Sind Menschen die einzigen Tiere mit Moral?

7 Antworten

Menschen sind die einzigen Tiere, die durch Abstraktion und Induktion eine Wertethik formulieren und oder sich auf diese Autorität berufen können.

Aber jedes soziale Tier lebt in einem Gefüge, das zum funktionieren schädliches Verhalten sanktionieren und förderliches Verhalten belohnen muss. Die meisten Tiere verfügen über Empathie, viele Tiere haben ein grundsätzliches Verständnis von Verteilungsgerechtigkeit (z.B. gab man in einem Experiment Makaken die gleiche Aufgabe bei dessen Bestehen zwei Gruppen für beide jeweils sichtbar unterschiedlich belohnt wurden, bei der Gruppe mit geringeren Entlohnung sank die Bereitschaft zur Teilnahme enorm).

Also auch Tiere kennen soziale Gerechtigkeit, Verteilungsgerechtigkeit und Empathie. Sie können also in ihrem Handlungsraum moralisch agieren, haben dies jedoch nicht wie der Mensch kultiviert.

Hallo Andydavis,

es ist schon davon berichtet worden, dass einige Arten auch aufeinander achten, sich organsisieren, gegenseitig unterstützen und helfen. Damit schaffen sie ein Miteinander, in dem es für alle auch gleichermaßen z.B. Fülle geben kann.

Dies scheint bei diesen Arten recht intrinsich zu sein und nicht von Umständen oder eine Attitude einzelner Individuen abhängen. Unklar ist, ob es da ein ein Bewusstsein gibt.

Letzteres gibt es für Menschen. Sie sind auch in der Lage, gleichermaßen für alle z.B. Fülle und Freiheitsgrad zu schaffen. Wir beobachten aber eher einen Individualismus, der nach Fülle oder Freiheitsgrad für das Individuum oft unter Missachtung oder auch Minderung dessen anderer Menschen sucht. Unter diesen Beobachtungen mögen Moralismen und auch Religionismen entstanden sein, die versuchen, dies einigermaßen zu regeln: einzudämmend wie auch propagierend.

Was wäre jetzt Moral? Moralismen, wie wir sie kennen - oder eher etwas Absolutes wie gleichermaßen für alle Einheit, Fülle und größtmöglicher Freiheitsgrad. Oder ist gerade das eher keine Moral, da es sich aus etwas außerhalb der Welt definieren lässt.

Es würde zur Moral, wenn wir es alleinig postulieren würden. Und dann hätten alle Lebensformen, die dies verwirklichen diese Moral.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Letztlich hängt es davon ab, wie man Moralsinn definieren möchte und ob er demnach der distanzierten Reflexionen zwingend bedarf. Tatsächlich ist bei Tieren das Verhalten nachweisbar (dazu gibt es auch immer wieder hübsche Videos online), dass sie völlig "grundlos" anderen Lebewesen, auch artfremden, helfen, weil sie es eben können und sich die Gelegenheit bietet.

So gibt es immer wieder Berichte von Walen und Delfinen, die z.B. Taucher vor Haien warnen, aktiv beschützen oder vom Hai wegdrängen. Oder z.B. Elefanten, die anderen Tieren, die im Morast stecken bleiben, helfen, wieder festen Boden unter den Füßen zu bekommen.

Eher nicht, wobei wir auch nicht jede Art derart genau untersucht haben. Die meisten Tiere verhalten sich nur Prosozial zu anderen, wenn sie Verwandt sind, oder zumindest in dem gleichen Rudel, Gruppe etc sind. Jedoch nie bei Fremden Tieren außerhalb der Gruppe.

Das kommt jetzt drauf an, was man als moralisch definiert. Ich glaube, dass moralisches Handeln wenig was mit kognitiver Intelligenz zu tun hat, sondern mit Empathievermögen. Und deshalb glaube ich, dass Tiere dazu durchaus in der Lage sind. Hunde zum Beispiel.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Soziale Arbeit/ Sozialpädagogik