Tagsüber Lüften bei warmer Luft?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Grafiken muss man lesen können. Bei der Selben Menge an Wasser in der Luft, wechselt die relative Luftfeuchtigkeit mit der Temperatur.

Das bedeutet dass bei identischer Menge Wasser in der Luft, die RELATIVE Luftfeuchtigkeit alleine dadurch steigt, dass die Temperatur der Luft sinkt.

Das liegt daran dass Luft umso mehr Wasser aufnehmen kann, je wärmer sie ist. Kalte Luft ist schon mit wenig Wasser komplett gesättigt (100%). Erwärmt man die Luft, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit weil die Luft dann mehr Wasser aufnehmen könnte.

Einfache Physik. Warme Luft ist trockener und kann mehr Wassermoleküle aufnehmen.


toomuchmoon5 
Fragesteller
 04.06.2022, 09:51

aber wieso ist die Luftfeuchtigkeit tagsüber geringer?

0
DerBayer80  04.06.2022, 09:52
@toomuchmoon5

Weil Wärme Luft weniger dicht ist und deshalb weniger Wassermoleküle an sich binden kann

0

Tagsüber bei normalen Außentemperaturen von +15 bis + 25 Grad alle Fenster evtl. durchgehend kippen oder öfters ganz auf ist kein Problem. Frische Luft ist wichtig, zuviel Heizungsluft ist sehr ungesund für Körper, Kreislauf, Haut, Herz, Lunge, etc...

Derzeit bei kühleren Temperaturen nachts ab 22 Uhr möglichst alle Fenster ganz auflassen bis morgens um 6 Uhr. Erdgeschoß je nach Einbruchgefahr nur kippen.

Ab 6 Uhr morgens am besten alles geschlossen halten, ggfs. nachmittags mal kurz Stoßlüften für nötige Frischluft ist wichtig, gesund und damit man nicht müde wird.

Empfehlung - wenn die Hauswände außen gut gedämmt sind (glücklicherweise bei unserem Fachwerk-Altbau) hält sich die Kühle im Haus ebenso die Wärme im Haus im kalten Winter, d.h. auch ohne viel zu heizen. Wir heizen fast nur die Flure, sonst nichts, haben allerdings nur eine Raumhöhe von 2 mtr. = niedriges Raumvolumen. Wärmeschutz-Fenster (mit 2-fach oder ggfs. 3-fach-Glas) machen ebenfalls Sinn !

Vorhandene Luftfeuchtigkeit höher oder niedriger ist eigentlich zu vernachlässigen. Allerdings sollte die Innentemperatur wg. Schimmelgefahr immer mind. + 16 Grad.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

martrud  16.09.2022, 11:20

"zuviel Heizungsluft ist sehr ungesund für Körper, Kreislauf, Haut, Herz, Lunge, etc..."

Naja - insbesondere, falls die "Heizungsluft" aus einem offenen Kamin kommt und noch Ruß- und Ascheteilchen enthält ...

0

Du musst zwischen absoluter und relativer Luftfeuchtigkeit unterscheiden.
Je nach Temperatur kann die Luft eine bestimmte Menge Wasserdampf enthalten. Diese Menge verdoppelt sich grob bei einer Erwärmung um 10 °C. Die relative Luftfeuchtigkeit gibt den Anteil des Wasserdampf an diesem Maximum an.
Wenn Luft z.B. bei 10 °C 80 % rel. LF hat und du erwämst sie auf 20 °C, dann hat sie eine rel.LF von nur noch 40 %, ohne das Wasserdampf dazugekommen oder verschwunden wäre. Bei 35 °C und 80 % rel LF kondensiert die Luft im Zimmer, wenn du drinnen "nur" 30 °C hast.

Da sollten wir erst einmal Voraussetzungen und Absichten klären.

Vermutlich willst Du die Wohnungsluft möglichst trocken halten in Sinne der relativen Luftfeuchte. Die ist körperlich spürbar. Viele Leute wie z.B. ich leiden schließlich ständig stark unter der trockenen Luft, das muss ja erst einmal geklärt sein.

Dann müssen wir unterscheiden, ob wir von beheizten oder von unbeheizten Räumen reden.

Bei beheizten Räumen wird durch die Lüftung zu jeder Zeit die Luftfeuchtigkeit im Wohnraum abgesenkt, weil die Luft im Wohnraum aufgeheizt wird, wodurch der Sättigungsgrad sinkt, d.h. die Luft wir spürbar relativ trockener. Nachts mag in aller Regel die relative Feuchte der Außenluft höher sein als am Tag. Das wird beim Lüften aber voll ausgeglichen durch den größeren Temperaturanstieg wegen der niedrigeren nächtlichen Außentemperatur. Schließlich ist die nächtliche Außenluft nur wegen der niedrigeren Temperatur relativ feuchter.

Bei unbeheizten Wohnräumen würde die nächtliche Lüftung im Vergleich zur Lüftung am Tag nur dann eine Erhöhung der Luftfeuchte bringen, wenn sie nicht mit einer Erwärmung der Luft im Wohnraum verbunden ist.