Sind Voodoo, Santeria, Santa Muerte sehr ähnliche Religionen?
Ich befasse mich gerade ein wenig damit und habe bis jetzt das Gefühl, dass diese Religionen alle eine sehr ähnliche Atmosphäre haben.
5 Antworten
Hallo
Obwohl Voodoo, Santeria und Santa Muerte in einigen Aspekten Gemeinsamkeiten aufweisen können, sind sie im Wesentlichen unterschiedliche Religionen mit eigenen Traditionen, Bräuchen und Glaubensvorstellungen.
Voodoo ist eine Religion, die ihren Ursprung in Westafrika hat und sich in Haiti und anderen Teilen der Karibik verbreitet hat. Voodoo betont die Verbindung zwischen den Lebenden und den Ahnen und hat eine komplexe Hierarchie von Geistern und Gottheiten.
Santeria ist eine synkretistische Religion, die sich aus westafrikanischen Traditionen und katholischen Einflüssen entwickelt hat. Es hat seine Wurzeln in Kuba und wird in verschiedenen Teilen der Karibik und in einigen Teilen Lateinamerikas praktiziert. Santeria glaubt an Orishas, Geister oder Gottheiten, die mit bestimmten Aspekten des Lebens verbunden sind, wie z.B. Liebe, Heilung, Glück und Wohlstand.
Santa Muerte, auch bekannt als "Heiliger Tod", ist eine mexikanische Volksreligion, die die Verehrung einer weiblichen Figur beinhaltet, die den Tod verkörpert. Santa Muerte wird oft von Menschen verehrt, die in gefährlichen Situationen leben, wie Drogenhändler, Kriminelle und Prostituierte.
Obwohl diese Religionen in einigen Aspekten ähnlich sein können, haben sie alle ihre eigenen einzigartigen Rituale, Überzeugungen und Praktiken. Es ist wichtig, jede Religion für sich zu betrachten und ihre Praktiken und Überzeugungen nicht zu verallgemeinern.
Liebe Grüsse ☀️ 💋 ☀️
Voodoo und Santeria haben z.T. westafrikanische Einflüsse (gemischt mit christlichen Elementen), daher erscheint es mir plausibel, dass sie ähnlich sind.
Bei "Santa Muerte" scheint dagegen eher ein originär mexikanischer Einfluss der Azteken (oder deren Nachfahren) wesentlich zu sein. (Mictlantecuhtli, der aztekische Totengott)
Mich erinnert das sehr stark an den Día de los Muertos, welcher ebenfalls aztekische Ursprünge hat. "Nach altmexikanischem Glauben kommen die Toten einmal im Jahr zum Ende der Erntezeit zu Besuch aus dem Jenseits und feiern gemeinsam mit den Lebenden ein fröhliches Wiedersehen mit Musik, Tanz und gutem Essen. In vorspanischer Zeit gewährten die Azteken sogar ihren Feinden einen Ort, an den die Geister zurückkehren konnten. Auf einem Tzompantli wurden die Schädel als Gefäß für die Geister ordentlich aufgereiht."
Santería ist eine eher gutmütige Religion, bei der afrikanische Götter in christlichen Heiligen wiederentdeckt wurden. Das ist kein christlicher Glaube, aber zumindest sorgt die Santería dafür, dass die Menschen gutmütiger sind.Django (Santa Barbara) etc. sind in der kubanischen Rumba, von der viele Salsastile beeinflusst sind, sehr präsent.
Bei der Santa Muerte handelt es sich ebenfalls um eine Figur, die sich an den christlichen Glauben annähert (aber es nicht ist), als eine Art Marienfigur, die hier aber keine afrikanischen sondern präkolumbianische Riten der Azteken, Mexicas etc. vertritt, bei denen eben der Tod ein Teil des Lebens ist.
Voodoo ist mal ganz anders. Wird hauptsächlich in Haiti praktiziert. Ein Grund, warum die Dominikaner sie nicht leiden können.
Vielleicht kommen die Ähnlichkeiten dadurch, dass das alles in Südamerika praktiziert wird und sich ein bisschen vermischt.
Alle Glaubensformen haben irgendwo irgendwelche Gemeinsamkeiten.
Danke für die Antwort.