Soll es in Deutschland Volksentscheide auf Bundesebene geben - Umfrage?

Das Ergebnis basiert auf 42 Abstimmungen

Nein zu Volksentscheiden! 60%
Ja zu Volksentscheiden! 40%

16 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Salue

Es widerspräche meiner Auffassung von Demokratie, wenn ich als Schweizer hier mit abstimmen würde. Jedes Volk hat ein Recht, seine Regierungsform selber zu bestimmen. Da habe ich das Maul zu halten.

Andererseits staune ich doch immer ein wenig, wie hart bei Euch eine direkte Demokratie abgelehnt wird.

Die Volksvertreter sind doch auch dem Lobbyismus unterworfen. Die Folgen der Regierungsentscheide, ob in Form von höheren Steuern oder in Bezug auf die persönliche Freiheit, tragen ja auch nicht die Politiker, sondern jeder Einzelne hat das Resultat auszubaden.

Ob Politiker wirklich fähiger sind, als das ganze Volk, bezweifle ich.

Ich gebe zu, eine direkte Demokratie bedingt, dass man sich eben selber mit den Vorlagen befasst und dann den demokratischen Entscheid mitträgt.

Wenn wir Schweizer das können, wieso sollten dies die Deutschen dies nicht können? Ich traue Euch das zu.

Unser System hat den Vorteil, das man die Tagesgeschäfte den Politiker überlässt, aber halt jederzeit die Möglichkeit hat, die "Notbremse" zu ziehen.

Auch weitreichende Entschiede können so im Voraus bereinigt und beschlossen werden. Man kann dann z.B. einen Gotthardtunnel auch zügig bauen, ohne ständige Verzögerungen, wie z.B. beim Stuttgarter Hauptbahnhof.

Ich bin sehr stolz darüber, Bürger eines Landes zu sein, in dem weltweit die meisten Volksentscheide gefällt werden. Wie oben genannt, ich akzeptiere jede Art von Demokratie, wenn sie den Willen der Bürger entspricht.

Es grüsst Euch ins Nachbarland

Tellensohn

MaxNoir 
Fragesteller
 30.11.2016, 14:39

Der Ausländer bekommt den Stern zur Frage!

Ich finde es sehr schade, dass wir in Deutschland keine Volksentscheide oder zumindest beratende Referenden haben.

Ich glaube es tut nicht wirklich was zur Sache, ob das Volk nun die Entscheidung aufgrund von Emotionen oder Fakten fällt, denn die Emotion des Volkes ist in vielen Fällen dann die Realität. Also, man kann Flüchtlinge auch gegen den Willen des Volkes aufnehmen - weil es eine vernünftige Entscheidung ist - nur wenn das Volk Angst hat, dann wird sich das auch letztlich im Ergebnis dieser Politik abzeichnen.

Ich denke die wirklich, objektive Grenze liegt daran, dass Deutschland ein zu großes Land in Europa ist, als dass es eine Hüh-Hott-Politik betreiben kann, da die Stabilität des Kontinents maßgeblich von der Stabilität Deutschlands abhängt.

Nur wie gesagt, ich denke Volksentscheide selbst, können auch beratender Natur sein aber sie zwingen Politiker zumindest, das für und wider eine Frage öffentlich, verständlich zu kommunizieren. Sicherlich vertreten uns Parlamentarier im Parlament, das heißt aber nicht, dass sie uns die Argumente für ihre Politik nicht liefern - was aber meines Erachtens in Deutschland passiert - das Volk versteht im großen Umfang gar nicht mehr, warum nun eine Politik so oder so gemacht wird.

Jedenfalls, danke für die Antwort! Vielleicht wandere ich ja in die Schweiz aus.

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tanztrainer1  17.11.2021, 10:00
@MaxNoir

Es kann sein, dass es mit der schlechten Erfahrung mit der Weimarer Republik zusammenhängt. Dort gab es auch Volksentscheide.

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Nein zu Volksentscheiden!

Auf Landesebene gab es bei uns schon einige Volksentscheide.

An einen kann ich mich besonders gut erinnern. Es ging da um Zusammenarbeit von Bayern mit der EU. Es gab welche, die das rundweg ablehnten, weil sie erst gar nicht wirklich kapiert hatten, worum es da überhaupt ging.

Im Nachhinein denke ich, dass sich die damals vom Geschwätz mancher "Verschwörungstheoretiker" hatten beeinflussen lassen.

Wenn das abgelehnt worden wäre, hätte sich Bayern als Region in der EU selbst ins Abseits gestellt.

Nein zu Volksentscheiden!

Der Brexit sollte gezeigt haben wie verheerend ein Volksentscheid sein kann (Und der Brexit war nicht mal ein Volksentscheid in dem Sinne).

Man darf wichtige politische Entscheidungen nicht den Stimmungen einer tagespolitisch aufgepeitschten Öffentlichkeit überlassen.

Wenn allein schon das Wetter über den Ausgang einer wichtigen Entscheidung Einfluss hat, sollte man das so gut es geht vermeiden (An verregneten Tagen gehen eher Leute zur Wahl denen das Thema besonders wichtig ist- hätte es beim Brexit-Referendum nicht geregnet wäre die Geschichte von UK anders verlaufen).

Wir haben eine repräsentative Demokratie und das ist auch gut so.

Die Weimarer Republik hatte Volksentscheide und alle Volksentscheide in der Weimarer Republik wurden von den Radikalen (Nazis und Kommunisten) für Stimmungsmache missbraucht.

Die gibt es doch schon. Nennen sich E-Petitionen. 

Also was bitte soll der Terz außer von dieser von mir genannten Tatsache ablenken?

Nein zu Volksentscheiden!

Nein. Wir wählen Leute, die dann gefälligst 4 Jahre ihre Arbeit machen sollen auch mit einer Kontinuität.