Beschreibst Du Dich als geduldig und/oder bestehst nicht immer auf Dein Recht?
Heute in einem Dashcamvideo ist mir mal wieder aufgefallen, wie ungeduldig die Leute sind und wie sehr die Leute auf ihr Recht beharren.
Da will blinkt ein Auto, weil es noch zwischen einen und den Vordermann möchte - anstelle zu bremsen und den Fahrer reinzulassen, wird dicht gemacht.
Es fährt jemand einen Berg an und lässt mehrfach den Motor absaufen. Die Leute bezeichnen ihn direkt als unkompetenten Vollidiot.
Auch wenn ich selbst fahre, sehe ich das regelmäßig, dass andere Fahrer nicht rausgelassen werden und die Straße lieber im Stau zugemacht wird. In einer Tankstelle lagert jemand ein paar Dosen ein, als jemand reinkommt und der Kunde wird schnippisch nach dem Motto: "Kannst Du micht nicht jetzt sofort bedienen, ich stehe doch hier?".
Gefühlt haben sehr viele Leute keine Geduld mehr - wie sieht es bei Dir aus? Bist Du geduldig? Beharrst Du ständig auf Dein Recht?
15 Antworten
Das empfinde ich wie Du, es wird immer rücksichtsloser unter den Menschen, den Autofahrern.
Es wird offensiv gefahren, und je protziger, die Autos sind, die Arme aus dem Fenster lehnen, desto eigennütziger ist das Fahrverhalten.
Aggressives auffahren, Vogel zeigen, Stinkefinger zeigen ist täglich an der Tagesordnung, rechts überholen, um dann doch an der roten Ampel zu stehen.
Reissverschlussverfahren ist ein Fremdwort, da kommt es auf jeden Meter an, den man weiter vorn in der Schlange ist.
Mir ist das egal, ob die Ampel rot wird, deshalb beschleunige nicht extra und überhole rechts, um schnell noch durch zu kommen.
Ich bin ein defensiver Fahrer, der nicht auf seinem Recht herum reitet.
Ich kann dir echt nur zustimmen, da ich die gleichen Erlebnisse hier auch mache. Bevor ich mich um ärgere lasse ich jemand lieber vor, das ist genauso wie an der Supermarktkasse, das ist es mir einfach nicht wert, meine Lebenszeit mit so einem Kram zu verbringen..
Die Fahrerei ist auch deutlich stressfreier, wenn man mit dieser Einstellung fährt, und nicht auf den letzten Drücker ist, so dass man rasen muss wie gestört.
Das gleiche an Zebrastreifen, wenn man Menschen drüber lässt, da wird schon von hinten gehupt oder gar noch überholt.
Ich denke, wenn das mehr Leute von der Sorte geben wie wir es sind, werden die Autofahrer weit deutlich leichter.
Wenn mir neuerdings wieder einer in unserer seit 40 Jahren bestehenden Tempo-30-Zone vom Hardenberg runter ins Städte hinten zu dicht auffährt, blinke ich und fahre rechts ran! Damit rechnet der Depp nicht, ich bleibe aber so lange stehen, bis er kapiert hat, dass ich nicht weiterfahre! Und erst wenn er an mir vorbei ist, setze ich mit 33 km/h meine Fahrt fort. Und wenn auf der alten B innerorts einer mit 70 km/h von hinten angerauscht kommt und versucht mich mit meinen 53 km/h zu nötigen, indem er total dicht auf mich auffährt, gehe ich von der Bremse und werde immer langsamer. Und spätestens bei Tempo 35 halten sie dann den nötigen Abstand! Klappt immer! Ich lasse mich nicht mehr zum Gasgeben provozieren! Ich bin auch ein defensiver Fahrer!
Das ist eine gute Idee.
Hab schon mal angehalten, Warnblink angemacht und gefragt, ob er ärztliche Hilfe benötigt, da er schnell zum Ziel einlen will.
Da will blinkt ein Auto, weil es noch zwischen einen und den Vordermann möchte -
Du hast da vergessen zu erwähnen, dass der sich auf der anderen Spur an den Wartenden vorbeigedrängelt hat, um schneller durchzukommen und dann vorne reindrückt. ;-)
Ob er gedrängelt hat, ist die andere Frage, seine Spur ging nach links, wäre er dortgeblieben. ;-)
Schlussendlich war es auch dort so, dass ich denke, dass es deutlich leichter gewesen wäre, wenn der Einsender kurz gewartet hätte. Wenn es ein Drängler ist, gilt für beide aber das Stichwort Ungeduld.
Ja, schon klar, dass das natürlich immer von der Situation abhängig ist. Leider hat die Erfahrung gezeigt, dass es meist Drängler sind. Vor allem an Stellen, wo sich das immer staut.
Man kann mit mir - egal ob es ums Autofahren geht oder was auch immer - über alles reden, solange es auf einem gewissen Niveau abgeht und man findet eigentlich egal bei was immer einen Kompromiss. Ich bin ein Gemütsmensch und kein Hektiker.
Ich bestehe aber dann vehement und aus Prinzip auf mein Recht, wenn ich merke, dass es jemand drauf anlegt, mich für dumm verkaufen will oder denkt im Recht zu sein, wenn er es nicht ist und dann noch frech wird. Dann bin ich auch bereit, das ganz groß aufzuziehen. Ich bin dann auch groß im Ausschöpfen meiner Mittel und zeige den Leuten, dass der Spaß aufhört. Allerdings trägt zu dieser Haltung bei, dass es mit mir schon beginnend im Kindergarten selten einer gut gemeint hat und ich mich daher erst recht wehre, wenn es heute wieder einer versucht, mir irgendwas wegzunehmen oder mir Schaden zuzufügen oder Unrecht zu tun - der kriegt die volle Klatsche zurück und das auf eine Art und Weise, die ihm richtig weh tut, weil ich beruflich die Kontakte bis hoch zu Politik, Polizei und Gericht habe und dumm wäre, würde ich sie nicht nutzen; ich habe schon einigen die Hölle heiß gemacht, weil ich es konnte und weil sie sich daneben benommen und mit mir angelegt hatten.
Im letzten Jahr hat ein sehr alter Mann mein stehendes Auto gerammt. Ein klassischer Versicherungsfall, eigentlich nicht der Rede wert. Er aber hat nach anfänglichem Einräumen seiner Schuld (er war definitiv schuld) hinterher versucht es andersrum zu erklären und mir die Schuld zugewiesen - er war 85 Jahre alt, schwer krank und hatte Angst um seinen Führerschein, offenbar hatte er im Jahr selbst schon mehrere kleine Unfälle verursacht. Er war dann auch ziemlich frech - ich habe mir dann gedacht, gut, okay, wenn er mich betrügen will und es in seinem Alter nötig hat, nutze ich meine Kontakte auch und tue, was ich kann. Ich habe ihn dann durch meine Kontakte zum Landratsamt bei der Führerscheinstelle gemeldet (natürlich nicht anonym; ich stehe zu so was und bin kein Denunziant) und erfuhr wenig später, dass er bei der Fahrtauglichkeitsprüfung nicht stand gehalten habe und er dahingehend das Autofahren aufgeben musste. Das habe ihm richtig weh getan; er habe tagelang sehr geweint und kann nun auch nicht mehr zu seiner Frau ins Heim oder in die Kirche fahren und ihm hilft aus der Familie wohl auch niemand, inzwischen ist er selber im Heim und eventuell habe ich das verursacht - aber andererseits probiert man es dann auch nciht, jemanden anders zu beschuldigen und ist dann noch rotzig und frech dazu so wie er es gewesen ist.
Es kommt darauf an. Meistens bin ich defensiv. Aber wenn zum Beispiel im Stau jemand über den Seitenstreifen überholt und dann vor mir einscheren will, dann lass ich den nicht rein.
Wenn mich jemand nicht nach links in der Stadt wechseln lässt um links abzubiegen, obwohl ich schon ewig lange blinke, dann fahr ich einfach nach links und schneide den Weg ab.
Und wenn jemand meint, ich fahre auf der Bundesstraße mit 100 km/h zu langsam und es ist Überholverbot und derjenige gibt Dauerlichthupen und blendet mich, dann werde ich halt noch langsamer, weil ich nicht mehr richtig sehen kann. Selber Schuld.
Aber wenn andere Teilnehmer normal fahren, oder eventuell doch mal ein Vorfahrtsfehler passiert, dann lass ich schon gerne vor. Es kommt halt auf den Ton an.
Übrigens würde ich schon beim Tanken angehupt und mir wurde der Vogel gezeigt, weil ich angeblich zu langsam getankt hätte...
Es bringt nichts ständig auf sein recht zu beharren. Denn selbst wenn du Recht hast ist die Blödheit der Mitmenschen immer noch vorhanden.
Manchmal denke ich mir einfach: Der hat Recht und ich hab meine Ruhe.
Genau mein Gedanke.
Ich bin auch der Typ Mensch, der am liebsten noch ne zweite "freundliche" Hupe hat, wenn der Fahrer vor mir bei einer grünen Ampel pennt. x)
Aber ich nehme so ziemlich alles mit Humor und wäre auch eher die Art Mensch, die aussteigen würde und dem Fahrer erklären würde, wie er richtig anfährt.
Auch wenn sich jemand reindrücken will, was bringt es irgendjemandem, ihm da jetzt dicht zu machen? Man spricht über Gefährdung durch diese Person, gefährdet aber auch andere durch solche Racheaktionen.
Da denke ich am Schluss einfach "ich mach es einfach besser". Natürlich rege ich mich auch über solche Leute auf, aber das wars. Wenn sich jemand bei mir entschuldigt via Handzeichen oder Warnblinker vergesse ich das ganze Thema direkt. Alles vergeben, jeder macht mal Fehler.
Leider stelle ich im Alltag immer häufiger fest, dass es vielen nicht schnell genug geht. So wurde ich angehupt, weil ich in einer 30er-Zone 30 fahre und vor einer Kreuzung anhielt, um nach links und rechts zu schauen. x)