Stimmt das inhaltlich?

2 Antworten

In der Regel erstreckt sich eine Heizperiode vom 1. Oktober bis zum 30. April und umfasst Tage mit Temperaturen von etwa 15 Grad Celsius, 10 Grad Celsius, 5 Grad Celsius sowie unter dem Gefrierpunkt. Die Definition der Heizperiode kann variieren, aber in Mietverträgen wird dieser Zeitraum oft zugrunde gelegt. Wenn man eine Wärmepumpe nutzen möchte, ist die Qualität und Verfügbarkeit der Wärmequelle von entscheidender Bedeutung. Wasser hat eine höhere Wärmekapazität als Luft, wodurch die Energie effektiver transportiert und an die Wärmepumpe übergeben werden kann. Eine Luft/Wasser-Wärmepumpe nutzt die Umgebungsluft als Wärmequelle und erreicht während der Heizperiode eine Arbeitszahl von etwa 3,3 bis 3,5. Das bedeutet, dass für 1 kWh elektrische Antriebsenergie 2,3 bis 3,5 kWh erneuerbare Energie aus der Umgebungsluft entzogen werden können, ohne weitere Kosten zu verursachen.

Die Jahresarbeitszahl ist der Mittelwert aller Arbeitszahlen einer Heizperiode und variiert je nach Außentemperatur. Bei einer Temperatur von 12 Grad Celsius ist die Arbeitszahl (COP) deutlich höher als bei -5 Grad Celsius. Es ist also wichtig zu prüfen, in welchem Bereich die Luft/Wasser-Wärmepumpe während der Heizperiode wirtschaftlich betrieben werden kann. In den "guten" Monaten (Oktober, November, März und April) kann man eine Arbeitszahl von etwa 5 erwarten, während in den anderen Monaten mit einer Arbeitszahl von etwa 3 oder darunter zu rechnen ist.

Sollte die Aussentemperatur einen bestimmten Wert (z. B. -5 Grad Celsius) erreichen, schaltet sich ein elektrischer Heizstab ein. Zu diesem Zeitpunkt wird die Heizung mit Strom betrieben. Bei einer korrekt ausgelegten Wärmepumpenanlage tritt dieser Fall jedoch nur selten auf (unter 2 Prozent der Betriebsstunden).

Im Vergleich zu einer Luft/Wasser-Wärmepumpe erreicht eine Sole/Wasser-Wärmepumpe Arbeitszahlen, die etwa 20 bis 25 Prozent höher liegen. Sie ist jedoch in der Anschaffung teurer, wird aber besser gefördert und verbraucht weniger Strom. Sie nutzen als Wärmequelle das Erdreich, die Umgebungsluft, Wasser/Eis und eine Kombination aus allem.

Es ist unwahrscheinlich, dass eine Wärmepumpenanlage im Winter signifikant mit selbsterzeugtem Strom aus einer hauseigenen PV-Anlage versorgt werden kann. Die meisten PV-Anlagen sind zu klein und erzeugen nicht genügend Strom.

Auf dem Weg zu einer wirtschaftlichen oder gar weitestgehend autarken Heizungsanlage gilt zuerst: Energiesparen ist die beste Energiequelle.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Man braucht für den Betrieb eine Wärmepumpe eine nicht unerhebliche Menge Elektroenergie. Die ist von der Außentemperatur abhängig. Wenn die Wärme aus dem Erdreich oder dem Grundwasser gewonnen wird, mag das noch gehen, aber bei Umgebungsluft habe ich so meine Zweifel, ob es nicht effizienter wäre, gleich elektrisch zu heizen.

Es ist nicht ganz einfach, der Außenluft bei -10°C soviel Wärme zu entziehen, dass man ein Haus auf +20°C aufheizen kann. Der Wirkungsgrad ist bei kalter Außenluft am schlechtesten, und gerade da will man ja heizen. Im Erdreich und im Grundwasser ist wenigstens kein Frost, da klappt das besser.

MrGrrrr 
Fragesteller
 23.02.2023, 20:14

Ah ok danke, stimmt auch was ich geschrieben habe?

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tunik123  23.02.2023, 20:19
@MrGrrrr

Im wesentlichen stimmt das.

Aber dass der Betreiber kein Geld bezahlen muss, stimmt nicht, wenn er die nötige Elektroenergie einkaufen muss.

Emissionen können in den Kraftwerken anfallen, wenn sie fossile Energieträger verheizen.

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MrGrrrr 
Fragesteller
 23.02.2023, 20:21

Ah ok danke für die Informationen. Sehr nett von dir

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Picus48  23.02.2023, 23:21
aber bei Umgebungsluft habe ich so meine Zweifel, ob es nicht effizienter wäre, gleich elektrisch zu heizen.

Moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen erreichen auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt noch ordentliche COPs und Jahresarbeitszahlen. Nur wenn es richtig bitterkalt in zweistellige Minustemperaturen geht, schaltet man besser ab. Wenn unsere Regierung allerdings weiterhin zusieht, wie uns die Stromkonzerne abzocken, dann lohnt sich bald auch keine Investition in Wärmepumpen.

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