Sollten Transpersonen vor einer Geschlechtsumwandlung vorab einen DNA- Test machen?

Andydavis  23.12.2021, 12:58

Übrigens ist Transe eine Beleidigung

Joerg31 
Fragesteller
 23.12.2021, 13:15

Wo steht das?

8 Antworten

Hallo,

wie soll das mit dem "falschen Körper" denn funktionieren? Niemand kann den Körper wechseln. Auch gibt es keine "Umwandlung".

Tatsächlich ist es üblich, dass geschaut wird welche Chromosomen trans* Menschen haben bevor sie Zugang zu entsprechenden medizinischen Leistungen erhalten.

Du scheinst da trans* und inter* miteinander in einen Topf zu schmeißen und nicht unterscheiden zu können. Dabei geht das deutsche Gesundheitssystem doch regelmäßig davon aus, dass inter* Personen nicht trans* sein könnten.

Welche Strafen stellst du dir denn vor? Wie sollten diese Menschen bestraft werden? Was wäre deiner Meinung nach rigoros genug?

Aber kurze Antwort auf deine Frage: Nein.

 

Wie ordnest Du denn dann sogenannte XY-Frauen ein? Das sind Frauen mit Gebärmutter und allem, was zum Frau sein dazugehört, einschließlich Knochenbau und natürlicher unveränderter Optik. Sie wissen es nicht mal, dass sie XY-Chromosomen haben, bis sie einen Gentest machen.
Der Notwendigkeit, sein formelles Geschlecht zu ändern, sehe ich kritischer, weil ja heutzutage eh jeder so sein darf, wie er will, unabhängig seines Pronomens. Das stiftet eher Verwirrung bei den Mitmenschen, statt mehr Toleranz für Andersartigkeit zu bewirken. Es spricht meiner Meinung nach nichts dagegen, es beim allgemein wahrgenommene Geschlecht zu belassen, statt Menschen zu zwingen, entgegen ihrer Empfindung den stoppelbärtigen Holger mit blonder Perücke nun Helga nennen zu müssen.
Der Gentest sagt weniger über das Geschlecht aus, als die Gesamtheit aller Merkmale.

Senbu  24.04.2024, 10:23

Sie meinen das Syndrom aus dem Intersexuellen Spektrum bei dem ein Gendefekt auf dem Y Chromosom vorliegt, bzw. ein Syndrom aufgrund dessen Testosteron nicht an die Rezeptoren andocken kann? Die merken es nicht direkt, kann jedoch einige Anzeichen geben. Bspw. Unfruchtbarkeit, also keine eigenen Kinder. Genauso gibt es da eher Probleme mit der Ausprägung sekundärer Geschlechtsmerkmale und der monatlichen Regelblutung. Zwar möge man denken aufgrund der fehlentwickelten Merkmale es handle sich um das weibliche Geschlecht, jedoch handelt es sich hierbei um das männliche Geschlecht mit einem Syndrom.

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RonaId  24.04.2024, 10:36
@Senbu

Wir meinen wohl beide das Swyer-Syndrom. Klar gibt es Probleme bei der Fruchtbarkeit, es gibt aber eine Scheide und eine Gebärmutter, mehr oder weniger gut entwickelt.
Und viele werden als Mädchen angesehen, von anderen und von sich selbst.
Mitunter wird das erst erkannt, wenn es darum geht, warum die junge Frau denn unfruchtbar ist. Dann gibt es erst den Gentest. Sollte man dann bei einem Mädchen, was als Mädchen aufwuchs und sich sozial so zu identifizieren gelernt hat, den Geschlechtseintrag ändern?
Klar ist das eine sehr seltene Zwischenform zwischen den Geschlechtern, und bei nicht klarer Zuordnung finde ich es nur richtig, dass die Empfindung der betroffenen mit als Kriterium einbezogen wird. Die Genetik kann jedenfalls nicht das einzige Kriterium sein.
Ich bin nur dagegen, dass jeder das Geschlecht zugesprochen bekommt, was er am liebsten sein würde.

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Senbu  24.04.2024, 11:47
@RonaId

Würde man, wie früher, sich beim Eintrag nach dem Geschlecht orientieren bei dem Eintrag im Register, dann sollte man das ändern. Seit lgbtq...z aber groß wurde und political correctnes alles umbiegen kann, ist der Eintrag nur noch ein Witz, entsprechend kann man den Eintrag so lassen. Das Geschlecht bleibt trotzdem ein anderes als das weibliche Geschlecht.

Die Genetik ist das aktuell präziseste Kriterium beim Geschlecht. Da der Eintrag sich aber nicht mehr nach der Biologie richtet, sondern nur grob eingestuft wird, ist es irrelevant geworden für den Eintrag.

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Wolpertinger  24.04.2024, 20:07
mehr Toleranz für Andersartigkeit zu bewirken. Es spricht meiner Meinung nach nichts dagegen, es beim allgemein wahrgenommene Geschlecht zu belassen, statt Menschen zu zwingen, entgegen ihrer Empfindung den stoppelbärtigen Holger mit blonder Perücke nun Helga nennen zu müssen.

wem tut es den Weg Holger, Helga zu nennen?

davon abgesehen, dass du wahrscheinlich leimen Transmenschen erkennen würdest wenn du ihm begegnest.

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RonaId  24.04.2024, 21:23
@Wolpertinger

Das ist ein Totschlagargument. Es tut mir auch nicht weh, wenn ich wie ein Hund bellen soll. Es geht darum, dass es keinen Grund gibt, Menschen zu zwingen, entgegen ihrer Überzeugung etwas anderes zu äußern, als sie wahrnehmen, so wie ich zu meinem Papa nie Mama sagen würde, weil er jetzt Umschnallbrüste hat.
Und falls es wirklich gelungen sein sollte, mich erfolgreich zu täuschen, ist dies ebenfalls kein plausibles Argument.

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Wolpertinger  24.04.2024, 21:25
@RonaId

Das Argument ist Respekt vor dem Gegenüber und dem wir es sich fühlt.

Respekt sollte immer die Grundlage unseres Handeln sein

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RonaId  24.04.2024, 21:33
@Wolpertinger

Da hast Du allerdings recht. Ich bin aber in der Lage, Holger respektvoll gegenüberzutreten, ohne dass ich einen Sinn darin sehe, dass er sich dem Klischee des Geschlechtes unterwirft, was er gerne verkörpern würde.
Es wäre aber nicht ehrlich, mir andere Pronomen abzuringen, wenn ich ihn nun mal als Mann erkenne bzw. weiß, dass er einer ist.
Ich kann seine Entscheidung sich wie eine Frau zu präsentieren, voll respektieren, muss mich dem Rollenspiel aber nicht unterwerfen.
Es gibt zudem wichtigere Dinge als sein Rollenverhalten, sodass man das Thema auf seinen Wunsch hin auch weitgehend vermeiden kann.
Wenn er es mir (in freundschaftlicher Weise) "heimzahlen" will, darf er mich auch Ronja statt Ronald nennen.

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Wolpertinger  24.04.2024, 21:41
@RonaId

Das ist die falsche Prämisse.

Sie ist kein Mann dem fühlt sich nicht so und du hast kein Recht ihr dieses Gefühl anzuerkennen.

Folglich spielt sie auch kein Rollenspiel sondern lebt das was sie ist.

Das es Menschen gibt die im falschen Körper geboren werden ist wissenschaftlich belegt.

Wer bist du das du glaubst es besser zu Wissen als die Wissenschaft?

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RonaId  24.04.2024, 22:11
@Wolpertinger

Männlich und weiblich sind nun mal in erster Linie biologische Begriffe, weshalb ich die Ergänzung "biologischer" Mann für überflüssig halte.
Im Folgenden sage ich zu "biologischer Mann" daher kurz "Mann", Du darfst Dir das dazudenken.
Wer als Mann wie eine Frau leben will, soll das gerne tun. Er kann sich Kleider anziehen und das Gesicht schminken. Es sind seine Handlungen, die er selber vertritt.
Ich muss nicht seiner Meinung sein, dass es dafür notwendig ist, entgegen dem biologischen noch einen soziologischen Geschlechtsbegriff zu erschaffen nur um jemand in seiner neuen Rolle zu bestärken. Er kann auch meine Meinungen respektieren, so wie ich seine.
Ich sehe es als sein Rollenspiel, er als seine neue Identität.
Allein bei einer Meinungsverschiedenheit sehe ich keine Respektlosigkeit, geschweige denn eine Feindseligkeit.
Auch Dir gegenüber bin ich nicht respektlos, auch wenn ich über einige Ansichten den Kopf schüttle. Das darfst Du auch bei mir tun.

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Wolpertinger  24.04.2024, 22:17
@RonaId

es gibt halt nicht nur die Biologie.

Sondern auch Soziologie, Psychologie usw.

Und in diesen Kontext andere Definitionen von Mann und Frau.

Zudem neue Forschungen belegen das es biologisch männliche Gehirne und biologisch weibliche Gehirne gibt und das es hier durchaus Abweichungen vom Geschlecht gibt.

Einem Menschen seine Identität abzusprechen, sie sogar als Rollenspiel abzuwerten ist Respektlos und Verletzend.

Und unsere Gesetze untersagen dies sogar.

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RonaId  24.04.2024, 22:31
@Wolpertinger

Ich messe dem Geschlecht keinerlei Bedeutung bei, wenn es um favorisierte Rollenklischees geht. Jeder darf gleichberechtigt jede Rolle einnehmen. Das ist seine Identität, die spreche ich keinem ab.
Für meine tiefste Empfindung zählt aber nicht die Rolle, die jemand einnimmt, sondern dessen biologische Geschlecht. Und ich finde es unauthentisch, entgegen den eigenen Empfindungen sich Bezeichnungen abzuringen, die der eigenen Wahrnehmung widersprechen. Mein Vater bleibt für mich Papa, und da ändert auch keine Rechtsprechung und kein Personaleintrag etwas daran. Ich lasse mich lieber verurteilen, als dass ich ihn Mama 2 nenne.
Glaubst Du wirklich, dass das passieren würde?

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Wolpertinger  24.04.2024, 22:34
@RonaId

Ich glauben das du intolerant und Respektlos bist.

ich glaube das Du, falls du jemals bewusst einen Transmenschen in deinem Leben begegnest du diese absichtlich ohne Rücksicht verletzen wirst nur um dein eigenes Ego zu bestätigen.

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RonaId  24.04.2024, 22:43
@Wolpertinger

Ich hingegen habe vor Deiner Meinung vollen Respekt, auch wenn ich sie nicht teile. Vielleicht bin ich sogar selbst ein "Transmensch", denn nicht nur ich sehe in mir viele Eigenschaften, die eher typisch weiblich sind und lehne ein Leben nach typisch männlichen Rollenklischee ab. Aber ich besitze nun mal einen Penis und bin daher ein Mann. Darauf einen Eierlikör!

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Wolpertinger  24.04.2024, 23:00
@RonaId

wenn dies so ist, wäre es doch umso wichtiger anderen Transmenschen Respekt zu zollen und sie nicht vorsätzlich herrabzuwürdigen nur weil du für dich selber einen anderen Weg gewählst hast.

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RonaId  24.04.2024, 23:25
@Wolpertinger

Es ist nicht der Weg, der sich unterscheidet. Ich sehe nur keinen Sinn darin, eine so tiefe Bedeutung in die gesellschaftlichen Wahrnehmung biologischer Fakten zu interpretieren, dass es sinnvoll wäre, sein Leben danach auszurichten oder um ein anderes Pronomen zu kämpfen.
Ich wurde Ronald genannt, bin nun mal DER Ronald, mag weder Fußball noch Bier, habe viele Katzen und Blumen und kann stricken und häkeln. Mein Penis hat mich daran nie gehindert. Ich würde das gar nicht "trans" nennen, es ist ja nichts hinübergewechselt.
Und ich glaube auch nicht, dass es das bei anderen Menschen jemals tat.

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Wolpertinger  25.04.2024, 00:29
@RonaId

Unfassbar.

Du fühlst dich aber als Mann.

Transmenschen fühlen sich halt nicht als ihr biologisches Geschlecht.

Das hat nichts damit zu tun, dass sie ihren Rollenbild nicht entsprechen.

Sondern es hat was mit ihrem Selbstbildnis zu tun.

So wie Homosexuelle Menschen halt Homosexuell sind sind Transmenschen halt trans.

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RonaId  25.04.2024, 07:00
@Wolpertinger

"Ich fühle mich als..." ist ja nur der Vergleich mit einem gesellschaftlich eingepflanzten Rollenbild, kein Vergleich mit real existierenden Personen.
Woher soll ich wissen, was andere Männer oder andere Frauen für ein typisches Durchschnittsgefühl haben, wenn ich nie in deren Körper war? Sexuelle Präferenzen sind da vielleicht eher gleichgeschaltet, aber die sind davon ja eh unabhängig.
Es mag geistige Unterschiede bei den Fähigkeiten geben wie räumliches Denken, Multitasking, ja sogar Lage von Zentren im Gehirn, aber diese bilden keine Kategorien, sondern sind auf einem Spektrum fließend verteilt und korrelieren nur rein statistisch mit dem Geschlecht, ähnlich wie die Körpergröße.
Ich identifiziere mich mit gar keinem typischen Rollenbild, aber weiß, dass ich die biologische Merkmale eines Mannes habe und weiß daher, dass ich einer bin. Wie sollte ich das auch anders begründen?
Vielleicht noch damit, dass ich von anderen als Mann erkannt werde, unabhängig der Geschlechtsorgane. Wenn man meinen würde, ich sei eine Frau, wäre das auch nicht schlimm, nicht mal bei der Partnersuche. Dann wäre ich eben lesbisch - so what.

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Tatsächlich wird oftmals vor der gegengeschlechtlichen Hormontherapie auch eine Chromosomenanalyse gemacht.

Wie andere User aber bereits sagten, tun die Chromosomen bei trans* Personen nichts zur Sache und es würde auch keinen Sinn ergeben, dies zur Voraussetzung zu machen

Ich glaube, du verstehst nicht, wie DNA und Körper zusammenhängen, und dass man trans-Sein nicht per DNA-Test feststellen kann.

Wo steht das!

Im Duden z.B.: umgangssprachlich abwertend

Hi,

wer hat dir Transsexualität erklärt?

Um sicher zu gehen, dass diese tatsächlich im falschen Körper sind

Transmenschen gehen nicht einfach in die Klinik und sagen: "Einmal bidde Mann zu Frau OP!" Die Diagnosesicherung erfolgt durch zwei (oder mehr) voneinander unabhängige psychiatrische oder psychologische Gutachten.

Denn wer eine weibliche DNA hat, aber männliche Geschlechtsmerkmale, dem sollte eine Umwandlung gestattet sein

So funktioniert Transsexualität nicht. Männer die sich als Frau identifizieren haben trotzdem eine männliche DNA, weil der Körper männlich ist. Wenn ich einen männlichen Körper habe, habe ich auch eine männliche DNA. Als Trans werden Personen bezeichnet, die sich nicht mit dem Geschlecht mit welchem sie geboren wurden, identifizieren. Es gibt keine physischen Beweise dafür dass dies tatsächlich der Fall ist. Psychisch können zum Beispiel Depressionen oder Suizidalität vorkommen.

Und wer bei den Ergebnis betrügt, sollte rigoros bestraft werden.

Wenn zum Beispiel ein Arzt über die DNA testen würde, ob es sich bei der Person wirklich um einen Transsexuellen handelt, würde der Arzt betrügen.

Die nächste Frage die sich mir stellt ist: wieso sollte man betrügen? Ich zitiere hier mal:

„There is hardly a person so constantly unhappy (before sex change) as the transsexual. … Gender disharmony… makes him forever a candidate for self-mutilation, suicide, or its attempt."
- Harry Benjamin: The Transsexual Phenomenon, 1966

Wenn eine Cis-Person eine Geschlechtsop vornehmen würde, würde sie sich nachher so fühlen, wie eine Transsexuelle Person vor der Geschlechtsop. Also ist die CIS-Person nachher im falschen Körper, wie die Transsexuelle Person es vorher war :)

Ich kann die PersiaX empfehlen, sie klärt sehr gut (zumindest über Transsexualität) auf :) Hier ist außerdem der Wikipedialink zur Transgeschlechtlichkeit: https://de.wikipedia.org/wiki/Transgeschlechtlichkeit#Typische_Lebensverl%C3%A4ufe

VG

Woher ich das weiß:Recherche
Wolpertinger  24.04.2024, 21:44

es gibt mittlerweile Anhalte dafür das die Gehirne von Frauen und Männer sich unterscheiden.

Und eine Transperson halt "einfach" das falsche Gehirn.

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