Strahlt ein sender für hörfunk schädliche strahlung aus?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die physiologische Wirdung der elektromagnetischen Strahlung auf Körper ist frequenz- und leistungsabhängig. Und nachdem Sendeanlagen erdkrümmungsbedingt sowieso besser funktionieren, wenn sie über Grund betrieben werden, erschlägt man damit zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Reichweite und den Sicherheitsabstand.

Bei größeren Sendemasten ist der Sicherheitsabstand für Flugzeuge nicht nur der Störung in ihrer Elektronik wegen sondern auch zum Personenschutz: Wenn man bei Starken Sendern, wenn sie mit einem Spiegel für Richtfunk arbeiten, sich einfach davor stellen würde, würde man u.U. gegrillt werden bzw. verbrennen oder sonstige irreversiblen Schäden davon tragen. Selbst Radar ist nicht ungefährlich!

Es gibt aber auch Hypokonter die vor allem Angst haben udn davon ausgehen, daß sowas ganz schlimm sein muß. Und wenn sie dann richtig am Drehen sind, behaupten viele von denen sogar, sie könnten WLAN spüren etc. Solltest Du zu dieser Gruppe gehören, lautet hier meine Antwort: Ja, diese Strahlung ist schädlich! Denn jede andere Erklärung würde solange nicht akzeptiert werden bis man zum Schluß ganz beruhigt sagen kann: IST schädlich.

360Backflip 
Fragesteller
 25.08.2023, 15:14

Nein ich gehör nicht zu dieser Gruppe, mich hat es nur interessiert, danke

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Gluglu  25.08.2023, 23:50
@360Backflip

Gut... denn hier kommen auch viele an die sowas "spüren" :-)

Der Sicherheitsabstand berechnet sich aus der mittleren Leistung über einen Zeitraum von 6min gesehen und ist unabhängig der Modulationsart. Wichtiger noch sind Herzschrittmacher und aktive Geh- Hilfen denn deren Elektronik reagiert sehr viel früher als das man es mit den normalen Sinnen bemerkt!

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Wenn Du auf einen Sendemast steigst, dann kannst Du von der Strahlung gegrillt werden. Das ist so, als wenn Du Dich vor einen geöffneten, laufenden Mikrowellenherd stellst..

Aber in einiger Entfernung ist die Strahlung ungefährlich..

LA

Ja und nein kommt auf die Sendeleistung und die verwendete Technologie an. Bestimmte Hochleistungsverstärker in Röhrentechnik sind bekannt Röntgenstrahlen zu emittieren.

War auch der Grund für einige Krebserkrankungen bei der Bundeswehr.

Neuere Elektronik emittiert so eine Strahlung aber nicht mehr wirklich.

Die eigentliche Nutzstrahlung der Sender selbst ist unbedenklich, wobei ich mich aber nicht direkt vor den Sender setzen würde.

ThomasM1982X  27.09.2023, 21:31
Bestimmte Hochleistungsverstärker in Röhrentechnik sind bekannt Röntgenstrahlen zu emittieren.
War auch der Grund für einige Krebserkrankungen bei der Bundeswehr.

Nein, der Grund war die Radarstrahlung, diese wurde nicht durch Röhrensender, sondern durch Halbleitersender verursacht. Außerdem befand sich das Bedienpersonal direkt an der Quelle.

Wer 365 Tage im Jahr auf der Spitze einer UKW-Antenne sitzt, bekommt sicherlich irgendwann auch Krebs. Die Leistung reduziert sich aber zum Quadrat der Entferndung zur Sendeantenne.

Hätte die Bedienmannschaft der Bundeswehr die Radargeräte aus 300 Metern Entfernung bedient, oder wäre die Abschirmung an den Radargeräten besser gewesen, hätten sie auch keinen Krebs bekommen.

Sonst sind die Strahlen von Hörfunksendern aber völlig ungefährlich.

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Kelec  28.09.2023, 01:24
@ThomasM1982X
Nein, der Grund war die Radarstrahlung, diese wurde nicht durch Röhrensender, sondern durch Halbleitersender verursacht. Außerdem befand sich das Bedienpersonal direkt an der Quelle.

Nein. Es war Röntegenstrahlung welche von Röhren emittiert wurde. Bei modernen Halbleitern tritt diese nicht mehr auf.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gesundheitssch%C3%A4den_durch_milit%C3%A4rische_Radaranlagen

Die Schadwirkung ging somit nicht von der eigentlichen Radar-Mikrowellenstrahlung aus, sondern von der nebenbei in der Elektronik der Geräte erzeugten Röntgenstrahlung (Ionisierende Strahlung), deren Schadwirkung wissenschaftlich erwiesen ist. Dieser Effekt beruht darauf, dass Elektronenröhren und ähnliche Bauteile bei den verwendeten hohen Spannungen unerwünschterweise auch wie Röntgenröhren wirken. In einer Untersuchung[7] wurde eine große Anzahl von älteren Radargeräten der NATO und des Warschauer Pakts hinsichtlich ihrer parasitären Röntgenstrahlung untersucht. Als Hauptquelle erwiesen sich die Wasserstoff-Thyratrons beziehungsweise die Elektronenröhren (Schalt-Tetroden), welche die Hochspannungsimpulse (5 bis über 100 kV, 7 kW bis 20 MW) für die Radar-Mikrowellensender schalteten.
Wer 365 Tage im Jahr auf der Spitze einer UKW-Antenne sitzt, bekommt sicherlich irgendwann auch Krebs.

Das bezweifle ich nicht. Die Gesundheitsproblematik waren aber eigentlich die Röntgenbremsstrahlen.

Hätte die Bedienmannschaft der Bundeswehr die Radargeräte aus 300 Metern Entfernung bedient, oder wäre die Abschirmung an den Radargeräten besser gewesen, hätten sie auch keinen Krebs bekommen.

Dem widerspreche ich auch nicht.

Auch Röntgenstrahlung nimmt quadratisch mit der Entfernung ab und kann auch geschirmt werden. Ab einer gewissen Dosisleitstung ist die auch ungefährlich.

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ThomasM1982X  28.09.2023, 01:29
@Kelec

Und warum wurden dann die Radargeräte nicht ausreichend abgeschirmt? Solch unsichere Technik hätte doch nie zugelassen werden dürfen.

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Kelec  29.09.2023, 09:14
@ThomasM1982X

Weil man zu der damaligen Zeit nicht wusste dass diese Röhren Röntgenstrahlung in diesem Ausmaß abstrahlen und da es nie nachgemessen wurde war es schlicht weg nicht bekannt bis eben mal nachgemessen wurde.

Die Systeme wurden danach nachgerüstet und entsprechend geschirmt.

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Es handelt sich hier um elektromagnetische Strahlung.
Hier kommt es ganz klar auf die Dosisleistung an.

Relevant ist dies im Betrieb aber nur für Personal die an einem großen Grundnetzsender arbeiten, für diese gilt ein gewisser Sicherheitsabstand im Betrieb in Hauptstrahlrichtung. Hier würde sich ansonsten die Elektromagnetische Energie im Körperfettgewebe in Wärme umwandeln, ähnlich wie in einem Mikrowellenherd.

Die Feldstärke nimmt jedoch umgekehrt proportional zum Abstand des Senders ab, so daß für den Menschen, der am Fuße des Sendemastes steht keine Gefahr mehr ausgeht, zudem sich dieser dann nicht in Hauptstrahlrichtung befindet.

JA!

ABER: Damit diese schädlich für Dich ist, musst Du direkt vor der Sendeantenne stehen ;-) Wird schweirig heutzutage, nachdem alle diese Antennen in der Regel auf Fernmeldetürmen montiert sind.

Daher brauchst Du Dir tatsächlich KEINE Sorgen machen, denn alle Sendeantennen sind weit genug entfernt von Dir, so dass Dir nichts geschehen kann.

Woher ich das weiß:Hobby – Seit meinem 8. Lebensjahr habe ich Funkgeräte in der Hand!