SSD Installation: "In folgendem leeren NTFS-Ordner bereitstellen"?

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Hmmm... die Partitionen bleiben eigentlich, wie sie sind. Die 2. HDD/SSD erhält nur keinen Laufwerksbuchstaben, sondern wird per sogenanntem Hard-Link wie ein Ordner auf der 1. HDD/SSD angezeigt... also "gemountet".

Wenn du Daten in diesem "virtuellen" Ordner auf der 1. HDD/SSD ablegst und die 2. HDD/SSD abklemmst und an einen anderen PC anschließt, sind die Dateien dort zu finden.
Wenn du in diesem Zustand den Ordner auf der 1. HDD/SSD öffnest, ist der Ordner leer bzw. du erhältst eine Fehlermeldung, daß der Inhalt nicht verfügbar ist.

Auf der 1. HDD/SSD belegt der Ordner nur wenige kB - so wie eine Verknüpfung - egal, was alles drin liegt.

Interessant wird es, wenn du Backup-Software einsetzt.
Bei einem einfachen Datei-Kopie-Backup wird der virtuelle Ordner wie ein gewöhnlicher Ordner behandelt und die Dateien mit gesichert. Dein Backup kann also im Extremfall die Größe 2er HDDs/SSDs erreichen, wenn die 2. entsprechend voll ist. Bei der Wiederherstellung (Zurückkopieren) des Backups ist es dann nicht ungewöhnlich, wenn du eine Fehlermeldung erhältst: "Nicht genug Speicherplatz", da der Ordner dann wie ein gewöhnlicher Ordner behandelt wird.
Bei "schlauerer" Backup-Software kann man meist einstellen, ob solchen Hard-Links, die auf andere Partitionen verweisen, gefolgt werden soll oder nicht; sprich: ob der Verweis (Link) auch nur als Verweis gespeichert wird oder ob dem Link gefolgt und das Ziel ebenfalls gesichert werden soll.

Bei Backup-Image-Software solltest du immer beide HDDs/SSDs sichern, da du ansonsten den Inhalt der 2. nicht mit sicherst.

Es gibt Konstellationen und Umgebungen, in denen dieses Konzept sinnvoll und praktisch sein mag... man muß sich aber der Fallstricke (s.o.) bewusst sein.
Dem "gewöhnlichen Haus- und Hof-User" würde ich nahelegen, der 2. HDD/SSD doch lieber einen klassischen Laufwerksbuchstaben zuzuweisen. Das ist übersichtlicher und intuitiver.

Einen kleinen Anriß zur Unterscheidung von Hard links, Junction Points und Symbolic-Links unter Windows ist hier zu finden (Engl.):

https://cects.com/overview-to-understanding-hard-links-junction-points-and-symbolic-links-in-windows/

Tilo2300  02.08.2023, 19:15

Vielleicht noch ein Beispiel, wo so eine Konstruktion hilfreich sein kann... wie gesagt: Nur wenn man weiß, was man tut und warum:

Die Software "VIRB-Edit", eine Video-Bearbeitungssoftware von GARMIN für Action-Cams usw. legt ihre Video-Rohdaten beim Import und für die Bearbeitung unter

C:\Users\<Benutzername>\AppData\Roaming\Garmin

ab.
Und solche Video-Dateien können schnell eine Menge Platz belegen, den man bei seinen regelmäßigen Backups nicht jedes Mal mit sichern will/muß. Das können schnell ein paar hundert Gigabyte sein.
Also habe ich vor Installation der Software den o.g. Ordner "Garmin" als Junction-Point angelegt, der auf eine separate Festplatte in den Ordner

H:\VIRB-Edit_Working-Data\Garmin

zeigt.

Wann immer die VIRB-Edit-Software nun ihre hunderte Gigabyte an Video-Daten in den o.g. Ordner auf Laufwerk C: schreiben will, landen diese - von der Software selbst völlig unbemerkt - auf Laufwerk H: .
Für die Software sieht es nach wie vor so aus, als würden ihre Daten auf C: liegen.

Meine Backup-Image-Software erkennt den Junction-Point als das, was er ist... eine Verknüpfung. Somit werden die riesigen Daten am Ziel (H:) nicht mit gesichert. Darauf kann ich aber auch gut verzichten; sie liegen ja auf H:, wo ich sie bei Bedarf separat sichern kann, wenn ich es für nötig halte.

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