stimmt es, daß in den meisten Familien beide Partner arbeiten müssen, damit die Familie existieren kann?


04.09.2023, 11:43

welche Statements gibt,s denn politischerseits dagegen oder dafür, denn erstens berührt es ja auch den "Fachkräftemangel" - sozusagen- (was ist wichtiger, Ehe, Familie oder Arbeit ..), zweitens berührt es das Rententhema und drittens ist es eher kontraproduktiv für eine Ehe, weil es Singlebildung fördert?

17 Antworten

ist das Land wirklich so arm, daß Mann und Frau, Vater und Mutter arbeiten müssen, um den Lebensstandard aufrecht erhalten zu können?

Oder hat man einfach nur einen sehr hohen Lebensstandard und ist mit weniger nicht zufrieden?

Daneben gibt es auch Leute, die jetzt nicht unbedingt im Luxus oder besonders komfortabel leben und bei denen das Einkommen von einem schlicht nicht reicht um Miete zu bezahlen und Brot auf den Tisch zu bekommen.

ist es eher kontraproduktiv für eine Ehe, weil es Singlebildung fördert?

Also wer nur des Geldes wegen single bleiben möchte (was OK ist), der sollte meiner Meinung nach ohnehin besser keine Familie gründen. Familie wird von Staat in vielen Dingen aber auch begünstigt behandelt. Steuervorteile, Kindergeld, Kündigungsschutz, Teil kostenlose Betreuungseinrichtungen, etc.

stimmt es, daß in den meisten Familien beide Partner arbeiten müssen, damit die Familie existieren kann?

kommt immer drauf an was der eine Partner verdient oder was für Ansprüche man ans Leben hat. Wenn wir jeden Cent umdrehen könnten wir auch nur von dem Gehalt meines Mannes Leben. das bedeutet aber: Kein Urlaub, kein Restaurant Essen gehen, nur Ausflüge wo man keinen Eintritt zahlt und das Essen selbst mit nehmen kann. Freibad gibt es nicht - auch wenn alle Freunde da hin gehen. wenn dann nur zum See - der ist gratis

Ja leider schon. Vor allem wenn man ein Haus kaufen oder bauen möchte, dann müssen beide arbeiten gehen. Ein Haus zu bauen kostet schon 500-600k. Ein allein Verdiener mit 2800€ netto, schafft es nicht zu zahlen. Hier müsste der andere Partner auch arbeiten gehen um sich das zu leisten und von der Bank eine Genehmigung holen.

sobald die Kinder in der Schule sind spricht doch nichts dagegen das beide Partner arbeiten . Zumindest in Teilzeit.

Setzt natürlich voraus das auch beide Partner im Haushalt mit anpacken. 😉

Wenn die Partner keine finanzielle Unterstützung ihrer Eltern erhalten haben, beide in Durchschnittsjobs arbeiten, vielleicht noch jung sind und über noch kein über die Jahre gestiegenes Gehalt, sondern einen Einstiegslohn verfügen, dann müssen beide arbeiten, wenn sie einen gewissen Mindest-Lebensstandard nicht einbüßen möchten.

Klar kann auch ein Alleinverdiener plus Kindergeld eine Familie ernähren, aber die wohnen halt dann in einem der günstigeren Stadtviertel oder in der Sozialwohnung, machen kaum Urlaub, fahren ein 10 Jahre altes Auto und die "Markenkleidung" ist Plagiatware. Damit ist das Kind dann schon mal verdammt zu einem Leben in der "Unterschicht", inklusive den dazu passenden Freunden, während die gutsituierten Kinder aus Familien, wo beide Arbeiten, mit ihrem hohen Lebensstandard auf sie herab blicken.

Also ich würde es so sagen: Existieren kann man auch wenn nur einer arbeitet, aber deinem Kind ermöglichst du so keinen guten Start in ein erfolgreiches Leben, sondern eher einen Platz auf dem Abstellgleis in der sozialen Einbahnstraße.

ischdem  04.09.2023, 11:48

ja auch wenn "genügend" Geld vorhanden ist fehlen Kita / Betreuungsplätze und Vollzeitschulen !

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Silo123  05.09.2023, 11:10

Um Himmels willen ! Das was Du ansprichst ist schon eher Luxus, nur wird irgendwie heute Luxus als Minimum definiert. Was mich schon alleine diese "Status"symbole wie Markenkleidung und neues Auto ankotzen. Und gegen dieses "Herabblicken" sollte eher mal was getan werden!!!!! O.K. von besser wohnen hat man echt was,(von Markenkleidung und neuem Auto hingegen nicht) auch wenn auch das kein Grund zum "Herabblicken" sein sollte.

Wo es dann aber echt schwierig ist, wenn das Geld für alles fehlt, z.B. die Klassenfahrt,den von der Schule geforderten Laptop, die Schulbücher , oder auch einmal Nachhilfe, um Lücken (und seien sie durch Überspringen eines Schuljahres entstanden) schnell geschlossen werden können. Dann werden die Kinder echt benachteiligt.

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frostfeuer85  05.09.2023, 11:49
@Silo123

Ich musste leider am eigenen Leib erfahren, wie man in der Schule der totale Außenseiter ist, wenn alle in der Schulklasse im Luxus leben und mit den Autos ihrer Eltern, den Kunstgegenständen und den Fernreisen prahlen, nur die eigenen Eltern haben wenig Geld.

Zitate von meinen ehemaligen Klassenkameraden: "Was, ihr fahrt einen japanischen Kleinwagen? Also mein Vater sagt, nur Mercedes, Audi und BMW sind richtige Autos."

"Wie, ihr wart nur im eigenen Land auf Urlaub? Du armer, also wir waren zuerst zwei Wochen Baden auf Mauritius und dann noch eine Woche Segeln in Kroatien."

"Guck mal, diese Hose ist von der neuesten Skater-Marke und ist derzeit total im Trend. Hat leider 120 Euro gekostet, aber meine Mama hat sie mir gekauft, weil ich auf der letzten Klassenarbeit eine 2 hatte."

"Mein Vater ist Diplomat!", "Mein Vater ist Rechtsanwalt!", "Mein Vater ist Architekt!", "Mein Vater ist Chirurg!" "Wie, dein Vater ist nur ein niedriger Beamter und deine Mutter arbeitet garnicht? Aber da verdient ihr doch fast nichts."

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Silo123  05.09.2023, 12:43
@frostfeuer85

NUR: das ganze ist eine Spirale ohne Ende, immer mehr wollen und das ohne Nutzen: Irgendwann will jeder eine Yacht, ein Flugzeug..... Sowas hört doch nicht auf, wenn alle das o.g. haben. Dann wird nach anderen , teureren ,vermeintlich tollen Sachen gestrebt. Es ist eigentlich auch Aufgabe der Schule gegen diesen Wahnsinn anzugehen.

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frostfeuer85  05.09.2023, 12:52
@Silo123

Ja, ich sehe das genauso wie du. In Asien funktioniert das besser als hier, weil dort durch die Schuluniformen zumindest visuell eine Gleichwertigkeit aller Schüler hergestellt wird. Dort ist dafür der Leistungsdruck in der Schule sehr groß. Aber die Schüler werden dort mehr gemessen nach dem, was sie tatsächlich können als nach dem, was sie an Besitz und Privilegien vorzuweisen haben.

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