Studium für Investmentbanking außer BWL?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hey,

erstmal mein Respekt, dass du zu den wenigen Jugendlichen gehörst, die sich in dem Alter schon über ihre Karriere Gedanken machen und überhaupt schon etwas über dieses Thema wissen. Ist keine Selbstverständlichkeit ;-)

Ich denke, BWL Studieren wäre grundsätzlich nicht falsch. Denn das Problem liegt nicht am Studienfach an sich, sondern an den Studierenden. Es gibt sehr viele BWL Studenten, d.h. dass es einen Überschuss an BWL-Akademikern geben wird. Das bedeutet, dass du jetzt neben dem Studium auch weitere Zusatzqualifikationen sammeln musst, um dich für einen Arbeitgeber attraktiv zu machen. Z.B. indem du Sprachen lernst, besondere Praktika absolvierst, ggf. auch im Ausland, indem du Programmieren lernst oder auch durch bestimmte Zertifikate und Urkunden im sozialen Bereich. Dann stichst du nämlich aus der breiten Masse an Akademikern heraus und hast trotzdem ein solides Fachwissen, aufgrund deines BWL Studiums. Das ist aber grundsätzlich in fast allen Studienfächern so. Zusatzqualifikationen zu sammeln ist also allgemein vom Vorteil, egal in welche Richtung du gehen möchtest.

Natürlich kannst du auch ein sog. Dualstudium absolvieren. D.h. dass du dich bei einem Unternehmen bewirbst, z.B. einer Investmentbank, und bei denen eine duale Ausbildung beginnst. Du studierst also zu bestimmten Zeiten BWL und gehst nebenher zum Betrieb, um dort praktische Erfahrungen zu sammeln. Häufig werden dabei die Studiengebühren gestellt und man bekommt auch schon während des Studiums ein festes Gehalt. Allerdings verpflichtest du dich dann auch durch einen Vertrag beim jeweiligen Unternehmen nach deiner Ausbildung für eine bestimmte Zeit zu arbeiten. Ansonsten musst du die Studiengebühren zurückzahlen. Hat allerdings den Vorteil, dass deine Chancen, auf dem Arbeitsmarkt aufgenommen zu werden, speziell beim jeweiligen Betrieb besonders hoch sind. 

Alles in allem würde ich dir raten, dir keinen zu großen Kopf zu machen. Dass sehr viele Leute BWL studieren heißt nicht, dass du es nicht auch studieren solltest / kannst. Denn wie gesagt. Was zählt sind besonders auch die Dinge, die dich neben deinem Studium qualifizieren, also deine Fähigkeiten, praktischen Erfahrungen und Errungenschaften und natürlich auch, wie gut du mit deinem Studium abgeschlossen hast. Dann bist du nicht bloß "irgendein" BWL-Student.

Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen und - immer dran bleiben ;-)

LG


MisterBabomatic 
Fragesteller
 14.04.2017, 21:46

Danke für die Antwort! Anderweitig weiterbilden wäre tatsächlich keine schlechte Idee. Vor allem sprachlich, da die Welt heute so globalisiert ist. Duales Studium wäre auch eine Überlegung wert, danke! ^^

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Als Investmentbanker eignet sich besonders ein Fachstudium im Bereich Finance am besten. Diese sind zwar ähnlich zu BWL, aber doch etwas stärker spezialisiert.

Da aber auch die Mathematik dahinter sehr wichtig ist könntest du es mit dem Studiengang Mathe oder Statistik, genau wie Wirtschaftsmathematik versuchen. Hier bist du jeweils gut aufgestellt und hast auch alternativen parat, falls IB nichts für dich sein sollte.

Mit 1,6 bist du aber auch für BWL durchaus gut geeignet. Der NC liegt hier meist zwischen 2,0 und 1,8 also den könntest du gut erfüllen, wenn du dich nicht verschlechterst. Wichtig wäre aber immer auch gute Leistungen zu zeigen, denn im Bereich BWL gibt es unzählige Absolventen. Die besten Stellen bekommen auch nur diejenigen mit sehr gutem Abschluss!


MisterBabomatic 
Fragesteller
 14.04.2017, 21:11

Danke! Zu Wirtschaftsmathematik habe ich mir gerade die Beschreibung und Berufsmöglichkeiten durchgelesen, das klingt sehr interessant. ^^

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Chrisgang  15.04.2017, 15:10
@MisterBabomatic

Wirtschaftsmathematik könnte eine gute Grundlage sein. Wichtig ist es die Vorgehen an den Kapitalmärkten gut zu verstehen und dies wird oftmals durch mathematische Modelle erreicht.

Generell solltest du aber natürlich auch ein ausgeprägtes privates Interesse für dieses Gebiet mitbringen und dich selbst in diesem Bereich bilden. Zeitung lesen, Börsenneews ansehen, evtl einen Account bei DB-Markets einrichten (dort kann man kostenlos alle Kurse und Kapitaldaten zusammen stellen, die einen interessieren und so den Markt genau verfolgen)!

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Ich war Investment Banker. Nein...eigentlich war ich Bankkaufmann und wurde als Investment Banker eingesetzt, denn ich habe Bankkaufmann gelernt und habe mich dann über Umwege in der Börsenabteilung spezialisiert und nebenbei noch den Betriebswirt gemacht. Es klingt so einfach, BWL zu studieren und dann IB zu werden, aber so einfach ist das nicht. Du mußt was besonderes haben was andere nicht haben, dann bekommst Du eventuel eine Chance, denn viele wollen ins Investment Banking und die Ausbildung die sie mitbringen gehört zum feinsten was es gibt. Die Bewerber werden auf Herz und Niere von Managern die Führungsqualitäten haben geprüft. Ich hatte das Glück, daß ich seinerzeit in der Wertpapierabteilung tätig war und italienisch konnte. Er wurde jemand gesucht mit Wertpapierkenntnissen und italienischeknntnissen. Davon gab es nur einen, nämlich mich, daher wurde ich genommen. Zu Beginn war ich natürlich das Mädchen für alles in der Gruppe. Es war sehr stressig und das nahezu 9 Stunden am Tag. Man sagt so einfach, na ja Stress macht mir nichts aus, aber es haben so einige den Stress nicht ausgehalten und den Job den ich gemacht habe aufgegeben. Ich war die nächsten 2 bis 3 Jahre mit der Technik des Geschäfts vertraut gemacht worden und habe Orders ausgeführt. Erst dann, als ich mich bewährt habe, habe ich auch Kunden zur Betreuung bekommen. Meine Verantwortung wuchs sozusagen mit den Jahren, aber auch der Stress, den ich aber problemlos durch die mittlerweile erlangte Routine einstecken konnte. Der Dank meiner Bemühung und Anstrengung war, daß ich jedes zweite Jahr befördert wurde. Erst nach 13 Berufsjahren wurde ich zum Senior und Prokuristen ernannt. So lange habe ich durchgehalten. Wer glaubt durch sein Studium gleich eine verantwortungsvolle Position und einen Titel zu bekommen täuscht sich da gewaltig, denn die muß man sich erst mühsam verdienen und das dauert Jahre. Heutzutage ist es viel schwieriger geworden sich im IB zu halten, denn die Fluchtuation hat zugenommen. Zudem wechseln auch oftmals die Chefs, die dann eigene Leute mitbringen und die gestandenen alten Leute dafür entlassen werden. Deine Zeit als IB kann also sehr kurz sein. Ich rate zunächst zur Ausbildung zum Bankkaufmann, wenn möglich bei einer Bank die auch eine Börsenabteilung oder ein IB hat.Mit ein wenig Glück bekommt man Einblick in das Börsenleben. Für viele wird das aber ein Traum bleiben, wenn sie keine Beziehungen haben oder nicht gerade Albert Einstein sind, denn es gibt genügend erfahrene IB die auf der Suchen nach Jobs sind, die werden einem natürlich vorgezogen, da sie Kunden mitbringen können. Ein Anfänger hat noch keine Kunden und man ist nur soviel Wert wie man Kunden kennt und mitbringen kann. 

Lese Dir vor allem mal die Antworten auf die Fragen von dem hier durch. Der ist auch zufällig 15 und geht auch auf die 9. Klasse eines Gymnasiums und möchte auch Investment Banker werden, aber bei Goldmann Sachs. Er hatte auch die gleiche Frage: Hier wurden schon viele Lösungswege genannt:

https://www.gutefrage.net/nutzer/bluechip4


MisterBabomatic 
Fragesteller
 14.04.2017, 21:03

Oh, das hatte ich noch gar nicht gefunden. xD

Wundert mich, dass ich das noch nicht gefunden hatte, aber die Titel der Fragen sind etwas anders, weshalb es wahrscheinlich nicht im Suchergebnis-Feed angezeigt wurde. Werde ich mir jetzt mal durchlesen, danke. ^^

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