Sinologie oder lieber nicht
Also... Ich möchte ev. Sinologie neben meinem Hauptstudium Eventmanagement studieren. Eventmanager dann als Beruf und Sinologie aus reiner Interesse. Ist das möglich? Kann man das stemmen?
3 Antworten
Das geht sicher, wenn du deine Zeit gut einteilst und wenn du keine Pflichtveranstaltungen hast, die sich überschneiden (Dazu bei der Uni nachfragen). Wenn dich ein Fach wirklich interessiert, wird dir das Lernen keine Mühe machen.
Allerdings musst du dir überlegen, ob dir das Sinologie-Studium wirklich den ganzen Aufwand wert ist und ob es dir am Ende auch etwas bringt. Vielleicht ist es besser, wenn du dich auf dein Eventmanagement-Studium konzentrierst, nebenbei arbeitest und dir einen guten Namen machst (das ist bei Eventmanagern sicher sehr wichtig) und z.B. in einem "normalen Sprachkurs" Chinesisch lernst. Du könntest auch einfach gelegentlich in Sinologie-Vorlesungen sitzen, ohne am Ende Prüfungen zu schreiben.
Hallo,
ich kann jedem nur vom Studium Ostasienwissenschaften abraten. Ich studiere im letzten Semester Ostasienwissenschaften mit Schwerpunkt Sinologie in Heidelberg und es war eine große Fehlentscheidung das zu studieren, besonders in Heidelberg. Das Studium ist fern von jeglicher Realität. Man muss z.B. 2 Semester klassisches Chinesisch belegen als Pflichtfach, was total nutzlos ist, da es nichts mit dem modernen Chinesisch zu tun hat. Des Weiteren ist das Studium ausschließlich darauf ausgelegt, dass man nach Abschluss in die Forschung geht und nicht in die freie Wirtschaft. Die Jobchancen nach einem Studium der Ostasienwissenschaften sind gleich NULL, v.a. wenn man in einem Unternehmen arbeiten will. Ich persönlich habe mich bei sehr vielen Unternehmen beworben und habe ausschließlich Absagen bekommen. Man muss sich nur einmal die Stellenausschreibungen der Unternehmen ansehen. Es werden einfach keine Ostasienwissenschaftler oder Sinologen gesucht. Wenn ein Unternehmen einen Spezialisten für Asien einstellt, dann ist das ein BWLer, der ein Auslandssemester in Asien gemacht hat, aber kein Ostasienwissenschaftler, der keine Ahnung von BWL hat. Was auch noch zu beachten ist, ist dass man nach dem Bachelor in Ostasienwissenschaften in Deutschland keinen fachfremden Master machen kann. Das heißt, wenn man einen Master machen will, dann geht das nur in Ostasienwissenschaften bzw. Sinologie. Man kann sich also im Master nicht neuorientieren. Wer Interesse an Asien hat, dem empfehle ich ein MINT-Fach zu studieren und für ein oder zwei Semester nach Asien zu gehen und dort vor Ort die Sprache zu lernen. Das ist vor Ort sowieso viel effektiver als in Deutschland. Und die Kultur lernt man auf diesem Weg auch kennen. Die asiatische Kultur in der Uni in Deutschland zu studieren ist totaler Nonsens, da das nur über direkten Kontakt mit der Kultur des entsprechenden asiatischen Landes geht.
LG Zhuanjia
stimmt leider in allen Punkten. Deutschland ist ein intellektueller Ziegenstall. Es gibt nur in Hamburgs Uni eine zielgerichtete (chinesische) Sprachausbildung, mit Sprachlobor etc An den übrigen Unis gabs bis 2001 noch Literaturempfehlungen (Sinologie) Georg von der Gabelentz Chinesische Grammatik mit Ausschluß des niederen Stils und der heutigen Umgangssprache. Nachdruck der Ausgabe von 1881. Mit Ergänzung von Eduard Erkes. Mit einem solchen Studienabschluß kannst du dir nicht mal 10 Schrippen bei Billigthoben in Spandau koofen.
Hallo, ich bin eine chinesische Studentin, die weit in Osten Germanistik lernt. Ich kann dich sehr verstehen weil wir ähnliche Probleme haben. Unsere Fakultät bekommen nur eine Gelegenheit zum Austauschprogramm während meines ganzen 4-Bachelorschuljahres. Das System mangelt an häufiger Kulturaustausch, was meines Erachtens komplett eine Tragödie ist.
Ps. Ich kann bei dir helfen, wenn du das brauchst. (Langfristig auch geht) :-)
Sinologie studiert man nicht so "nebenbei"!
"Stemmen" kann man alles! Aber was wird rauskommen?
that´s the question!