Stimmt es das die Bibel umgeschrieben wurde?

19 Antworten

>Nein. Der Bibeltext ist im Wesentlichen unverändert geblieben, wie ein Vergleich moderner Bibelübersetzungen mit alten Bibelhandschriften zeigt. Und das, obwohl die Bibel über viele Jahrhunderte hinweg immer wieder – oft unter Verwendung nicht besonders haltbarer Materialien – abgeschrieben wurde.

Wurden beim Abschreiben also niemals Fehler gemacht?

Man hat Tausende alte Bibelhandschriften gefunden. Manche weichen in einigen Punkten voneinander ab. Beim Abschreiben wurden also Fehler gemacht. Die meisten dieser Abweichungen sind jedoch geringfügig und verändern nicht den Sinn des Textes.

Es gibt allerdings auch einige wenige bedeutende Abweichungen – offensichtlich Änderungen, die vor langer Zeit absichtlich vorgenommen wurden, um den Sinn des Bibeltextes zu verändern.

Dazu zwei Beispiele:

In einigen älteren Bibelübersetzungen kann man in 1. Johannes 5:7 Folgendes lesen: „im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist, und diese drei sind eins.“

Zuverlässige alte Bibelhandschriften zeigen jedoch, dass diese Worte im ursprünglichen Bibeltext nicht vorhanden waren, sondern später eingefügt wurden. Darum ist diese Einfügung in verlässlichen, neuen Übersetzungen nicht enthalten.

Der Eigenname Gottes erscheint in alten Bibelhandschriften viele tausend Mal. In etlichen Bibelübersetzungen wurde dieser Eigenname aber durch die Titel „Herr“ oder „Gott“ ersetzt.

Warum kann man sicher sein, dass nicht noch viele weitere Fehler entdeckt werden?

Da bis heute so viele Bibelhandschriften gefunden wurden, kann man besser als jemals zuvor Fehler ermitteln.

Was zeigt der Vergleich einer modernen Bibelübersetzung mit alten Bibelhandschriften in puncto Genauigkeit?

Der Alttestamentler William H. Green schrieb über den Text der Hebräischen Schriften, die auch als Altes Testament bekannt sind: „Man kann mit Sicherheit sagen, dass kein anderes Werk des Altertums so genau überliefert worden ist.“

Hinsichtlich der Christlichen Griechischen Schriften, die auch als Neues Testament bekannt sind, sagt der Bibelgelehrte F. F. Bruce: „Wir haben viel mehr Unterlagen für die neutestamentlichen Schriften als für die meisten Schriften klassischer Autoren, deren Echtheit anzuzweifeln niemandem einfallen würde.“

Sir Frederic Kenyon, eine anerkannte Autorität für Bibelhandschriften, erklärte, dass jemand „die ganze Bibel zur Hand nehmen kann und ohne Furcht oder Zögern sagen darf, er besitze hier das wahre Wort Gottes, das ihm ohne wesentliche Verluste von einer Generation zur anderen die Jahrhunderte hindurch überliefert ist“.

Welche weiteren Gründe sprechen für eine genaue Überlieferung der Bibel?

Jüdische und christliche Abschreiber bewahrten die Berichte über gravierende Fehler, die Gottes Diener begingen (4. Mose 20:12; 2. Samuel 11:2-4; Galater 2:11-14). Genauso bewahrten sie Passagen, in denen die Israeliten wegen ihrer Untreue verurteilt wurden und Passagen, in denen von Menschen erdachte falsche Lehren entlarvt werden (Hosea 4:2; Maleachi 2:8, 9; Matthäus 23:8, 9; 1. Johannes 5:21).

Dass diese Berichte genau bewahrt wurden, bestätigt die Vertrauenswürdigkeit der Bibelabschreiber und zeugt von ihrer Hochachtung vor Gottes Wort.

Ist es nicht logisch, dass Gott als Autor der Bibel auch für eine genaue Überlieferung sorgen würde? (Jesaja 40:8; 1. Petrus 1:24, 25). Es ist schließlich sein Wunsch, dass sie allen Menschen zugutekommt – ganz egal wann sie leben (1. Korinther 10:11).

Die Bibel stellt fest: „Alles, was vorzeiten geschrieben wurde, ist zu unserer Unterweisung geschrieben worden, damit wir durch unser Ausharren und durch den Trost aus den Schriften Hoffnung haben können“ (Römer 15:4).

Jesus und seine Jünger zitierten aus Abschriften der Hebräischen Schriften, ohne dabei die Genauigkeit dieser Texte infrage zu stellen (Lukas 4:16-21; Apostelgeschichte 17:1-3).

In folgenden alten Bibelhandschriften fehlen diese Worte: Codex Sinaiticus, Codex Alexandrinus, Codex Vaticanus (auch Vatikanische Handschrift 1209 genannt), Erstausgabe der lateinischen Vulgata, in der syrischen Philoxeniana/Harklensis und der syrischen Peschitta.Man hat beispielsweise über 5 000 griechische Handschriften des sogenannten Neuen Testaments, den Christlichen Griechischen Schriften, gefunden.

Gemäß der Bibel sind Gottes Vertreter auf der Erde keineswegs unfehlbar. Es wird offen zugegeben: „Da ist kein Mensch, der nicht sündigt“ (1. Könige 8:46).

Gemäß der Bibel diktierte Gott den Bibelschreibern nicht jedes Wort, sondern lenkte ihre Gedanken (2. Timotheus 3:16, 17; 2. Petrus 1:21).<

(Quelle: „Antworten auf Fragen zur Bibel“)

Es gibt Schriftrollen, die Texte der Bibel überliefern. Diese Schriftrollen sind schon über 2000 Jahre alt. Diese Funde zeigen, dass die Bibel gut und zuverlässig überliefert wurde. Einen Beweis, dass sie verfälscht wurde, gibt es jedoch nicht. Hier ist ein Link dazu:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_Jesajarolle

Mal ganz davon abgesehen, dass die Kirchenväter einige Schriften einfach so ablehnten und einige akzeptierten und in den Kanon aufgenommen haben.

LilyInstaGirl1  02.02.2021, 22:24

Es gab nunmal Kriterien denn nicht jede Schrift gehört in die Bibel

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Niranaas  02.02.2021, 22:25
@LilyInstaGirl1

Wer bestimmt das? Hatten nicht alle Jünger den heiligen Geist? Wieso sind dann nicht alle Evangelien in der Bibel?

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LilyInstaGirl1  02.02.2021, 22:31
@Niranaas

Die Kriterien sind dass die Bibel entweder von Propheten oder von Augenzeugen oder interviewer dessen geschrieben werden durfte

welche evangelien sind denn nicht drin?

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Niranaas  02.02.2021, 22:38
@LilyInstaGirl1

Es gibt nur 4 Evangelien, der Rest wird als Apokryphen abgestempelt. Sag mir bitte, wieso.

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Niranaas  02.02.2021, 22:47
@LilyInstaGirl1

Aha, vermutlich. Mit Vermutungen kommt man nicht sehr weit. Bitte informiere dich nochmal darüber, was überhaupt die Kriterien sind, denn deine Meinung von eben widerspricht deiner jetzigen.

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TabrisTheMAP  02.02.2021, 22:54
@LilyInstaGirl1

Das waren nicht die Kriterien. Die Autoren der Bibel (vor allem die der 4 Evangelien) sind unbekannt und es gibt keine Originale. Man kann also unmöglich wissen, dass nichts geändert wurde, da man kein Original hat und selbst, wenn alles genau aufgeschrieben wurde, hat man lange Zeit die Geschichten mündlich überliefert und man hat keine Augenzeugen. Unter allen anderen Umständen würde dem niemand Glauben schenken.

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LilyInstaGirl1  02.02.2021, 23:03
@Niranaas

Ich habe ein Buch indem extra über die apokryphen geschrieben wird, du auch?

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Niranaas  02.02.2021, 23:07
@LilyInstaGirl1

Das ist schön, aber das erklärt trotzdem nicht, warum man sie nicht in den Kanon aufnimmt.

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Das kann man mit einem Beispiel leicht beantworten.

Ich habe hierzu einige Grundtexte der Bibel herauskopiert. Du siehst, sie entsprechen einander:

Erster Vers

Nestle GNT 1904

ἦσαν δὲ προσκαρτεροῦντες τῇ διδαχῇ τῶν ἀποστόλων καὶ τῇ κοινωνίᾳ, τῇ κλάσει τοῦ ἄρτου καὶ ταῖς προσευχαῖς.

Westcott and Hort 1881

ἦσαν δὲ προσκαρτεροῦντες τῇ διδαχῇ τῶν ἀποστόλων καὶ τῇ κοινωνίᾳ, τῇ κλάσει τοῦ ἄρτου καὶ ταῖς προσευχαῖς.

Westcott and Hort / [NA27 variants]

ἦσαν δὲ προσκαρτεροῦντες τῇ διδαχῇ τῶν ἀποστόλων καὶ τῇ κοινωνίᾳ, τῇ κλάσει τοῦ ἄρτου καὶ ταῖς προσευχαῖς.

RP Byzantine Majority Text 2005

Ἦσαν δὲ προσκαρτεροῦντες τῇ διδαχῇ τῶν ἀποστόλων καὶ τῇ κοινωνίᾳ, καὶ τῇ κλάσει τοῦ ἄρτου καὶ ταῖς προσευχαῖς.

Greek Orthodox Church 1904

ἦσαν δὲ προσκαρτεροῦντες τῇ διδαχῇ τῶν ἀποστόλων καὶ τῇ κοινωνίᾳ καὶ τῇ κλάσει τοῦ ἄρτου καὶ ταῖς προσευχαῖς.

Tischendorf 8th Edition

ἦσαν δὲ προσκαρτεροῦντες τῇ διδαχῇ τῶν ἀποστόλων καὶ τῇ κοινωνίᾳ, τῇ κλάσει τοῦ ἄρτου καὶ ταῖς προσευχαῖς.

Scrivener's Textus Receptus 1894

ἦσαν δὲ προσκαρτεροῦντες τῇ διδαχῇ τῶν ἀποστόλων καὶ τῇ κοινωνίᾳ, καὶ τῇ κλάσει τοῦ ἄρτου καὶ ταῖς προσευχαῖς.

Stephanus Textus Receptus 1550

ἦσαν δὲ προσκαρτεροῦντες τῇ διδαχῇ τῶν ἀποστόλων καὶ τῇ κοινωνίᾳ καὶ τῇ κλάσει τοῦ ἄρτου καὶ ταῖς προσευχαῖς

Zweiter Vers

Nestle GNT 1904

καθ’ ἡμέραν τε προσκαρτεροῦντες ὁμοθυμαδὸν ἐν τῷ ἱερῷ, κλῶντές τε κατ’ οἶκον ἄρτον, μετελάμβανον τροφῆς ἐν ἀγαλλιάσει καὶ ἀφελότητι καρδίας,

Westcott and Hort 1881

καθ' ἡμέραν τε προσκαρτεροῦντες ὁμοθυμαδὸν ἐν τῷ ἱερῷ, κλῶντές τε κατ' οἶκον ἄρτον, μετελάμβανον τροφῆς ἐν ἀγαλλιάσει καὶ ἀφελότητι καρδίας,

Westcott and Hort / [NA27 variants]

καθ' ἡμέραν τε προσκαρτεροῦντες ὁμοθυμαδὸν ἐν τῷ ἱερῷ, κλῶντές τε κατ' οἶκον ἄρτον, μετελάμβανον τροφῆς ἐν ἀγαλλιάσει καὶ ἀφελότητι καρδίας,

RP Byzantine Majority Text 2005

Καθ’ ἡμέραν τε προσκαρτεροῦντες ὁμοθυμαδὸν ἐν τῷ ἱερῷ, κλῶντές τε κατ’ ο ἴκον ἄρτον, μετελάμβανον τροφῆς ἐν ἀγαλλιάσει καὶ ἀφελότητι καρδίας,

Greek Orthodox Church 1904

καθ’ ἡμέραν τε προσκαρτεροῦντες ὁμοθυμαδὸν ἐν τῷ ἱερῷ, κλῶντές τε, κατ’ οἶκον ἄρτον, μετελάμβανον τροφῆς ἐν ἀγαλλιάσει καὶ ἀφελότητι καρδίας,

Tischendorf 8th Edition

καθ’ ἡμέραν τε προσκαρτεροῦντες ὁμοθυμαδὸν ἐν τῷ ἱερῷ, κλῶντές τε κατ’ οἶκον ἄρτον, μετελάμβανον τροφῆς ἐν ἀγαλλιάσει καὶ ἀφελότητι καρδίας,

Scrivener's Textus Receptus 1894

καθ’ ἡμέραν τε προσκαρτεροῦντες ὁμοθυμαδὸν ἐν τῷ ἱερῷ, κλῶντές τε κατ’ οἶκον ἄρτον, μετελάμβανον τροφῆς ἐν ἀγαλλιάσει καὶ ἀφελότητι καρδίας,

Stephanus Textus Receptus 1550

καθ' ἡμέραν τε προσκαρτεροῦντες ὁμοθυμαδὸν ἐν τῷ ἱερῷ κλῶντές τε κατ' οἶκον ἄρτον μετελάμβανον τροφῆς ἐν ἀγαλλιάσει καὶ ἀφελότητι καρδίας

Kleinste Unterschiede in einer Großschreibung sind natürlicherweise sichtbar.

Das kommt darauf an, wie man das sehen will. Wenn Neuübersetzungen Umschreibungen sind, dann wurde die Bibel mehrfach umgeschrieben. Allerdings ist der Sinn bei den Neuübersetzungen zumeist erhalten geblieben, auch wenn ich mir a bei manchen speziellen Übersetzungen weniger sicher bin, da bei diesen Mehrfachbedeutungen von Aussagen nicht selten auf Einzelaussagen reduziert wurden. Aus diesem Grunde ziehe ich beispielsweise in Hinsicht auf das Gleichnis mit den anvertrauten Talenten die Einheitsübersetzung von 1984 der Einheitsübersetzung von 2016 vor.

Dass die Bibel allerdings umgeschrieben wurde, in dem Sinne, dass der Sinn verändert wurde, insbesondere dass der Sinn absichtlich verändert worden wäre, halte ich jedoch für Blödsinn. Dies hätte erfordert, dass man nach der Überarbeitung alle vorherigen Exemplare hätte vernichten müssen, um alle Spuren der Veränderung zu verwischen. Bei der Bibel ist dies jedoch nie geschehen. Im Gegenteil, denn nachdem man die Bibel aus dem Lateinischen übersetzte, führte dies längerfristig zu einem Machtverlust der RKK und zur Religionsfreiheit, um die Entwicklung auf 3 Punkte zu verkürzen.

Im Gegensatz zur Bibel gibt es Anhaltspunkte, dass der Koran durchaus überarbeitet und vorherige Fassungen vernichtet wurden. Dies kann man unter anderem hier nachlesen.