Steht in der Bibel dass Homosexualität Sünde ist - Wenn ja, wo - und wie wird man davon frei?

13 Antworten

Man wird davon nicht frei, entweder du bleibst schwul oder auch nicht, aber beeinflussen lässt sich das nicht wirklich.

Und ob in der Bibel steht, dass Homosexualität Sünde ist, ist Auslegungssache. Ich schreib dir einfach mal alle Bibelstellen aus der Bibel, von denen ich weiß, dass man sie irgendwie in Zusammenhang zu diesem Thema bringen kann:

- In der Schöpfungsgeschichte steht "darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und sich an eine Frau hängen und die zwei werden ein Fleisch sein". Manche sagen, dass das heißt, das Gott bei der Erschaffung des Menschen nur diese Form der Sexualität und keine andere gewollt hat, weil sonst keine erwähnt wird und die Ehe zwischen Mann und Frau somit der von Gott gewollte Idealzustand ist.

-In der Schöpfungsgeschichte steht auch "und Gott sah alles, was er geschaffen hatte an und siehe, es war gut". Daher könnte man argumentieren, dass Gott ja auch Homosexualität geschaffen hat und deshalb auch Homosexualität gut ist. Das Gegenargument dazu wäre aber, dass ja heute bei weitem nicht alles gut ist. Homosexualität könnte also auch zu dem gehören, das später dazukam und nicht zu dem Ursprünglichen, das Gott geschaffen hat und von dem er sah, dass es gut war.

-Bei der Geschichte von Sodom und Gomorra ist es so, dass die Männer von Sodom die Engel, die Lot besuchen, vergewaltigen wollen. Daraufhin wird Sodom von Gott vernichtet. Aber: Hier ist das Problem homosexuelle Vergewaltigung, heterosexuelle Vergewaltigung ist natürlich genau so schlimm.

-In den Gesetzen im Buch Exodus wird unter der Strafe der Steinigung verboten, dass "ein Mann bei einem Manne liegt". Viele Exegeten sagen aber, dass dieses Verbot entstanden ist, weil es damals in den das Volk Israel umgebenden Kulturen homosexuelle Tempelprostitution gab, die zum polytheistischen Kult gehörte und dass dieses Verbot deswegen vor allem Abgrenzung gegen die polytheistischen Religionen der Umgebung und deren Kult ist.

-Von David, der in der Bibel als einer der sieben Gerechten bezeichnet wird und "der Gesalbte des Herrn" ist, also im alten Testament eine enorme Vorbildfunktion hat, heißt es, dass er Jonathan liebte. Unklar bleibt, ob tatsächlich sexuelle Liebe gemeint ist. Einerseits klingt das, was von der Freundschaft von David und Jonathan erzählt wird, schon irgendwie nach romantischer und vielleicht auch sexueller Liebe, andererseits war David verheiratet (mit einer Frau) und in der damaligen Kultur gingen Männer auch anders mit einander um als heute in der sogenannten westlichen Welt, deswegen ist nicht sicher zu sagen, ob sich das nur aus heutiger Perspektive so liest.

-In den Paulusbriefen kenne ich zwei Stellen, wo Homosexualität verurteilt wird: 1. Relativ am Anfang des Römerbriefes wird Homosexualität als unnatürlich und Folge des Sündenfalls dargestellt. 2. In einem anderen Paulusbrief zählt Paulus mehrere Verhaltensweisen auf, vor denen er die Gemeinde, an die dieser Brief gerichtet ist, mit ziemlich scharfen Worten warnt und dazu gehören auch homosexuelle Praktiken. Unklar bleibt allerdings, ob sich das nur auf homosexuelle Prostitution und die damals im griechischen Kulturkreis vielfach praktizierte "Knabenliebe" (Erwachsene Männer führten sexuelle Beziehungen zu männlichen Jugendlichen) bezieht, oder ob Paulus damit auch eine auf Augenhöhe stattfindende homosexuelle Beziehung, die es zu seiner Zeit ja kaum gab, verurteilt.

Du siehst also: So einfach ist das nicht. Homosexualität taucht ein paar mal in negativen Kontexten auf und homosexuelle Handlungen werden ein paar Mal verurteilt. Aber es ist nie hundertprozentig klar, ob Homosexualität im Allgemeinen oder mit Homosexualität in enger Verbindung stehende Missstände der damaligen Zeit gemeint sind.

Homosexualität ist, wie Sexualität allgemein, ein Thema, das in der Bibel nur am Rand ein paar Mal erwähnt wird. Deswegen ist es schwer zu sagen, ob Gott, so er sich in der Bibel offenbart hat, etwas gegen homosexuelle Handlungen hat. Falls dem aber so sein sollte, so war es offensichtlich nicht sein dringlichstes Anliegen, das mitzuteilen, denn andere ethische Themen, z.B. soziale Gerechtigkeit, werden in der Bibel viel ausführlicher thematisiert.

Falls du die Frage einfach aus Interesse gestellt hast, siehst du nun also, dass es darauf keine eindeutige Antwort gibt.

Falls es dich selbst betrifft, wäre mir noch wichtig zu sagen: Erstens ist wenn überhaupt nicht Homosexualität die Sünde, denn du hast ja keine Wahl, ob du homosexuell bist oder nicht, sondern wenn überhaupt ist die Sünde, wenn man es "auslebt".

Und zweitens spricht Gott meines Erachtens nach nicht nur durch die Bibel sondern auch durch dein Gewissen zu dir. Also höre so gut du kannst auf dein Gewissen, und wenn dein Gewissen dir sagt, dass Homosexualität keine Sünde ist, dann folge dem, was dein Gewissen dir sagt und andernfalls auch. Wichtig ist bloß, so oder so, dass man sich vorher gut überlegt, was dafür und dagegen spricht, bevor man ein Gewissensurteil fällt. Denn Gewissen ist nicht das selbe wie Bauchgefühl, sondern ein Gewissensurteil muss sich daran orientieren, ob etwas gut gegenüber Gott, gut für andere und gut für dich ist.

In der Bibel steht doch das man seine nächsten lieben soll oder ? (Bin nich gläubig und kenne mich nicht allzu gut damit aus) wird da auch erwähnt welches Geschlecht seine nächsten haben sollen ? Ich glaube es ja eher nicht. Wenn du Homo bist ist das so, wenn nicht dann nicht. Davon kommt man nicht frei, ist ja keine Krankheit wie ein Schnupfen oder so.

Bin bi und ziemlich glücklich damit, mir ist dabei nicht wichtig wer das für richtig hält und wer nicht, es ist schließlich nichts das man sich aussuchen kann.

Außerdem kann ich so wenige Menschen leiden das mir das Recht gelegen kommt, wenn ich jemanden liebe darf mich sein Geschlecht nicht daran hindern eine Bezihung zu beginnen

Guten Tag, heego

ich bin zwar Atheist, doch ich war als Jugendlicher lange in einer christlichen (evangelischen) jungen Gemeinde. Und was ich dort über das Christentum gelernt habe, ist: dass es eine Religion des Mitgefühls und der Akzeptanz ist. Ich (als Atheist) fand ausreichend Gehör über all mein Kummer und Probleme. Natürlich bemühten sich die Menschen, nach den Geboten Gottes zu leben. (Sie "bemühten" sich heißt, sie versuchten es, schafften es aber natürlich nicht hundertprozentig.) Hätte sich jemand als homosexuell geoutet, NIEMAND hätte ihn weggeschickt. Man hätte ihn angenommen wie jeden anderen Menschen auch.

Was mir dagegen heutzutage alles als Christentum angeboten wird, finde ich eher unangenehm. (als ob das Christentum eine Religion der Ausgrenzung wäre und nicht der Nächstenliebe)

Wahre Christen sind in der Lage, mitzufühlen, zu verstehen und zu vergeben. AUCH SICH SELBST. 

Ein bekannter (katholischer) Bischof fragte einmal: "Nehmen wir die Bibel wörtlich oder nehmen wir sie ernst?"  Antwort: Wir nehmen sie natürlich ernst! Wir suchen in der Bibel nach der wesentlichen Botschaft von Jesus. Wir suchen nicht nach jedem kleinen Sätzchen, mit dem wir anderen oder uns selbst weh tun können. 

Hallo, Ich bin gläubiger Christ und musste mir schon sehr oft anhören dass der Christentum/die Bibel/ Gott gegen Homosexuelle ist. Das ist völliger Schwachsinn. Als Erstes Mal, Gott der das Sinnbild für Liebe ist ,soll Homosexuelle hassen. Er soll also Menschen hassen die nur lieben wollen, wenn wir davon ausgehen ist schon das ein riesiger Widerspruch gegen das Nächstenliebegebot. Es gibt einige Bibelstellen, die sich aber hauptsächlich gegen Pädophilie und Vergewaltigung stellen, beispielsweise Paulus sagte das Knabenschänder nicht in den Himmel kommen können. Das ist kein Problem zu wiederlegen. Wo es schwieriger wird ist Levitikus 20,13 " Schläft einer mit einem Mann, wie er mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Greueltat begangen; beide werden mit dem Tod bestraft; ihr Blut soll auf sie kommen". Allerdings auch diese Stelle ist zu widerlegen, obwohl es auf den ersten Blick nicht so aussieht. Beachten wir aber woher dieses Zitat kommt. Es kommt nämlich aus dem Levitikus Buch. Dieses Buch ist einer der 5 Bücher des Mose, also des alten Testamentes. Abgesehen davon wird in dem Vers erwartet das ein MENSCH diese Hinrichtung verübt, was ein Verbot gegen das 5. Gebot ist ( Du sollst nicht töten). Viele Idioten würden behaupten dass schon hier ein Widerspruch ist, aber man muss sich alles im Ganzen angucken. Laut Jesus gelten für Christen ( also Gläubige die auch an Jesu Christi glauben), nicht diese Gebote die in Levitikus gegeben sind, denn das alte Testament ist nämlich die Tora(also Sakrament der Juden, diese Gebote gelten nur für Juden also). Nach der Kreuzigung Jesu, gibt es viele Briefe ( Galater, Römer, Epheser) die das auch beweisen. Dort wird sogar gesagt dass diese Gebote eine Art Übertreibungen von Gott sind. Genau wird dort gesagt, dass Gott diese strengen Methoden gemacht hat um Menschen die voller Sünde und Fehler waren unter Kontrolle zu bekommen oder vielleicht sogar ihnen Angst zu machen. Machen wir mal ein Beispiel: Galater 3,23-25 Ehe der Glaube kam, waren wir im Gefängnis des Gesetzes, festgehalten bis zu der Zeit, da der Glaube offenbart werden soll. Gal 3,24 So hat das Gesetz uns in Zucht gehalten bis zum Kommen Christi, damit wir durch den Glauben gerecht gemacht werdem. Gal 3,25 Nachdem aber der Glaube gekommen ist, stehen wir nicht mehr unter dieser Zucht. Also diese strengen, übertrieben, aber trotzdem angemessene "Gesetze" wurden nur gemacht um an Gott zu glauben und um seine Macht zu sehen. Es gibt noch einen Vers der das stützt ( kurz Verständigung: eine Übertretung ist die Verletzungen einer geltenden Rechtsnorm. In unserem Fall: Verletzung der Gesetze von Gott). "Warum gibt es dann ein Gesetz? Wegen der Übertretungen wurde es hinzugefügt, bist der Nachkomme käme". Also wurden diese Gesetze gemacht, weil die Menschen wie immer nicht gehorsam waren und gesündigt haben. Das aber nur bis der Nachkomme (Jesus) kommt. FAZIT: Gott oder Jesus sagen trotzdem nichts gegen Homosexualität wie wir sie heute kennen. Seid schwul oder lesbisch oder egal was, hauptsache ihr liebt.

Ich weiß, da gibt es einen Vers, der ungefähr wie 'ein Mann solle nicht beim Manne liegen wie ein Manne bei der Frau' (also jetzt singemäß wiedergegeben, der ist bibeltypisch natürlich komplizierter und besser formuliert, aber vom Kern der Aussage her trifft es das; das hier sollte dir helfen: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bibeltexte_zur_Homosexualit%C3%A4t)

Und Schätzchen, pls. xD So leid es mir tut, aber davon wirst du nicht frei, so ist man geboren und dagegen machen kann man deshalb nichts. Das ist man und das bleibt man. Es ist ja auch nichts schlimmes dabei und nur, weil das in der Bibel steht, heißt es ja nicht, dass es stimmt, dass das schlecht ist. Jeder ist so gut, wie er geboren ist.

Und da könnte man noch irgendwas mit historisch kritischer Exegese anhängen, dass das vom Autor in einem anderen Kontext gemeint war, aber ich schweife ab. xD

Lucius666  29.09.2015, 21:42

Hier wollte ich gar nichts hinschreiben! super Antwort

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Fred4u2  30.09.2015, 08:23

"So leid es mir tut, aber davon wirst du nicht frei, so ist man geboren und dagegen machen kann man deshalb nichts." Das ist doch wirklich wenig hoffnungsvoll "unheilbar schwul." meinst Du wohl? Und "nur, weil das in der Bibel steht, heißt es ja nicht, dass es stimmt, dass das schlecht ist." Doch ganz sicher es ist gefragt, ob Homosexualität Sünde ist, und das definiert eben nur die Bibel und nicht das durch Mehrheitsentscheid entstandene und veränderbare Grundgesetz. Der Link in Deiner Antwort ist echt gut.  http://www.jw.org/de/publikationen/zeitschriften/g201012/biblischen-standpunkt-zur-homosexualit%C3%A4t-erkl%C3%A4ren >

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earnest  30.09.2015, 09:02
@Fred4u2

Glücklicherweise gilt hierzulande das Grundgesetz - und nicht das Alte Testament.

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Jones345  24.06.2021, 16:43

Naja dazu gibt es verschiedene Meinungen. Ich möchte nicht richten weil ich auch kein perfekter Mensch bin (nach dem Motto wer ohne Sünde ist soll den ersten Stein werfen). Aber ich glaube das die Bibel wirklich Gottes Wort ist und vertraue Gott das es einen Sinn gibt, warum er Homosexualität nicht mag.

Gott hat auch Hiob zum Beispiel alles genommen und ihn leiden lassen, worin für Hiob keinen Sinn zu erkennen war. Jedoch kann man aus der Geschichte eine Menge lernen und nachträglich ist da ein Sinn drinnen zu sehen. Also ein bisschen vertrauen auf Gott kann nicht schaden.

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