Sollte in so einem Fall lieber auf den flüchtenden Fahrer geschossen werden, bevor er andere umbringt?

Das Ergebnis basiert auf 33 Abstimmungen

Polizei soll nicht schießen, alles ok 73%
Polizei sollte schießen 27%

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Polizei sollte schießen

Einfach kooperieren, dann passiert sowas auch nicht. Selbst schuld.

LG


Polizei soll nicht schießen, alles ok

Die franzözische Polizei hat erst kürzlich herausgefunden, was passiert wenn man erst abdrückt und dann nachdenkt ob eine mögliche akute Gefahr vorlag. War garnicht mal so schlau.

Natürlich ist es doof, dass durch den betrunkenen Autofahrer am Ende unbeteiligte gestorben sind. Hätte aber wiederum auch anders ausgehen können. Auf bloße Vermutungen Leute zu erschießen find ich nicht gut. Da würde die Polizei in Zukunft einige Fahrer oder Menschen bei Kontrollen erschießen müssen, ehe sie wirklich etwas getan haben.

Eventuell auf die Autoreifen schießen, damit er nicht weit kommt, wäre ein Option. Aber selbst dann ist nicht sicher gestellt, dass nichts passiert (Thema Querschläger, Unfall durch Kontrollverlust, etc.). Niemand kann halt in die Zukunft schauen. Trotzdem, würde ich erstmal in so einer Situation der Polizei grundsätzlich verbieten Waffengewalt einzusetzen, wenn ich der Polizeichef wäre. Nur wenn eine unmittelbare Gefahr oder Hinweis bestand (zieht Waffe, schreit Selbstmordbotschaften, etc.), dann wäre es verhältnismäßig.

Dennoch, ein schwieriges Thema.


horribiledictu  12.07.2023, 21:37

wer bei einer Kontrolle flüchtet, HAT damit schon was getan!

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horribiledictu  12.07.2023, 21:42
@ronnyarmin

ich red nicht von vorsätzlich erschießen, sondern davon, ihn mittels Schusswaffengebrauchs zu stoppen. kommt er dadurch zu Tode: Pech für ihn, wär er halt nicht geflüchtet...

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horribiledictu  12.07.2023, 21:46
@ronnyarmin

wie kommst du in diesem Zusammenhang auf Todesstrafe?! das hat mit Todesstrafe aber auch schon gar nichts zu tun!

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Kelrycorfg  12.07.2023, 21:53
@horribiledictu

Das ist leider ein ziemliches Scheuklappendenken.

Es ist generell nicht verboten vor der Polizei wegzulaufen oder die Polizei anzulügen. Das ist aber keine Begründung für die Polizei denjenigen rücksichtlos mit der Waffe zu stoppen und dabei den Tod des vermeintlichen "Täters" zu riskieren, sowie umstehende Passanten (Querschläger, Folgen aus dem Unfall den die Polizei in dem Moment provoziert) zu gefährden.

Es muss halt in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Und die Polizeischusswaffe ist definitv die letzte Option die man ziehen sollte. Dafür muss schon eine akute Gefahr vorliegen, aus meiner Sicht. Was es in dem Fall nicht war. Lediglich ein betrunkener Autofahrer, von denen es viele gibt, und die meisten kommen ohne Unfall nach Hause und werden garnich nicht erwischt. Kein Grund gleich das Feuer zu eröffnen auf Auto, Fahrer oder sonstwohin.

Bisher handhabt das die Polizei schon aus guten Grund so. Die erstmal Schießen und dann Fragen Strategie klingt eher nach Western statt nach Rechtsstaat.

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ronnyarmin  12.07.2023, 22:06
@horribiledictu
das hat mit Todesstrafe aber auch schon gar nichts zu tun

Das, was du für gut befindest, lautet: Wer nicht auf die Anweisung eines Polizisten hört, auf den darf geschossen werden. Billigend nimmst du dabei den Tod in Kauf.

Willst du provozieren, oder verstehst du es wirklich nicht?

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horribiledictu  12.07.2023, 22:08
@Kelrycorfg

eine Alkoholisierung in Kombination mit einem psychischen Zustand, der ihn vor der Polizei fliehen lässt, ist als Gefahr akut genug!

ich weiß nicht, wo du das Problem siehst: so ein betrunkener Autofahrer hat es völlig selbst in der Hand, er entscheidet selbst, ob er auf sich schießen lassen möchte oder nicht: will er das nicht, dann flüchtet er halt nicht. er kriegt genau das, wofür er sich entscheidet! also: wo ist das Problem?

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horribiledictu  12.07.2023, 22:10
@ronnyarmin

Todesstrafe heißt, es erfolgte gerichtliche Verurteilung zu selbiger! udn dabei wird der Tod nicht bloß billigend in Kauf genommen, sondern gezielt herbeigeführt.

also das ist was völlig andres!

Willst du provozieren, oder verstehst du es wirklich nicht?

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Kelrycorfg  12.07.2023, 22:23
@horribiledictu

Auch hier wird zu kurz gedacht.

Klar, ein betrunkener Autofahrer ist eine Gefahr für sich und andere im Straßenverkehr. Er ist aber weder ein Schwerverbrecher, noch grundsätzlich ein schlechter Mensch. Er macht einen Fehler, und er ist nicht vollständig zurechnungsfähig. Er kann also auch nicht mehr richtig entscheiden, was er da tut, noch hat er aber die Absicht jemanden zu schaden (der will in der Regel meist nur nach Hause fahren ins Bett). Das spricht ihn nicht von der generellen Schuld frei für die Tat die er begeht, aber deswegen das Feuer zu eröffnen ist menschlich einfach nicht richtig... und ist gegebenenfalls sogar der Auslöser für Verletzte oder Tote. ich will die Schlagzeilen nicht lesen wo drin steht: "Polizei stopp erfolgreich flüchtenden Betrunkenen, Mutter von 2 jährigen Kind durch Querschläger getötet"

Es steht schlicht in keinem vernünftigen Verhältnis. Und ich finde es gut wenn die Polizei bei diversen Dingen lieber nachgiebiger agiert (bspw. werden bei Verfolgungsjagden von Rasern auf der Autobahn manche Flüchtende auch gezielt fahren gelassen, wenn das Risiko zu hoch wird, dass ein Unfall durch ie Verfolgungsjagd proviziert wird). Den Betrunkenen kann man dann Dank des Kennzeichens in der Regel dann auch zu Hause besuchen und einsammeln, so passierte es schon in vielen Fällen.

Dass in diesem konkreten Fall schlecht ausgegangen ist, das kan ndummerweise passieren. Niemand kann in die Zukunft sehen um herauszufinden welche Entscheidung die bessere ist. Aus Erfahrung der Polizei ist das Verhalten den Täter davonfahren zu lassen in der Regel die bessere Entscheidung.

Es ist in Ordnung, wenn Du anderer Meinung bist. Ich bin aber definitiv für das aktuelle Vorgehen der Polizei in solchen Fällen nicht die Schusswaffe direkt einzusetzen.

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horribiledictu  12.07.2023, 22:26
@Kelrycorfg

mich erstaunt immer wieder das übertriebene und deplacierte Mitleid und die vielen Entschuldigungen, die manche Leute für Täter entwickeln - bei gleichzeitiger schulterzuckender Gleichgültigkeit ggü den Opfern.

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Kelrycorfg  13.07.2023, 00:37
@horribiledictu

Sowas nennt sich Empathie, also die Fähigkeit sich in die Situation anderer hineinzudenken. Eine unheimlich gute Fähigkeit, die einem im Alltag bspw. hilft Personen nicht vorzuverurteilen.

Den meisten sind die Opfer nicht gleichgültig, aber auf Grund der persönlichen Monkey Sphere kann man einen gewissen Abstand finden und Dinge objektiver beurteilen, als wenn man direkt betroffen ist, weil das ein Bekannter oder Freund war der dadurch gestorben ist. Das da Schreie lauter werden wäre klar. Fakt ist, das was passiert ist, ist klar sehr tragisch, und hätte erst garnicht nicht passieren dürfen. Der Kern des Problems ist aber primär erstmal die Legalisierung von der "Droge" Alkohol, die dazu geführt hat. In dem Moment wo er den Unfall verursacht hat, wurde er zwar ein Mörder, als er aber aus der Kontrolle geflüchtet ist, war er es noch nicht. Wenn Deine persönliche Empathie leider nicht weit genug reicht, zu verstehen, dass der Fahrer in dem Moment noch kein Täter, sondern noch in Mensch mit Rechten war, ist das wirklich traurig. Du kriminalisiert hier einen Mensch der in dem Moment einen Fehler gemacht hat, und in dem Moment nicht im Vollbesitz seiner geistigen Sinne war, also keine echte Chance hatte genau nachzuvollziehen was er tut. Dass er natürlich für die von ihm verursachten Folgen vollumfänglich hart bestraft wird, versteht sich von selbst. Die Konsequenzen muss er tragen. Genauso wie die Kurfürstendamm Raser, der am Ende auch mit Mord bestraft wurde. Absolut korrekt.

Auf ein Auto schießen oder Verfolgungsjagden durchzuführen kann am Ende mehr Schaden an Unbeteiligten verursachen als es am Ende nützt. Das sollte man halt bedenken. Die Polizei handelt daher auch entsprechend und hat auch völlig richtig agiert in dem Moment, dem ist also nichts vorzuwerfen oder auch nichts daran zu ändern, nur weil es in diesem Fall schlecht ausgegangen ist.

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horribiledictu  13.07.2023, 21:07
@Kelrycorfg

nein, das Problem ist nicht die Legalisierung von Alkohol! die weit überwiegende Mehrheit der Menschen kann damit so umgehen, dass niemand geschädigt wird! das Problem ist viel mehr der Zugang, für Leute, die damit nicht verantwortungsvoll umgehen, ständig Entschuldigungen zu finden, die Schuld für ihr Versagen der "Gesellschaft" zu geben etc - genau das tust du, indem du das Problem in der Legalität von Alkohol sehen willst, und indem du sagst, derjenige war nicht im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte (gerade letzteres ist scheißegal! es ist einzig seine Verantwortung, nicht so viel zu trinken, dass er dann nicht mehr im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist!)

udn ob er Mörder ist oder nicht zu dem Zeitpunkt, an dem er vor der Polizei flüchtet, ist ebenfalls völlig egal: er stellt eine Gefahr dar, die gestoppt gehört, und wenn das erfolgversprechendste Mittel dafür ein gezielter Schuss ist, dann hat dieses Mittel angewendet zu werden: der Schutz der (potentiellen) Opfer geht weit vor jegliches eventuelle Recht so eines Menschen.

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Die Polizei sollte schon schießen - natürlich nur, wenn eine Gefährdung Dritter ausgeschlossen ist -, aber eben nur auf die Reifen.


horribiledictu  12.07.2023, 21:38

"nur auf die Reifen" ist ein völlig unrealistisches Szenario: man hält einfach mitten drauf, anders gehts gar nicht.

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Polizei soll nicht schießen, alles ok

Da niemand hellsehen kann, ist die Frage rein hypothetisch. Trunkenheit, fehlende Fahrerlaubnis und ein Fluchtversuch rechtfertigen keinen finalen Rettungsschuss. Und was danach passiert, kann im Vorhinein niemand beurteilen. Nur werden halt gerne diese Ausnahmebeispiele, die in einem von 100.000 Fällen passieren, herangezogen, um nach schärferen Gesetzen und Polizeimaßnahmen zu rufen.

Polizei sollte schießen

Hat er Pech. Soll er nicht trinken. Wegen solchen Leuten kommen unschuldige Menschen ums Leben.

Dann sollte er lieber die Konsequenzen dafür tragen, als andere.

Der junge Mann der da verstorben ist, ist der Bruder, der Sohn, der enkel, der Freund, der verlobte/ Ehemann etc von iwem.