später ist alles wieder gut. Man trainiert seine Bauchmuskeln viel im Thaiboxen und lernt die explosionsartig anzuspannen und macht Abhärtungstraining und da kann man schon viele harte Bauchtritte aushalten.
Auf jeden Fall ist Thaiboxen viiiiel gesünder als vor der Playstation sitzen. Man trainiert Kondition, etwas Kraft, Technik, Koordination, Reflexe, Disziplin, Kampfgeist. Man lernt kämpfen. Die meisten ernähren sich auch gesünder.
Also ich finde, wenn der Sohn Thaiboxer werden will, sollte man froh sein und das unterstützen.
Kampfsportarten sind immer gefährlich für den Körper. Vor allem, wenn man an Turnieren teil nimmt.
Aber er wird auch trainiert das es nicht sofort Schäden gibt. Ausschließen kann man es aber nicht.