Tattootermin stornieren?
Servus, ich habe am 31.01.22 einem unterarm tattoo zugestimmt, der Termin sollte am 27.03.22 sein. Am 01.02.22 habe ich angerufen und wollte den Termin stornieren. Anzahlung sollte ich am selben Tag leisten (01.02), das studio meinte ich solle jetzt bei Absage 100€ zahlen da die angeblich schon Schattierungen etc. erstellt haben. Jedoch wurde vertraglich noch nichts vereinbart, nur mündlich. Theoretisch könnte ich mich bei denen nichtmehr melden, da sie auch nichts von mir wissen. Was soll ich jetzt rechtlich gesehen machen?
Ich habe jetzt folgende nachricht vom Studio bekommen:
Hallo XY, hiermit gebe ich dir ein letztes Mal die Gelegenheit uns die 100€ für unsere Arbeit bis morgen zu bringen, ansonsten sehen wir uns leider gezwungen den Sachverhalt samt Videoaufzeichnungen an unsere Rechtsanwaltskanzlei zu übergeben und werden dann auch eine Anzeige erstatten müssen bezüglich des vereinbarten Arbeiten in Höhe von 1500€ im gesamten.
Meine Antwort darauf:
Servus, ich bin bereit 5% des tattoopreises zu zahlen, jedoch wurde nie vereinbart das, dass tattoo 1.500€ kostet, da wir noch nicht sicher waren wieviele motive jetzt tattoowiert werden. Deshalb würde ich eher über den betrag der ersten session reden, welches wahrscheinlich die maria und eine rose waren.
Zudem habe ich auch nach nicht einmal 24 stunden den termin wieder abgesagt und würde gerne deshalb auch bilder der arbeit sehen wollen. Da sie höchstens die schattierungen von 2 motiven hätten machen können, weil wir wie gesagt über die anderen noch im unklaren waren.
Das wäre eine seite
Das die andere
da die angeblich schon Schattierungen etc. erstellt haben.
Was heißt angeblich? Wurde mir dir ein Motiv besprochen und Skizzen angefertigt?
Es gab ein besprechungstermin am 31.01, wo motive besprochen wurden, jedoch sind Besprechungstermine laut Studio kostenlos.
9 Antworten
Genau wegen Absagen machen die Studios das so und verlangen eine Anzahlung oder eben Absagegebühr. Finde ich auch richtig, da sich die meisten echt viel Mühe geben für jeden einzelnen Kunden und bereits Zeit für deine Tätowierung genommen haben.
Theoretisch hast Du einen gültigen Vertrag, der einzuhalten ist. Und natürlich steht dem Studio ein Aufwandsersatz dafür zu. Vor allem, wenn schon Leistungen erbracht wurden. Ob die 100 Euro dafür gerechtfertigt sind, sei mal dahingestellt, kommt auf die Größe an. So gesehen ist also das Studio im Recht. Den Aufwand müsste das Studio nachweisen (was ihm aber leicht gelingen dürfte). Ohne Vorleistungen könnten nach § 648 BGB gerade einmal 5 % vom Gesamtpreis fällig werden.
Ob Du das Risiko eingehen willst, dass der Studio wirklich nichts von Dir hat (immerhin wahrscheinlich Deine Telefonnummer) und dementsprechend nichts unternimmt, musst Du wissen. Wenn das schief geht, wird es natürlich wesentlich teurer.
Das was mich wundert, dass ich nach nichtmal 24 Stunden den Termin wieder abgesagt habe und trotzdem 100€ hinblättern muss. Das kommt mir nicht realistisch vor.
Ja, der versucht da auch, das Maximale rauszuholen. Was hätte denn das ganze Tatoo gekostet?
Hab oben nochmal bilder reingestellt, die eine taube wäre ausgetauscht worde.
Als Untätowierte muss ich da sagen: Was ne Menge Kohle. Ok, 75 Euro wären dann die 5 %. die so oder so zu zahlen wären. Wie gesagt: Musst Du entscheiden, ob Du denkst, dass er versucht, das Geld einzuklagen. Ich glaub es nicht, aber man kann nie wissen.
Problem ist: es gibt kein Recht auf Stornieren!
Der Werkvertrag ist für beide Seiten bindend. Einseitiger Rücktritt ist Vertragsbruch. Wenn dem Vertragspartner dadurch ein nachweisbarer Schaden entstanden ist, musst du diesen ersetzen
Es ist durchaus üblich, eine Anzahlung oder Absagegebühr zu verlangen, einfach für den Fall, dass du den Termin nicht rechtzeitig absagst (48h vor Termin) oder einfach nicht erscheinst. Die Höhe des Betrages bestimmt das Studio oder der Tätowierer selbst. Als Beispiel: bei meinem Tätowierer sind es 50€ Anzahlung, die dann natürlich mit dem Endpreis verrechnet werden.
Falls du Zweifel hast, lass dir zeigen, was bisher für dich erstellt wurde. Im Allgemeinen lässt sich sowas leider ziemlich schlecht anfechten. Rede einfach mit dem Tätowierer. Vllt könnt ihr euch irgendwie einigen. Viel Erfolg.
Auch ein mündlicher Vertrag ist bindend (aber schwer nachweisbar). 100€ für Schattierungen sind aber schon saftig, aber könnte natürlich je nach Aufwand sein.
Dann nimmt man eine Provision und fängt dann an zu arbeiten… mache ich immer so. Keine Provision / Anzahlung keine Leistung meinerseits