Soll im Internet die "Hate-Speech" konsequenter verfolgt werden?
Hallo, ich bräuchte pro und contra Argumente dafür. Am besten wären pro Argument
9 Antworten
Pro: Ein gutes Mittel gegen Rassismus, gegen Diskriminierung, gegen Beleidigung, gegen FakeNews, gegen Verleumdung oder gegen unethische oder hetzerische Kommentare.
Kontra: die Umsetzung ist schwierig weil das ja Programme machen müssen, weil es Milliarden solcher Kommentare gibt und die reagieren einfach auf einzelne Wörter ohne den Sinn eines Kommentars zu verstehen. Da kommt es auch zu Löschungen, ohne dass der Kommentar irgendwie böse gemeint war. Auch ist es eine Beschneidung der Meinungsfreiheit, denn wer bestimmt denn, was erlaubt ist und was nicht?
So ist es. Wir alle sind fehlerhaft. Doch irgendwer bestimmt ja, was richtig ist und was nicht, irgendwer programmiert die Algorithmen. Dass man nicht gegen Gesetze verstoßen sollte, ist klar, aber wenn selbst schwarzer Humor zensiert wird, sind wir an der Gefährdung der Meinungsfreiheit und auch der Satire. Bei den Büttenreden an Fastnacht oder bei Komödienstadeln wird das ja auch so gemacht und man kann drüber lachen
Du hast durchaus Recht. Aber das Problem ist: Die Maschinen sind nicht so weit, die Intention in Gänze zu bewerten und zu begreifen. Nicht mal der Mensch ist dazu zu 100% in der Lage. Es gibt so viele Hetzer, die wirklich nur Menschen aufhetzen und verletzen wollen und sich dann hinter Satire u.ä. verbergen. Die es als Ausrede missbrauchen. Das merkt man dann mitunter nur, wenn man sich mit deren Umfeld beschäftigt oder wenn man die Masse der verletzenden Beiträge als Kriterium hinzuzieht. Wenn man den weiteren Diskussionsverlauf hinzuzieht, wie beispielsweise auf Bestätigung reagiert wird. Ob dann ein "Hey, das war ein Scherz" kommt oder ein "Bruder im Geiste".
Oft ist es subjektiv, so wie bei der "Zigeunersoße" nur ein kleiner Bruchteil der Sinti- und Roma-Verbände ein Problem sah und alle anderen "Betroffenen" das eher kopfschüttelnd zur Kenntnis nahmen. Wie willst du so ein subjektives Empfinden jemals unter einen Hut bringen? Das ist schon für Menschen schwer. Aber wie soll eine Maschine das jemals schaffen?
Ein Computer kann nur soweit programmiert werden, eindeutige Fälle zu erkennen und möglicherweise Grenzfälle oder Grauzonen zu markieren.
Und meiner Meinung nach ist ein Tier ein Tier und nicht dem Menschen gleichzusetzen. Und da ein Tier weder unsere Sprache noch einen Witz überhaupt verstehen kann, so kann man ihm auch nicht irgendwie weh tun damit. Auch die Sonne oder ein Baum wird wohl nicht verletzt sein, wenn ich eine Bemerkung mache, dass z.B. der Baum alt und hässlich aussieht, weil morsch und krank. Oder wenn ich sage, dass ich die Sonne hasse, weil sie mich verbrannt hat, wird diese wohl kaum beleidigt sein.
Übrigens schätzen Tiere den Menschen auch nicht wert. Der Hund denkt auch nicht drüber nach, ob er mir wehtut, wenn er mich beißt und die Katze auch nicht, wenn sie mich krallt. Das interessiert die auch nicht
Auch ist es eine Beschneidung der Meinungsfreiheit
Ich habe mal hilfreich geklickt, aber mit diesem Punkt bin ich nicht 100% einverstanden. Eine (private) Plattform ist etwas, was Spielregeln hat. Ein höfliches Miteinander, die alten Internet-Usern als "Netiquette" bekannt ist, ist nichts gesetzlich Verordnetes. Das Anrecht, jeden Unsinn auf jeder privaten Plattform der Welt teilen zu müssen, gibt es nicht. Auch die Meinungsfreiheit kann nicht dafür abgeleitet werden.
Wirklich relevant ist so etwas erst, wenn irgendwer eine Art Monopol-Stellung hätte. Davon sind wir aber weit entfernt. Größere Plattformen sterben eher wieder aus (Facebook beispielsweise) oder kicken sich selbst ins Aus (Musk mit Twitter-Paywall demnächst). Es gibt derzeit und wohl in naher Zukunft ständig Alternativen und eine konkurrierende Welt der Social-Media-Plattformen.
Der derzeitige Weg ist eher so, dass die Plattformen einen Weg bereitstellen müssen. Also so etwas wie eine eigentlich überall gängige "Melden"-Funktion. Es gibt derzeit nicht den Weg, konkrete Wörter auf einen zu filternden Index setzen zu müssen. Wenn sich ein Betreiber dazu entscheidet, tut er das eher freiwillig.
positiveres Selbstwertgefühl für Menschen die nicht den gängigen Idealen entsprechen
Es sollte jeder Achtung vor dem 1Leben gelernt haben, das wir ALLE sind und es sein, es leben, es geben und es gönnen.
JEDER.
Statt die Egoparanoia, die man so oft antrifft. Die doch des 👹 ist.
Meiner Meinung nach nein, das Internet sollte frei bleiben.
Es sollte der jeweiligen Plattform überlassen bleiben, wie sie damit umgeht.
Bei youtube merkt man die massive Zensur schon, wenn man z.B. youtube Kacke macht und schwarzen Humor einbaut.
Ja, die Programme können das ja nicht verstehen. Da nervt es, wenn man einen Witz oder einen sarkastischen Kommentar machen will, der Andere vielleicht zum Lachen bringt und das Programm löscht. Ist schwierig.
Wogegen die Plattformen allerdings vehement vorgehen sollten, sind FakeNews. Da wurde schon so viel Bullshit verbreitet. Soweit ich weiß, klagt gerade jemand gegen Twitter, weil sich Twitter weigert, nachweislich falsche Informationen über ihn zu löschen. Dabei geht es um Missbrauch oder Gewalt, die er nie begangen hat und die seinen Ruf schädigt.
Warum sollte ich einfach Unwahrheiten über dich verbreiten dürfen? Bist du ein Mann? Wie wäre es, wenn ich einfach so über die sozialen Medien verbreiten würde, du würdest auf Kinder stehen und du würdest das nicht mitbekommen? Dann wäre dein Ruf für immer ruiniert und damit auch deine weitere Lebensbahn eingeschränkt.
Genauso könnte einfach irgendwer behaupten, jemand Anderes sei ein Dieb, ein Betrüger, ein Steuerhinterzieher oder sonstwas und dessen Existenz zerstören. Nee, tut mir leid, so was geht nicht, das ist Verleumdung, die zu Recht vom Gesetz geahndet wird.
Wie gesagt wäre das in einem Rechtsstreit zu klären, Solmecke hat auch ein Video vor kurzem gemacht. Dort ging es darum das Aline Bachmann, Just Nero einen Dieb genannt hat. Das hat er vor Gericht gebracht und hat gewonnen. Jetzt darf Aline Bachmann ihn nicht mehr so nennen.
Das finde ich gut.
Was ich mit meiner Aussage meinte, ist eher sowas wie russische Propaganda. Jeder sollte seine Meinung äußern können, auch wenn sie nicht unbedingt richtig ist. Wenn jemand etwas dagegen hat muss dies mit den entsprechenden Beweisen vor Gericht geklärt werden.
Viele Leute scheinen zwar zu Glauben das das Internet ein Rechtsfreier Raum ist und man Schreiben kann was einem gerade so einfällt, dem ist aber nicht so.
Jede Form von Fehlverhalten sollten nach meiner Meinung konsequent Verfolgt und Betraft werden.Sei es jetzt Mobbing, Nötigung, Bedrohung ect.
Dann würden sie aber viele wundern wenn sie plötzlich gesperrt und angeklagt werden. Jeder, der z. B. jemanden im Internet als Nazi bezeichnet, würde dann gesperrt werden und müsste mit einer Klage rechnen.
Das Problem ist ja, dass bei jedem Thema auf "beiden Seiten" gehetzt und beleidigt wird. Auf "beiden Seiten" gibt es halt immer eine Gruppe mit ausgeprägter Affektstörung.
Das stimmt. So oft wie hier auf GF mit der Nazi-Keule um sich gehauen wird, hätten schon sehr viele eine Anklage am Hals
Und wer bestimmt, was erlaubt ist oder nicht? Diese Frage muss man sich auch stellen, denn es gibt die Meinungsfreiheit, es gibt Satire und es gibt Witze und Sarkasmus.
Solange nicht direkt ein Mensch oder eine Volksgruppe beleidigt oder diffamiert oder beschimpft wird, ist es nahezu nervig, nicht mal einen Witz schreiben zu können, über den Andere lachen, weil das Programm dies nicht versteht und löscht.
Bei mir wurden schon Kommentare gelöscht, die rein gar nichts mit anderen Menschen zu tun hatten, das hat das Programm halt aufgrund irgendwelcher Algorithmen so entschieden. Dass das auch nicht von Menschen untersucht werden kann, ist klar, dafür gibt es zu viele Kommentare. Alleine wenn ich schreiben würde: "Oh nein, heute ist ein schlimmer Tag, ich hab voll in die Sch*iße gegriffen" würde der Algorithmus dies löschen. Doch hab ich irgendwem was damit getan? Wüsste nicht.
Und alles "Fehlverhalten" sowie abweichende Meinungen, zu kontrollieren und zu unterbinden, macht man in einer Diktatur, nicht in einer Demokratie, siehe DDR und Stasi.
denn wer bestimmt denn, was erlaubt ist und was nicht?
Ich halte es für unlogisch Gebote und Verbote vom Menschen bestimmen zu lassen. Wir sind doch fehlerhaft oder nicht? Nicht immer erkennen wir unsere Fehler.
Was meinst du? Wer soll bestimmen, Was verboten sein soll und was erlaubt sein soll?