Sohlte der Wolf zum Abschuss freigegeben werden?

17 Antworten

Gerade zum Thema Wolf gibt es viel "Meinung" bei allen möglichen Leuten.

 

Diejenigen die "fordern" sind oft aber nicht die, die mit den Folgen persönlich leben müssen.

Viele dieser Leute haben mit dem Wolf gar nichts zu tun. Sie leben nicht mit ihm, er hat keine Auswirkung auf ihr persönliches Leben. Trotzdem "meinen" sie, da mitreden zu können und irgendwelche Forderungen stellen zu müssen, deren Folgen dann aber andere Menschen betreffen und nicht sie selber. Und diese anderen Menschen sollen das dann einfach so hinnehmen, sollen mit den Folgen dann eben einfach so leben, weil irgendwer Drittes etwas "findet".

Das ist erst einmal vom Grundsatz her ein Problem und führt (wie man an der aktuellen Wolfsdebatte sehen kann) zu einer Spaltung und einem "gegeneinander" anstatt zu einem "miteinander".

1. Sind diejenigen die etwas fordern denn auch bereit, die dadurch entstehenden Folgen selber mit ihrem persönlichen Portemonnaie zu bezahlen und persönlich irgendwelche Mühen auf sich zu nehmen um die Folgen abzumildern? Nein.

2. Haben sie denn Lösungen, die diesen anderen Leuten (die es wirklich betrifft) konkret helfen? Nein, ebenfalls nicht.

Da kommen nur irgendwelche abstrakten Vorschläge nach dem Motto "Die könnten ja einfach…(Herdenhunde/Zäune/Esel/...)" die auch wieder darauf hinaus laufen, das Sie den Wolf haben wollen, Andere aber damit klar kommen und die Folgen (Aufwand/Kosten) tragen sollen. Es läuft also wieder auf Punkt 1 hinaus.

Das macht diese ganze Diskussion in der Gesellschaft im Moment so schwierig.

 

Was spricht denn gegen eine Regelung der Menge, wie bei allen anderen Wildarten auch?

Wenn der Wolf "einfach so" ohne Einschränkungen geschützt ist, dann wird er sich vermehren. Und zwar immer weiter, unkontrolliert. Aber wo soll da die Grenze sein? Wie viele Wölfe sind denn "richtig" bzw. "nötig" und ab wann soll er als "erholt" gelten? Spätestens dann muss man ihn ja auch mengenmäßig begrenzen.

Wir haben z.b. alleine im Bundesland Niedersachsen bereits mehr Wölfe als in ganz Schweden. Und das, obwohl Deutschland deutlich dichter besiedelt ist. Und die Schweden rotten den Wolf mitnichten aus, sie akzeptieren ihn. Aber eben in einer verträglichen Menge. Und durch die Abschüsse der überzähligen Wölfe erleben die Wölfe dort auch, das ihnen vom Menschen aktive Gefahr droht und bleiben scheuer und halten sich von ihm fern (dazu unten noch mehr).

Ab wann hat er sich denn vollständig "erholt"? Wenn man Schweden anschaut, die seit Jahren eine stabile Population haben reichen dafür ja bereits deutlich weniger Tiere als wir sie derzeit in Deutschland haben. Und bei uns wachsen die Zahlen noch ohne bisher irgendwie reguliert zu werden. Wir sind ja inzwischen lange nicht mehr auf dem Stand wie vor z.b. 10 Jahren, wo man vereinzelt mal einen Wolf hatte.

 

Gefahr durch den Wolf

Der Wolf ist ein schlaues Tier. Er lernt dazu und gibt dieses Wissen an seine Nachkommen weiter die sich das Verhalten abschauen und es dann, wenn sie die Eltern verlassen und eigene Rudel gründen, dieses Wissen auch in die Welt hinaus weitertragen.

Das heisst, das sich diese Wahrscheinlichkeit (eines "gefährlichen Wolfes") auch durch unser eigenes Verhalten (und wie viel Angst wird dem Wolf machen) verändert. Denn unser Verhalten dem Wolf gegenüber wird vom Wolf sehr wohl erkannt und er richtet sich darauf ein. Wenn er merkt, das wir ihm nichts tun, dann wird er immer mehr die Scheu verlieren und die Wahrscheinlichkeit von Konfrontationen wird immer mehr ansteigen.

Früher wurde er vom Menschen aktiv gejagt, verletzt, getötet. Das Miterleben solcher Situationen hat dem Wolf klar gemacht, das er den Menschen und seine Behausungen, seine Tierhaltung etc. meiden muss.

Heute findet das nicht mehr statt. Der Wolf merkt, das ihm vom Menschen außer "gescheucht zu werden" nichts Ernsthaftes mehr droht. Er läuft ein paar Meter weg, schaut sich um und merkt "mehr passiert hier nicht".

Das ist nicht nur für uns selber irgendwann gefährlich, weil er den Respekt vor dem Menschen verliert sondern führt mittelfristig auch zu immer mehr Problemen, da er sich auch in die unmittelbare Näher der Menschen, deren Behausungen, ihrer Nutz- und Haustiere, Straßen etc. begibt. 

Und dass das keine bloße "Spinnerei" ist sondern bereits jetzt ganz real passiert, das kann man hier zum Beispiel sehen, wo ein Wolfsrudel bereits dazugelernt hat und den Menschen offen konfrontiert um ihm das erlegte Wild abspenstig zu machen. Oder in dem anderen Beispiel (Link unten) wo er seelenruhig 8 km durch eine Großstadt spaziert.

Tipp: Das ganze oben verlinkte Video ist im Zusammenhang mit diesem Thema interessant. Es werden da nämlich auch noch andere Punkte angesprochen.

 

Meine persönliche Meinung zum Thema

Auch wenn meine bisherige Antwort teils sehr "dagegen gehalten" hat möchte ich eines klar stellen:

  1. Das soll kein Angriff gegen Dich persönlich sein.
  2. Ich bin nicht für die "Ausrottung" des Wolfes (was einem ja gerne pauschal unterstellt wird, wenn man das Thema auch etwas kritisch sieht).

Ich bin Jäger. Und ich finde Wölfe spannend und faszinierend. Und ich nehme die Hegeverpflichtung aus §1 des Bundesjagdgesetzes sehr ernst.

Ich versuche in dem Revier in dem ich jage alles zu tun, um da einen ausgewogenen Bestand an Wild zu erhalten, damit dort auch die schwächeren oder gefährdeten Arten überleben können. Eben damit dort nichts "ausstirbt". Es ist also nicht mein Ziel, das irgend eine Tierart "ausgerottet" wird. Im Gegenteil, meine Aufgabe ist ja der Erhalt eines artenreichen und gesunden Wildbestandes. Und das gilt so für jeden Jäger, der die Jagd aktiv ausübt. Das ist Gesetz.

Siehe §1 Absatz 2 Bundesjagdgesetz:

Die Hege hat zum Ziel die Erhaltung eines den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepaßten artenreichen und gesunden Wildbestandes sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen; auf Grund anderer Vorschriften bestehende gleichartige Verpflichtungen bleiben unberührt. Die Hege muß so durchgeführt werden, daß Beeinträchtigungen einer ordnungsgemäßen land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzung, insbesondere Wildschäden, möglichst vermieden werden.

Da steht aber eben auch etwas von "den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepaßten".

Es muss also - meiner persönlichen Ansicht nach - auch ein Weg gefunden werden, wie man langfristig mit dem Wolf zusammenleben kann, ohne das es zu irgendwelchen Problemen kommt. Gerade damit der Wolf hier in Deutschland erhalten werden kann. Denn das sollte ja das Ziel sein.

Ich habe hier schon einmal etwas dazu geschrieben (das Thema taucht hier ja nicht das erste mal auf), vielleicht hilft Dir das weiter: seid-ihr-fuer-oder-gegen-den-wolf-in-deutschland#answer-472753483

 

aber ich liebe Wölfe

Ob Du "Wölfe liebst" hat ja damit nichts zu tun. Das ist eine rein gefühlsmäßige "Bambi-Syndrom-Aussage", die inhaltlich keine Argumente enthält.

Dazu schreibe ich auch etwas in der oben verlinkten Antwort. Ich "liebe" auch Rehe. Trotzdem muss deren Menge geregelt werden, auch damit sie selber gesünder und stressfreier leben können.

 

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Jäger
Pingulini  06.03.2023, 17:29

Definitiv die beste und vernünftigste Antwort 👍

2
Maya707  06.03.2023, 22:36

Sehr gute Antwort von dir, wie immer! Es bleibt für mich trotzdem ein Kriterium, nämlich Schweden.

Schweden ist kein Vorbild. Dort dürfen gerade einmal 200/300 Wölfe leben. Obwohl dieses Land sehr viel Platz hat und dünn besiedelt ist.

Jedoch nehmen fast zwei Drittel des Landes die Viehherden ein. Und jedes Raubtier, was sich dort hin wagt, wird getötet. Wo ist da das Vorbild?

Das Vieh braucht nicht so viel Platz. Es ist absolut egoistisch und ignorant. Schweden genießt nur einen Sonderstatus, weil diese Viehhaltung halt Tradition ist. Unbegreiflich für mich.

Da kommen wir eben gerade zu Deutschland. Hier ist die Sachlage eine andere, da Deutschland von der Menschenzahl dicht besiedelt ist. Da muss man eben wirklich schauen, wie viele Wölfe zu tragen sind.

Aber wegen Nutzvieh eine Wildtier Population zur Inzucht zu zwingen? (Das geschieht nämlich in Schweden). Nee, da habe ich null Verständnis dafür.

1
Maya707  06.03.2023, 22:57
1. Sind diejenigen die etwas fordern denn auch bereit, die dadurch entstehenden Folgen selber mit ihrem persönlichen Portemonnaie zu bezahlen und persönlich irgendwelche Mühen auf sich zu nehmen um die Folgen abzumildern? Nein.

Dazu möchte ich noch was sagen. Irgendwo hast du selbstverständlich recht. Viele betrifft es nicht. Aber es gibt auch viele Befürworter, die sich aktiv für die Betroffenen einsetzen. Wie ich zum Beispiel durch Spenden.

Es war damals glaube einer der ersten betroffenen Schäfer: Er hatte in zwei Nächten fast 30 Schafe verloren. Daraufhin wurde ihm mit Spenden und Aufbau von Zäunen geholfen. Seine eigenen Worte: Es waren nicht die Gegner, sondern die Befürworter, die ihm halfen. Die Gegner protestierten nur.

Es gibt sicherlich immer noch viele sogenannte Wolfskuschler. Aber deren Zahl ist deutlich gesunken. Die Menschen verstehen die Problematik schon viel besser.

Es ändert jedoch nichts an deren Meinung. Allerdings ist die Sichtweise anders. Ich finde, das ist schon ein Fortschritt.

Menschen, die Wölfe verharmlosen und Betroffene nicht ernst nehmen, versuche ich selbst aufzuklären. Hater allerdings auch. Aber mit vernünftigen Worten. Denn nur, wenn beide Parteien irgendwie zusammen finden, kann dem Wolf (auch der Natur allgemein) wirklich geholfen werden. Alles andere spaltet nur. Und das bringt weder dem Wolf noch dem Menschen etwas.

1

Nein! Auf keinen Fall. Ich finde es nicht Fair Tiere zu töten nur weil sie ihren Instinkten Folgen. Ich liebe Wölfe auch.

Dafür gibt es pro und contra Argumente.

Natürlich ist der Wolf ein Lebewesen, und sollte somit respektiert werden. Für unsere Wälder ist er durchaus ordentlich wichtig, er übernimmt die Arbeit der Jäger, die Rehpopulation klein zu halten. Jedoch sind Wölfe ein Dorn im Auge vieler Landwirte, da sie sich öfters an Weidevieh bedienen. Zwar gibt es dagegen Schutzmaßnahmen wie extra hohe Zäune, Jedoch werden die Landwirte von der Regierung finanziell nicht ausreichend gestärkt und müssen so oft den Zaun völlig aus eigener Tasche zahlen. Für große Betriebe ist das oft kein großes Problem, bei Familien- und Kleinbetrieben sieht das anders aus. Außerdem funktionieren diese Schutzmaßnahmen nicht immer.
Es ist somit nicht klar zu sagen, ob man Wölfe abschießen sollte.

Ich finde, Deutschland ist nicht bereit für Wölfe. Vielen machen sie Angst oder viele, die Vieh am Waldrand halten, haben Angst um ihre Tiere.

Sie hätten meiner Meinung nach erst gar nicht wieder angesiedelt werden sollen. Ob man sie jetzt abschießen soll? Besser fände ich es, wenn man sie betäubt und nach Kanada oder woanders in die Wildnis überführt.
Oder man schafft sehr große Freigehebe, also so etwas wie Nationalparks in Afrika. Dann hätte ich kein Problem damit, wenn die Wölfe bleiben.

Ich fand das auch ziemlich traurig damals, als sie den Bären erschossen haben, der über Wochen gesucht wurde. Hätte es ein Betäubungspfeil nicht auch getan?
Die besten Jäger wurden auf ihn angesetzt. Bei einem Betäubungspfeil gibt es leider keine Trophäe, haben die Jäger vermutlich gedacht.

Pomophilus  06.03.2023, 09:40

Meldest du dich freiwillig, nächstes Mal den Betäubungspfeil aus nächster Nähe anzubringen? Aber bitte dem Bären nicht weh tun, wenn er dadurch gereizt wird und dich angreift!

1
Suboptimierer  06.03.2023, 09:44
@Pomophilus

Ich melde mich nicht freiwillig. Hast du überhaupt eine Ahnung, wovon ich spreche?

Da läuft keiner zum Bären hin und steckt dem einen Pfeil ins Fell.

0
Pomophilus  06.03.2023, 09:46
@Suboptimierer

Ein keines bisschen Anung habe ich, ja! Aus welcher Entfernung sollen denn die Anderen für dich den Betäubungspfeil anbringen?

1
Suboptimierer  06.03.2023, 09:47
@Pomophilus

Ich bin kein Fachmann. Die, die das dann machen, können sich ja ein paar YouTube-Videos von afrikanischen Nationalparks ansehen, in denen es gängige Praxis ist, wilde und gefährliche Tiere zu betäuben.

0
Pomophilus  06.03.2023, 09:53
@Suboptimierer

Wen du so viel Ahnung hast, dann erkläre doch bitte den Experten, dass man einen Bären in unwegsamem alpinem Gelände über Blockhalden und zwischen den Bäumen genauso mit dem offenen Landrover bei Maximaltempo hetzen kann bis man nahe genug für den Pfeil ist wie in der beinahe baumfreien, brettebenen afrikanischen Savanne!

Hier etwas zur Schussentfernung:

https://www.rheinpfalz.de/startseite_artikel,-das-letzte-mittel-der-gefahrenabwehr-_arid,273462.html

1
Suboptimierer  06.03.2023, 10:02
@Pomophilus

Zunächsteinmal las ich bei dem Bären nichts davon, dass es überhaupt in Erwägung gezogen wurde, das Tier zu betäuben.

Die Polizei verweist darauf, dass eine solche Maßnahme im Rahmen der Gefahrenabwehr das letzte Mittel ist.

So viel ich weiß hielt sich der Bär zum Tatzeitpunkt in einer Umgebung auf, die kein Gefahrenpotenzial bot. Höchstens für den Jäger und dieser hätte den Bär immer noch erschießen können, wenn der Betäubungsschuss nicht gewirkt hätte.

15 Meter sind nicht viel. In dem von dir verlinkte Beitrag bezieht sich dieser Wert aber auf Blasrohre, nicht auf ein Betäubungsgewehr. Mit einem Betäubungsgewähr lässt sich sehr einfach sehr viel mehr Distanz aufbauen.

Deswegen verstehe ich nicht, wie du darauf kommst, dass man dem Tier gefährlich nah kommen muss.

Hinzu kommt, dass der Jäger sich doch wahrscheinlich verstecken wird. Der Bär hätte überhaupt erstmal checken müssen, wo der Schuss her gekommen ist.

Ich halte es für eine faule Ausrede, im Fall des Bären von Optionslosigkeit zu sprechen. Es ist einfach in Deutschland üblich, Wild zu erlegen. Wahrscheinlich hatte der Jäger nicht einmal ein Betäubungsgewehr.

0
Pomophilus  06.03.2023, 10:13
@Suboptimierer

Bitte, bitte, melde dich freiwillig!! Die Experten konnten es damals nicht, du scheinst es ja doch zu können. Erkläre ihnen, wie das mit dem Verstecken funktioniert, ohne dass der Bär dich wittert, erkläre ihnen, wie du genug Betäubungsmittel in den kleinen Pfeil des Gewehres bekommt, dass es tatsächlich doch weit genug schießt, was sie nicht wussten und viele, viele Fragen mehr...

Ich erkenne an, dass du es einfach alles besser weißt, was wir nicht wissen, deshalb werde ich von nun an schweigen!

Aber wenn es schon so ist, dass du das alles weißt und wohl auch könntest, was Experten nicht zuwege brachten und bringen, deswegen wurde es damals ja gar nicht in Erwägung gezogen, kannst du doch nicht einfach sagen:

Ich melde mich nicht freiwillig. Hast du überhaupt eine Ahnung, wovon ich spreche?

Du scheinst doch der Einzige zu sein, der diese Ahnung hat, da ist es doch deine verdammte Pflicht, dieses allen anderen überlegene Wissen und Können auch anzubringen, du darfst dich nicht drücken!!

2
Suboptimierer  06.03.2023, 10:26
@Pomophilus

Die Verwendung des Authoritätsarguments beherrschst du prima! Glückwunsch.

erkläre ihnen, wie du genug Betäubungsmittel in den kleinen Pfeil des Gewehres bekommt, dass es tatsächlich doch weit genug schießt

.

Der lange gezogene Lauf ermöglicht präzise Treffer auf eine Distanz von bis zu 60 m.

.

Nicht nur in der Zoo- und Wildtierhaltung besteht Bedarf an der Distanzinjektion, auch in der
Haus- und Heimtierhaltung kommt es immer wieder zu Situationen in denen
tierschutzgerechtes Betäuben und Einfangen von Tieren notwendig ist. Von der Weide
ausgebrochene Rinder, in Panik geratene Pferde auf Straßen, aggressive Hunde oder Zoo- und Wildtiere in Gehegen sind nur einige der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten

.

Praxisfall: Entlaufenes Rind

http://www.vetclinic.at/files/fertignarkosegewehr.pdf

Ich muss kein Experte sein. Es gibt doch genug. Man muss nur den "richtigen" fragen. Ein Ranger / Tierarzt hätte vermutlich eine Lösung gesehen, wo du eine Wand siehst.
Es ist einfach nicht die Aufgabe eines Jägers, das Leben gejagder Tiere zu verschonen, weil da nichts auf einen Labortisch getragen werden muss.
Deswegen denkt der Jäger gar nicht erst darüber nach, zu betäuben.

Bei einem so aufsehenerregenden Fall hätte man vom Schema F abweichen sollen. Hat man aber nicht.
Vielleicht war der beste Jäger hierfür engagiert worden, aber bester Jäger bezieht sich auf die Qualifikation, Tiere finden und erlegen zu können. Die Qualität eines Jägers misst sich nicht an seiner Haltung zur Tierethik und wie sehr er sich dafür engagiert, das Leben eines Tieres zu schonen, wenn es in eine sichere Umgebung gebracht werden kann.

0
Suboptimierer  06.03.2023, 10:54
@Suboptimierer
Bayern und Tirol wollten ursprünglich unbedingt verhindern, dass der Braunbär abgeschossen wird. Doch Bruno entwischte eins ums andere Mal, selbst finnische Jäger konnten ihn nicht betäuben. Jetzt ging alles ganz schnell.

https://www.sueddeutsche.de/panorama/wie-bruno-sein-ende-fand-zwei-schuesse-auf-der-alm-1.860820

Okey, ich räume ein, dass ich das überlesen habe, dass man versucht hat ihn zu betäuben.

Dann ist ja jetzt nur noch die Frage, wieso Fachleute versucht haben, ihn zu betäuben, wo du doch als großer Kenner der Materie das für Quatsch hältst. Ich erspare es mir mal, deine "Argumente" zu zitieren. Siehe oben.

0
Maya707  06.03.2023, 23:56

Du willst den Wolf hier nicht, bist aber traurig wegen einem einzelnen Bären...??

1
Suboptimierer  07.03.2023, 07:56
@Maya707

Ich will auch Bären hier nicht. Ich finde den Lebensraum in Deutschland nicht bärengerecht, es sei denn, man würde große Wildgehege anlegen, also so etwas wie Nationalparks, über deren Grenzen das Tier nicht hinweg kann.

Ich habe lediglich kritisiert, dass der Bär getötet wurde. Ich nahm an, dass er direkt getötet wurde. Erst gestern las ich, dass man sehr wohl versucht hat, ihn zunächst zu betäuben.

Dann mischte sich auf einmal ein User ein und eine Diskussion ist entfacht, weshalb es nicht sinnvoll sei, Betäubung einzusetzen. Mein Gedanke wurde als Spinnerei abgestempelt. Ironischer Weise habe ich im Nachgang erfahren, dass sehr wohl zunächst Versuche der Betäubung von Profis unternommen wurden.

Das ist die Kurzzusammenfassung dieser Diskussion.

Sorry, dass das etwas ausgeartet ist und der Vergleich mit dem Bären am Ende mit deinen Wölfen wenig zutun hatte.

1
Maya707  07.03.2023, 08:08
@Suboptimierer
Sorry, dass das etwas ausgeartet ist und der Vergleich mit dem Bären am Ende mit deinen Wölfen wenig zutun hatte.

Kein Problem. Danke für deine Antwort!

1
Maya707  07.03.2023, 00:01

Man kann die Wölfe nicht einfach in Kanada auswildern. Erstens werden die Reviere selbst dort mittlerweile durch menschlichen Einfluss immer eingeengter und zweitens sind diese Wölfe doggengroß. Die würden unsere deutschen womöglich schnell töten.

2
Suboptimierer  07.03.2023, 07:52
@Maya707

Ich hätte ja geschrieben, dass man den Wolf wieder nach Sibirien bringt, denn da hat man ihn meine ich her, da er in Deutschland als ausgestorben galt.

Nur konnte ich das bei der katastrophalen Lage in der Ukraine schlecht vorschlagen.

0
Maya707  07.03.2023, 08:12
@Suboptimierer

Das hatte ich wohl überlesen. Aber unsere Wölfe kommen gar nicht aus Sibirien, sondern aus Polen. In den südlichen Regionen kamen ein paar aus Frankreich.

Allerdings wurde der Wolf nicht eingeführt, sondern kam, nach dem er in Polen geschützt wurde, seit 1996 langsam ganz von selbst zu uns zurück.

1

Auf keinen Fall! Wölfe gelten hier in Deutschland als bedroht und es wäre wirklich bedauerlich wenn es diese hier nicht mehr gäbe. Ich verstehe, dass es frustrierend sein kann wenn sie Vieh reißen allerdings finde ich, dass es ein kleiner Preis zu zahlen ist, wenn wir dafür eine Tierart schützen können.

TheMonkfood  06.03.2023, 08:24
Ich verstehe, dass es frustrierend sein kann wenn sie Vieh reißen allerdings finde ich, dass es ein kleiner Preis zu zahlen ist, wenn wir dafür eine Tierart schützen können.

Das sehen Besitzer von Schafen oder Ziegen aber ganz anders

2
Maya707  06.03.2023, 23:53
@EManu1899

Für einen nachgewiesenen Wolfsriss werden sie schon entschädigt. Und mittlerweile gibt es bundesweit 100% Unterstützung bei Viehschutz. Die Problematik verstehe ich trotzdem vollkommen.

0