So sieht bei mir zur Winterzeit jeden Morgen das Fenster aus, trotz regelmäßigem Lüften und Heizen - Was ist da los und was ist zu tun?

Fenster, - (Technik, Chemie, Wohnung)

15 Antworten

Das Schlafzimmerfenster?

Was los ist? Ganz einfach. Wenn man schläft, atmet man trotzdem und beim Ausatmen kommt immer viel Feuchtigkeit mit. Irgendwann ist die Luftfeuchtigkeit im wohl eher wenig beheizten Schlafzimmer so angestiegen, dass sie an der kältesten Oberfläche kondensiert.

Würdest Du das Zimmer stärker heizen, wäre die Luft zunächst trockener und Du hättest womöglich bald Probleme beim Atmen (trockener Hals). Besser also nicht so stark heizen.

Wenn Du morgens viel Wasser an den Fensterscheiben und am Fensterbrett hast, ist das kein schlechtes Zeichen, denn Du wirst auf diese Weise daran erinnert, dass Du unbedingt lüften musst. Das Wasser, das sich niedergeschlagen hat, nimmt man mit einem Tuch auf, wringt es über Waschbecken und Spüle aus und diese Feuchtigkeit/Nässe ist schon mal weg. Der Rest, der noch zuviel in der Luft ist, geht dann umso schneller beim Fenster raus (Querlüften).

Wenn Du was dagegen unternimmst, dass sich das Fenster nicht beschlägt, also zum Beispiel die Schlafzímmertür offen lässt, verteilt sich die Feuchtigkeit nur in anderen Räumen. Wenn Du ein anderes Glas oder Fenster einsetzen läßt, das viel besser dämmt, hast Du zwar einen Vorteil in der Heizkostenrechnung, aber nun entsteht ein neues Problem:

Wenn Du das Schlafzimmer nicht so stark beheizen willst, wirst Du in der Nacht dennoch einen Feuchtigkeitsüberschuss produzieren, ob Du willst oder nicht. Die überschüssige Feuchtigkeit wird irgendwo kondensieren und wenn Du ungedämmte Außenwände hast, schlägt sich die Feuchtigkeit dort nieder, denn das sind dann die kältesten Flächen. Problem dabei: Oft sind es Stellen mit geringem Luftaustausch, also da, wo Möbel davor stehen und Du bemerkst es nicht, dass die feuchten Wände Nacht für Nacht immer noch feuchter und die Oberflächen damit immer noch kühler werden und irgendwann hast Du dann die böse Überraschung, nämlich Schimmelbefall, der das Schlafzimmer unbenutzbar macht.

Deshalb, sieh es positiv: Wasser, das am Fenster ist, ist nicht in den Wänden. Du siehst, dass Wasser weg muss und dass Du lüften musst und wenn Du das konsequent machst, wirst Du normalerweise auch kein Schimmelproblem haben.

Morgens die nachts entstandene Feuchtigkeit weg lüften und abends durch lüften vor dem Schlafengehen noch einmal die Luftfeuchtigkeit absenken. Zusätzlich empfehle ich Dir ein Hygrometer, das Dir anzeigt, ob die Luft im grünen Bereich ist oder ob gelüftet werden muss. Meine Empfehlung: TFA Schimmelradar. (Ich profitiere nicht von der Empfehlung, sondern gebe nur meine guten Erfahrungen weiter.)

Wenn das gleiche Problem in anderen Zimmern auftritt, die nicht zum Schlafen benutzt werden: Achtung, Warnsignal. Es muss mehr gelüftet werden. Bad und Küche sowieso.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – In diesen Bereichen selbst seit langer Zeit tätig.

... nicht ausreichend geheizt, keine ausreichende Lüftung über komplett geöffnetes Fenster.

Oder, es schlafen 10 Personen in dem Raum.

Merke: So wie die Scheibe aussieht, beinhaltet auch die Wäsche und das Mobilar die Feuchte.

Sieht für mich nach Kondeswasser aus. Du schreibst zwar, du lüftest regelmäßig, aber wie genau lüftest du? Stoßlüften oder Fenster auf kipp? 

Ich würde dir empfehlen, dir ein Hydrometer anzuschaffen. Eine gesunde Raumluft hat eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40% und 60%, wobei die 60 wirklich der oberste Wert ist. Wenn der Wert darüber liegt, solltest du Lüften. (Ich lüfte normalerweise schon ab einem Wert von 57% bis er irgendwo zwischen 40 - 45% abgesenkt ist.)

Liegt der Wert, trotz richtigem Lüften, ständig über 60%, solltest du deinen Vermieter kontaktieren.

Falls Du im Zimmer übliche Temperatur und Luftfeuchtigkeit hast: Defektes Fenster.

Nachprüfen, indem Du mit einem geeigneten Thermometer die Temperatur der Innenscheibe feststellst. Sollte die näher an der Außen- als an der Innentemperatur liegen, ist was faul.

Ist nicht nur ein ästhetisches Problem - wenn das Fenster nicht mehr richtig isoliert ist, zahlst Du mehr fürs Heizen.

Als Eigentümer: Fachmann beauftragen.

Als Mieter: Vermieter beauftragen. 

Das ist relativ einfach zu beantworten.

Die Scheibe ist der kälteste Punkt im Zimmer. Dort kondensiert die Luftfuchtigkeit.

Offenbar hast Du im Raum eine hohe Luftfeuchtigkeit - vielleicht weil Du dort schläfst und den Raum gut heizt. Dann schwitzt Du während der Nacht bis zu 2 Liter Wasser aus und das geht letzten Endes in die Raumluft. 

Warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen und festhalten als kalte Luft. Wenn die warme, wasserreiche Luft aus dem Zimmer jetzt auf die kalte Scheibe trifft kühlt sie dort ab und kann das enthaltene Wasser nicht mehr halten. Dadurch bilden sich an der Scheibe Wassertropfen. 

Abhilfe kannst Du schaffen indem Du Scheiben mit einem besseren k-Wert (Wärme-Durchgangswert) einsetzt bzw. einsetzen lässt. Alternativ kannst Du weniger heizen, dann ist der Temperaturunterschied nicht so groß, oder noch mehr lüften. Im allerschlimmsten Fall helfen Luftentfeuchter. Die würde ich aber gerade in Schlafräumen nicht empfehlen.

Sommersehnsucht  15.11.2017, 08:27

hm.. das, was du da schreibst, kann ich insofern nicht nachvollziehen, als dass ich das bspw. auch im ungeheizten gästezimmer zuweilen habe...  danke für jeden tipp!

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NSchuder  15.11.2017, 08:31
@Sommersehnsucht

Man versieht bzw. verschätzt sich schnell wie kalt eine schlecht gedämmte Scheibe werden kann. Im schlimmsten Fall hat die Scheibe annähernd Außentemperatur - was z.B. heute Nacht  je nachdem wo Du wohnst, zwischen 0 und 6 Grad waren. 

Dagegen ist selbst das ungeheizte Zimmer wesentlich wärmer.

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Sommersehnsucht  15.11.2017, 08:41
@NSchuder

dann macht aber doch dein tipp,weniger zu heizen keinen sinn.

nach dem, was du  schreibst, wäre dann  die einzige lösung eine neue, andere (?) scheibe. wenngleich bei mir glaser und energieberater sogar meinten, die wären noch gut...!?

danke für jeden tipp!

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NSchuder  15.11.2017, 08:46
@Sommersehnsucht

Eine neue, bessere Scheibe wäre tatsächlich die beste Lösung. 

Weniger heizen würde tatsächlich nur wenig helfen. Es würde aber bewirken dass der Temperaturunterschied geringer ist und falls es ein Schlafraum ist, dass der Schläfer weniger schwitzt. Dadurch wäre weniger Feuchtigkeit in der Luft. Aber ganz lösen würde es das Problem natürlich nicht. Da hast Du recht. 

Eine gute Idee wäre tatsächlich auch mal die Luftfeuchte mit einem Hygrometer zu messen. Die gibt es elektronisch in Verbindung mit einem Thermometer schon für unter 10 Euro - sogar mit "min/max" Anzeige. 

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bwhoch2  15.11.2017, 09:08

Im Prinzip gut erklärt, aber ein entscheidender Fehler:


und den Raum gut heizt

Das hat damit gar nichts zu tun. Eher im Gegenteil.

Ob das Schlafzimmer gut oder weniger gut beheizt ist, spielt keine große Rolle. Die erhöhte Luftfeuchtigkeit, die beim Schlafen entsteht ist nicht "nur" auf das Schwitzen zurück zu führen, sondern vor allem auf das Ausatmen. Egal, ob man nackt ohne Bettzeug schläft oder eingepackt in Winterpyjama und warmer Bettwäsche im beheizten Schlafzimmer schläft, Ausatmen bringt die gleiche Menge Feuchtigkeit in den Raum.

Schwitzt man im warmen Bettzeug, wird die Feuchtigkeit vor allem durch die Kleidung, das Bettzeug und die Matratze aufgenommen, macht sich also nicht so stark in der Raumluft bemerkbar.


Warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen und festhalten als kalte Luft.

Eben genau! Wäre die Luft wirklich richtig warm, würde sich nicht soviel am Fenster niederschlagen, denn warme Luft kann mehr Wasser halten.

Da die Raumluft offenbar eher kühl ist und damit Feuchtigkeit schneller überschüssig ist, schlägt sie sich an der kältesten Fläche nieder und das ist nun mal das Fensterglas. Aber zunächst einmal ist das kein Problem.


Abhilfe kannst Du schaffen indem Du Scheiben mit einem besseren k-Wert (Wärme-Durchgangswert) einsetzt bzw. einsetzen lässt.

Besser dämmen bringt immer was in Bezug auf die Heizkosten. In einem eher wenig beheizten Schlafzimmer, insbesondere hier, könnte es aber auch das Problem mit sich bringen, dass plötzlich nicht mehr das Fensterglas die kälteste Fläche ist, sondern irgend eine andere Stelle der Außenwand, was man aber nicht so schnell bemerkt und dann kann Schimmel entstehen, was insgesamt die Sache eher verschlechtert als verbessert. Hier muss man dann ganz besonders aufpassen.

Luftentfeuchter würde ich auch nicht empfehlen.

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