Streit nach Todesfall, was tun?
Liebe Community,
Ich habe mich eine Weile jetzt schon nicht mehr gemeldet, da mein Ehemann kurz nach unserer Hochzeit unerwartet an einem schweren Schlaganfall gestorben ist.
Was ihr müssen wisst ist, dass er bereits eine 25jährige Tochter (Katharina) aus früher Beziehung hat. Bis zu seinem Tod habe ich mich auch sehr gut mit ihr verstanden, aber jetzt möchte sie mich aus dem gemeinsamen Haus schmeißen, und mich "vor die Tür setzten".
In Anbetracht der Tatsache waren die letzten Wochen schon schwer genug für mich. Zudem gibt sie mir auch die Schuld für seinen Tod und möchte jetzt gegen mich klagen.
Habt ihr einen Rat? Ich weiß wirklich nicht mehr weiter.
Liebe Grüße
Karin F.
Was heisst " gemeinsames Haus" konkret? Wem gehört es? Wer wohnt jetzt dort?
Mein Ehemann und ich wohnten zusammen im Erdgeschoss, Katharina und ihr 1jähriger Sohn zusammen in der ersten Etage.
Mein herzliches Beileid. Wem gehört das Haus? Wer wo wohnt ist nicht relevant.
Ihm gehörte das Haus, in seinem Testament wird mir und ihr das Haus vererbt.
Wieso genau möchte Sie gegen dich klagen? Was wirft sie dir vor?
Sie möchte mich aus dem Haus klagen.
6 Antworten
Zuerst mein herzliches Beileid.
Deine Frage lässt sich nicht einfach so beantworten. Denn es kommt drauf an was zu Lebzeiten, wie geregelt wurde.
Also, ob ihr Gütertrennung hattet, etwas schriftliches hinterlegt wurde und wer von euch im Grundbuchamt als Eigentümer eingetragen ist.
Falls nichts geschrieben wurde, es keine Verträge gibt, dann wäre es in der Schweiz so, dass der überlebende Ehepartner die Hälfte des Verstorbenen erbt und dessen Kinder die andere Hälfte.
In so einem Fall müsstest du seine Tochter ausbezahlen. Was meistens die Folge hat, dass man das Haus verkaufen muss, einfach weil die Belastung in der Regel zu hoch würde.
Um so etwas zu verhindern, wenn der Verstorbene Kinder aus einer früheren Beziehung hat, braucht es einen aufwendigen Vertrag, der von einem Notar verfasst wird.
Das machten wir, denn wir haben gemeinsam 6 Kinder, die allerdings erst erben können, wenn wir beide verstorben sind. Ansonsten geht die ganze Erbmasse an den Partner über.
Denn eben, genau das wollten wir vermeiden. Immerhin haben wir das zusammen aufgebaut und nach so einem Schicksalsschlag auch noch das Haus verkaufen zu müssen, wollten wir vermeiden, damit der Hinterbliebene da freie Hand hat.
Von daher wirst du schauen müssen, wie eure rechtliche Situation aussieht. Es kann sich niemand als Alleinerbe einsetzen und den Andern raus schmeissen.
Es sei denn, es bestehen entsprechende Verträge...die notariell beglaubigt und hinterlegt sind.
Ist dem so, kann dich seine Tochter schon raus werfen und das Haus übernehmen.
Von daher kläre deine Ansprüche mit dem Nachlassverwalter., ..bevor du diese anfechtest und doch auf verlorenem Posten stehst und noch Geld an einen Anwalt verlierst.
Liebe Karin,
es zerreißt mir das Herz von deinem Schicksalsschlags zu lesen! Ich hoffe du konntest soweit schon heilen und die Sache ein wenig verdauen... Aus welchem Grund gibt dir Katharina die Schuld für seinen Tod? 😣
Ein Schlaganfall kann von jetzt auf gleich passieren, ohne Vorwarnung. Im Grunde ist es nichts anderes als ein Blutgerinsel im Gehirn, was eine Ader verstopft, wodurch das Gehirn nicht mehr richtig durchblutet wird. Selbst wenn du genau in dem Moment wo er ihn hatte den Notruf gewählt hättest, wären seine Chancen auf Überleben gering. Und selbst wenn er überlebt hätte könnte keiner Sagen wie groß die Schäden an seinem Gehirn wären. Es ist gefischt wie geangelt, man überlebt einen Schlaganfall in den seltensten Fällen. Vielleicht versteht sie das auch irgendwann.
Erstens kann ich dir sagen dass einen Schlaganfall jeden Treffen kann, egal wie alt und wie fit. Das passiert leider einfach. Dementsprechend kannst du auch keine Ursache dafür sein, weswegen ihre Klage nicht fruchten wird, egal wie man es dreht und wendet. Ich möchte auch Gleichzeitig mein Beileid für dich aussprechen, es ist schwer einen Menschen den man erst vor kurzem so lieb gewonnen hat zu verlieren. Was das Haus angeht, als Gattin bist du zusammen mit der Tochter die Nächste Angehörige, womit du einen Teilanspruch auf seinen hinterbliebenen weltlichen Eigentümer hast, was bedeutet dass du auch das Recht auf das Haus hast. Weder sie noch die Polizei könnte dich vom Grundstück entfernen.
Muss leider abgeklärt werden, wenn es eine Gütertrennung gab. Eine brutale Geschichte.
Eine Freundin von mir....sie hatten auch gemeinsam ein Haus aber nichts geschrieben. Sie hatten bereits ein Gestüt in Frankreich gekauft und ihr Haus hier stand zum Verkauf, als ihr Mann starb.
Sie hatten einen Adoptivsohn, der bekam automatisch einen Beistand, der seine Interessen wahr nahm, bis er 18 ist.
Dem Sohn stand die Hälfte zu und meine Freundin musste dieses Geld hinterlegen. So konnte sie aber das Gestüt in Frankreich nicht kaufen. Ihr Bruder ist Anwalt und er fand ein Schlupfloch...
Sie riet uns dringend, sofort einen Vertrag zu machen, dass bis zum ableben beider Eheleute, der Überlebende alleiniger Erbe ist. Nicht Gelder eingefroren werden können, die man braucht und ein Kind ja nichts dazu beitrug...man es liebend versorgt...
Aber in so einem Fall zum Mündel wird, wo eben eine beamtete Person, die Interessen des Kindes vertritt, so, dass du gezwungen bist, stets die Hälfte deines Vermögens zu hinterlegen.
Darum an alle, regelt das bitte vorher...auch wenn man sich mit dem Tod mitten im Leben nicht auseinandersetzen mag.
Es ist genug schwer, jemanden geliebten zu verlieren aber dann auch noch die Hälfte seines Vermögens eingefroren zu bekommen, nicht mehr selbst entscheiden zu können, was man nun tun möchte....das ist schlimm.
In erster Ehe ist dies sehr einfach und günstig...in zweiter Ehe dann schon schwieriger und dementsprechend teurer.
Nur man baute sich das ja gemeinsam auf und möchte, dass es dem Hinterbliebenen gut geht...von daher lohnt sich das.
Es tut mir sehr leid.
Aber das wird jetzt stressig werden. Anwalt für erbrecht, deinen Fall durchsprechen. Wenn sie das Testament anfechten will, wirst du rechtliche Unterstützung brauchen.
Man findet im Nachhinein immer tausend Anzeichen, die man vorher hätte sehen können, und dann wäre ja vielleicht alles anders gelaufen. Menschen sind prima im Muster erkennen, wenn das Muster bekannt ist. Aber das alles sieht man nur, wenn man schon weiß, wie es endet. Die Klage wegen seinem Tod wird nichts bringen, Schlaganfall ist einfach Mist und schwer wirklich früh zu erkennen.
das alles ist schlimm.
kann sein, dass sie im Schock so reagiert (falls sie nicht von ihrer Grundpersönlichkeit her ein AR---loch ist)
andererseits hast du als Ehefrau auch rechte (Erbrecht, Wohnrecht etc) - informiere dich!
Danke liebe Coni!
Katharina gibt mir die Schuld, indem sie behauptet das ich nicht rechtzeitig mit ihm zum Arzt gegangen bin und sie der Meinung ist, dass der Schlaganfall dadurch verhindert werden hätte können.