Steinzeit und Religion?

9 Antworten

Die Entstehung der Religion vollzog sich nicht plötzlich, sondern erstreckte sich über einen längeren Zeitraum. In einer Ära, in der beispielsweise Naturwissenschaften noch nicht erforscht waren, sahen sich Menschen mit dem Dilemma konfrontiert, unerklärliche Phänomene wie die Entstehung des Lebens oder schlechte Ernten zu begreifen. In ihrer Suche nach Erklärungen fanden sie Trost in der Vorstellung von Gott. Sie schufen eine Figur, die für sie Ursachen für verschiedene Sachverhalte darstellte und ihnen Hoffnung gab. Um sich mit diesem wohltuend zu stellen und ihn zu preisen, entwickelten sie rituelle Praktiken wie beispielsweise Opfergaben in den damaligen Naturreligionen. Auch heute noch ist Gott für viele Menschen ein Symbol der Hoffnung, das ihr Leben leitet.

Aurawelt  19.11.2023, 09:46

Wer sagt das die entstanden ist?...für mich war sie schon im ersten Menschen vorhanden...sie ist so natürlich wie alle Wahrheiten...

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Wann die Religion entstanden ist, weiß man nicht, aber es ging nicht von heute auf morgen. Man vermutet das schon die frühen Höhlenmalereien (vor etwa 45.000 bis 40.000 Jahren ) des Homo Sapiens eine gewisse religiöse Bedeutung hatten. Noch deutlicher wurde das wahrscheinlich durch erste Figuren von Tieren und Menschen, die oft aus Elfenbein geschnitzt wurden und auch schon bis zu 40.000 Jahre alt sind. Wahrscheinlich waren die damaligen Künstler schon sowas wie Schamanen und quasi angesehene Personen der Gruppe. Ein weiterer Hinweis auf eine frühe Religion ist, dass der Homo Sapiens seine Toten normalerwise bestattete und ihnen wahrscheinlich auch Grabbeilagen zufügte, was auf ein Jenseitsglauben schließen lässt.

Als wahrscheinlich gilt in der Steinzeit die Existenz archaisch-animistischer Religionen mit Jenseitsvorstellungen, ersten Mythen und einem „Herrn der Tiere“ als erster gottähnlicher Vorstellung in der frühen und mittleren Altsteinzeit sowie magisch-spiritueller Religionen.

Die frühen Menschen hatten keine Erklärungen für verschiedene Naturphänomene.

  • Warum geht die Sonne unter? Wird sie jeden Tag neu aufgehen?
  • Was ist mit den kalten, blassen Toten? Wachen Sie irgendwann wieder auf?
  • Wieso gibt es Blitze? Ist dieser Schreck eine Warnung?
  • Warum bleiben plötzlich alle Tiere weg?

Die Natur war unerklärlich - und das macht Angst!

Also erdachten sich Menschen höhere Wesen, die sie mit bekannten Eigenschaften versahen - also etwa Mischformen aus Menschen und Tieren.

Vorteil: Diese Gottheiten waren nicht nur die Erklärung für diese ganzen Dinge und reduzierten dadurch die Angst - der Mensch konnte sie auch manipulieren!

Durch Opfergaben hoffte man, diese Wesen "bestechen" und zum eigenen Vorteil beeinflussen zu können.

Der Mensch war nicht länger ein Opfer der Natur, sondern konnte durch seine Kulthandlungen das Unerklärliche beeinflussen - die Vorstellung von Magie ist also eng mit religiösen Vorstellungen verbunden.

Beispiele:

Hinweise auf solche Gedanken finden sich z.B. in Grabbeigaben, oder darin, dass Leichen mit Erdfarben bemalt wieder eine "lebendige" Gesichtsfarbe bekamen.

Auch Felszeichnungen von Tieren, die dann mit Handabdrücken möglicherweise magisch "in Besitz genommen" werden sollten, lassen den Schluss zu.

Fruchtbarkeitsgöttinnen mit dicken Brüsten und Bäuchen, wie etwa die Venus von Willendorf wurden hier ja schon genannt.