Studium und Beruf - wohin kann ich mit meinen Interessen gehen?
Hallo alle zusammen,
ich mache dieses Jahr mein Abitur und mache danach ein Freiwilliges Jahr.
Bis vor etwa einem halben Jahr dachte ich, dass ich Informatik, Jura oder Medizin studieren möchte. Allerdings würde ich diese drei Studienfächer nur aufgrund der guten Berufsaussichten studieren. Was mich tatsächlich interessiert sind Sprachen, Literatur, Philosophie, Geschichte und Kunst (also alles eher Geisteswissenschaftlich). Bei BWL läuft es mir kalt den Rücken runter. Ich möchte keinesfalls etwas nur studieren, um später viel Geld zu scheffeln.
Jede:r hat nur ein Leben und deshalb möchte ich es auch so erfüllend leben wie möglich. Momentan lerne ich deshalb Italienisch, Französisch und Japanisch und lese Klassiker der Weltliteratur. Mein idealer Job wäre etwas, wo ich wissenschaftliche Recherche und Analysen durchführe oder selbst Arbeiten verfasse (Könnte mir sogar Autor vorstellen, aber das ist wirklich etwas, wo man keinerlei Garant auf Erfolg hat).
Eine Lehrposition kann ich mir grundsätzlich auch vorstellen, aber ich würde ungern gleich auf Lehramt studieren. Generell möchte ich eben nicht mein Leben komplett dem Kapitalismus opfern. Gleichzeitig möchte ich natürlich genug verdienen, um komfortabel zu leben (gerade wenn es später auch um Familiengründung etc. geht) und ich würde auch gerne Aufstiegschancen in meinem Feld haben.
Im Voraus vielen Dank, falls mir jemand helfen kann!
4 Antworten
Was du am Ende wählst, muss du selber entscheiden.
Ich kann dir aber nur vier Ratschläge geben:
- Höre auf dich. Nehme nicht einen Job/Studium, weil Tante Erna sagt das sei ein guter siherer Job o.ä., sondern weil DU ihn machen möchtest.
- Hinterfrage, ob das Interesse was dich leitet sich nur für ein Hobby oder auch für einen Beruf eignet. Denn im Job kannst du (oft) nicht frei entschieden und musst in dem Bereich auch mal Dinge übernehmen, die dir nicht gefallen. Das macht einem das Interesse an manchen Themen ggf. auch schnell kaputt.
- Schaue bei einem Studium nicht nur was dir gefällt, sondern was man später damit machen kann und ob DAS dir auch noch gefällt.
- Wähle keinen Job, der dir absolut nicht gefällt, wegen möglichen Karriereaussichten. Mittlerweile studieren so viele Leute, wenn du da nicht wirklich gut und motiviert bist, wirst du sowieso mit großer Wahrscheinlichkeit diese Karriere nie machen und in einem mittelmäßigen Job landen. Statt einem mittelmäßigen Job den man nicht mag, nimm lieber den mittelmäßigen Job den du magst. Denn dort hast du dann die Motivation, dich mit etwas Können und Glück vielleicht hochzuarbeiten.
Mal ein persönliches Beispiel zum zweiten Punkt: Ich mag die Arbeit mit Menschen, war früher in der Kinderarbeit ehrenamtlich tätig als Jugendliche, habe ein FSJ mit Menschen mit Behinderung gemacht. Das hat mir super Spaß gemacht, aber ich wüsste, dass mich der Job wenn ich ihn auf für mich zufriedenstellendem Niveau machen möchte, sehr schnell auslaugen würde. Dann wäre ich irgendwann nur noch ein verbitterter genervter Mensch, der auf die Rente wartet. Das möchte ich weder für mich, noch für die Betreuten. Daher ist das als FSJ gut gewesen, als Ehrenamt wenn es mal passt ebenso, aber nicht als Beruf.
Zudem darfst du nie vergessen, dass du später mehr Zeit in der Woche mit deinem Job verbringst, als mit anderen Dingen (Schlaf mal außen vor gelassen). Da wissentlich etwas zu wählen was man nicht mag, ist nach meiner persönlichen Sicht einfach dämlich. Wie du ja selber sagst: Man lebt nur ein mal, das wäre es mir nicht wert.
Du könntest dich ja mal in Richtung Journalismus Studium informieren. Vielleicht fällt das ja in deinen Interessenbereich. Oder du schaust mal bei für dich interessanten späteren Jobs, was bei Stellenausschreibungen als Studium / Ausbildung gefordert wird.
Ein Konkretes "das ist es" kann ich dir nicht nennen, aber warum gehst du du nicht ml den umgekehrten Weg?
Üblich ist ja "ich will XYZ" studieren/lernen und später schaut man wo man damit landet.
Du könntest schauen wo du landen willst und die Firmen oder Personen anschreiben und fragen was man mitbringen muss um bei ihnen in so einer Position zu landen.
Sprich wenn du dir z.B. vorstellen Könntest Literatur zu übersetzen könntest du in erfahrung bringen wo das gemacht wird und dann einen Übersetzer oder dessen AG anschreiben.
Interessen und Hobbie ernähren einen meistens nicht.
Was du beschreibst, wäre doch eine klassische Karriere an der Uni selbst.