Sport und Intelligenz: Wie hängt das mit Werfen/Springen zusammen?

8 Antworten

Kann durchaus sein. Ich war trotz dreimaligem Leichtathletik-Training pro Woche als Leistungssportler in meiner Jugend immer schlecht im Weitsprung und das trotz einer Intelligenz, die weit über der Schwelle zur Hochbegabung liegt.

Allerdings tat ich mir mit Laufdisziplinen und technisch anspruchsvolleren Disziplinen sehr leicht. Beispielsweise war ich sehr gut im Hochsprung oder im Speerwurf, wo ich jedes Mal jegliche Notenskalen sprengen konnte und bin auch heute noch ein begnadeter Trailläufer für Distanzen ab 10, 15 km.

Tatsächlich sehe ich bei solchen Details nur ganz bedingt einen Zusammenhang zur Intelligenz. Sport erfordert Training und für Training benötigt man Zeit und Disziplin. Natürlich tun sich Leute leichter, diese Zeit aufzubringen, die sich mit anderen Aufgaben des Lebens (bspw. Schulstoff lernen) leichter tun. Aber ob jemand motiviert ist, sich mit einer bestimmten Sportart auseinanderzusetzen und darin gut zu werden, lässt sich von der Intelligenz nicht ablesen.

Zu wissen wie etwas am besten theoretisch gehen könnte ist was anderes als es praktisch auch umzusetzen.

Dass man im Sport nicht so gut ist, hat daher auch nur bedingt etwas mit Intelligenz zu tun. Es braucht auch gewisse körperliche Voraussetzungen, ein gutes Körpergefühl und vor allem den Willen sich verbessern zu wollen.

Sport mit Werfen und Springen stellt eine körperliche Tätigkeit dar. Es geht dabei um die Koordination von Bewegungsabläufen und die notwendige Geschicklichkeit dafür. Das setzt vor allem das entsprechende Talent voraus, man braucht dagegen kaum Intelligenz und geistige Anstrengung. Es reicht eben auch nicht aus, zu wissen, dass man weit werfen oder balancieren soll, wenn man es körperlich nur bedingt umzusetzen in der Lage ist.

Die Intelligenz bezieht sich dagegen auf das Denken und die geistige Ebene, schnell und auf einer tieferen Ebene logische Zusammenhänge zu erkennen.

Das sind aber beides ziemlich verschiedene Fähigkeiten, die man als solches dabei auch nur sehr bedingt lernen und trainieren kann, sondern entsprechendes Talent und Begabung für braucht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

sportliche Qualitäten können ganz unterschiedlich ausgeprägt sein, ebenso die Intelligenz.

Beides hängt primär aber nicht kausal zusammen. Natürlich ist eine rasche Auffassungsgabe bei Reaktionssportarten sinnvoll und ein aufmerksamer Sportler lernt Bewegungsabläufe leichter, aber selbst einem Athleten mit Downsyndrom oder schweren geistigen Einschränkungen kann man das Sportschwimmen beibringen.

Ich selbst bin da ein gutes Beispiel. mein Innenohr funktionierte nie richtig, mit 23 bin ich ertaubt, aber das hat dann die Probleme erklärt, die ich im Landsport hatte (ohne Innenohr keine [oder schlechte] Orientierung im 3D Raum).

Geräteturnen war der Burner für die anderen. Die Frage war nie ob ich vom Gerät stürze, sondern wie.

Ich muss aber dazu sagen, dass ich trotz bekannten "Hörproblems" an einer Regelschule war und dass mein "Anderssein" für mich nie ein Thema war. Heute, wo ich die Zusammenhänge kenne wäre es womöglich besser gewesen, sich mit den Einschränkungen mehr zu beschäftigen und so den Lehrern die Möglichkeit zu geben darauf einzugehen.

Das ging bei mir soweit, dass man mir "Absichtliches Versagen aus Trotz" unterstellte, Weil ich auf der Einen Seite im Wasser Beachtliches erzielte, am Land aber so offensichtlich versagte.

Was ich damit sagen möchte. Sportliche Leistungsfähigkeit ist das Zusammenwirken aller einzelnen Komponenten. und das schwächste Glied dieser Kette bestimmt das Ergebnis. Das muss nicht unbedingt die Intelligenz oder Sportlichkeit sein.

LG

Das gibt keinen so richtigen Zusammenhang

natürlich sind leute die die technik verstanden haben auch in der praxis besser, aber das hat nicht umbedingt was mit Intelligenz zu tun