Stammzellen für DKMS spenden als Ex-Raucher möglich?

2 Antworten

Du hast deine Suchterkrankung ja bereits überwunden. Insofern nehme ich an, dass dieses Ausschlusskriterium auf dich nicht zutrifft. Aber frag doch mal bei der DKMS nach; meiner Erfahrung nach sind die sehr auskunftsbereit und freundlich.

Wenn ich dringend Knochenmark brauchen würde, würde ich lieber das eines Ex-Rauchers nehmen und damit überleben, als evtl gar keines zu bekommen und vielleicht sterben zu müssen.

Ich nehme an, das sehen viele genauso. Aber wie die DKMS das sieht, kannst du nur dort direkt erfahren ;-)

KONKRET

Nein, als Ex-Raucher bist du nicht ausgeschlossen.

ALLGEMEIN

  • Bedenke, dass sowohl Knochenmarkspende als auch Stammzellenspende keine risikolosen und schmerzfreien Eingriffe sind und wohl überlegt sein sollen.
  • Natürlich ist es toll, wenn Menschen die Bereitschaft haben, anderen zu helfen und dafür sogar Schmerzen, Operationen und Risiken zu tragen bereit sind. Gleichwohl sollte man sich schon bei der Registrierung überlegen, ob man wirklich im Falle eines Treffers dazu bereit wäre und diese Schmerzen und Risiken in Kauf nehmen würde. Ansonsten könnte sich die DKMS die Kosten für deine Typisierung ersparen und das wäre insgesamt besser als eine spätere Absage.
  • Bei der Knochenmarkspende aus dem Beckenkamm kommt es etwa im Verhältnis 1:20.000 zu ernsthaften Komplikationen. Zudem findet die Operation unter Vollnarkose statt und alle üblichen Narkose-Risiken fallen an. Oftmals wird vorher Eigenblut gespendet und nach der Operation rücktransfundiert. Im besten Falle fällt ein Krankenhausaufenthalt von üblicherweise 3 Tagen und eine Krankschreibung für weitere Tage an mit einer als mehr oder minder schmerzhaft empfundenen Abheilzeit.
  • Bei der Stammzellspende erhält man ein Medikament, das die Stammzellen aus dem Knochenmark in die Blutbahn austreten lässt. Die Langzeiterfahrungen damit sind stark begrenzt und ob es nicht genau durch diese Maßnahme zu späteren Krebsfällen oder andere drastischen Folgekrankheiten kommen kann, ist nicht abschließend geklärt. In 60% der Fälle treten infolge des Mittels so starke Schmerzen auf, dass ein Schmerzmittel verabreicht werden muss, die Milz vergrößert sich auffällig und die Blutwerte sind auf Monate stark verändert. Die Spende selbst ist zudem grob vergleichbar mit einer besonders langwierigen Blutspende mit bis zu 6 Stunden Entnahme an zwei aufeinanderfolgenden Tagen.
  • Interessanter Fachartikel zu Spenderisiken bei Stammzellspende: http://www.drk-haemotherapie.de/data/ausgabe_10/beitraege/spendersicherheit_bei_der_mobilisation_und_entnahme_10_07.pdf
  • Ich persönlich habe mich nicht registrieren lassen und möchte solche Risiken und Schmerzen definitiv nicht in Kauf nehmen. Ich finde auch nicht, dass man das von Fremden verlangen kann. Hier wird sehr viel schöngeredet und verheimlicht und hinterher mag keiner sagen, dass es wirklich sehr unangenehm war.
  • Hinzukommt, dass viele gerade dann nicht mehr bereit sind, persönliche Risiken auf sich zu nehmen, wenn sie selbst für Kinder sorgen und Verantwortung tragen.