Sind Krähen die Zukunft?

2 Antworten

Ja, ich würde auch auf die Krähen und Rabenvögel im Allgemeinen tippen. Krähen, Elstern und Dohlen vor allem. Wenn wir Menschen mal nicht mehr sind, nehmen die Rabenvögel unseren Platz ein - Mehr oder weniger.

Es gibt zwar auch andere, sehr intelligente Tiere, doch diese sind entweder nicht so stark verbreitet, in Zoos, ausschließlich im Meer anzutreffen oder werden viel zu gerne als Haustiere gehalten - Wie z.B. Papageien, Wellensittiche etc.

Waschbären und Ratten sollen auch sehr clever sein, jedoch können diese nicht fliegen. Vögel wie Rabenvögel haben da die besten Voraussetzungen. Sie können sich überall verbreiten, lange Strecken fliegen (Damit auch über Ozeane reisen - Obgleich Rabenvögel eher nicht dafür bekannt sind, im Winter in den Süden zu fliegen.*), sie können ihren natürlichen Fressfeinden leichter entkommen (außer anderen Vögeln, aber nun gut) UND sie haben die Intelligenz.

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Generally speaking, crows are quite sedentary and don’t migrate far, if at all. However, in the USA, one study found that around three-quarters to two-thirds of crows in Utica, New York, and Davis, California migrated every year, suggesting that crows are not always as sedentary at northerly latitudes. Instead, crows likely only migrate when food becomes scarce from ice and snow cover.

Quelle: https://birdfact.com/articles/do-crows-migrate

Krähen, Elstern und Dohlen sind häufig bei oder in der Nähe von Städten, Dörfern etc. anzutreffen, während Raben und Häher sich eher in Wäldern etc. aufhalten.

Was gegen Krähen etc. sprechen würde, wäre eventuell ihre eher ziemlich kurze Lebenserwartung in der Wildnis. Papageien sind da deutlich besser gestellt. Auf der anderen Seite sind Krähen etc. sehr soziale Tiere. Es wurde bereits häufiger beobachtet, wie flügge gewordene Krähen - "Teenagerkrähen" - länger bei ihren Eltern bleiben, um mehr von ihnen zu lernen und schneller an Futter zu kommen, während sie selbst dafür auf die zweite/neue Brut mitaufpassen müssen. Das heißt, die Überlebenschancen sind somit höher und mehr Familienmitglieder = Bessere Chancen, Feinde schneller zu detektieren und das Nest zu verteidigen/den Feind zu vertreiben.

Das könnte es also wieder ausgleichen.

Krähen etc. sind auch deutlich weniger farbenfroh als Papageien etc., was sie zu potenziell besseren Tarnkünstlern macht. Dass Krähen eine Theory of Mind haben ist z.B. auch bekannt.

Woher ich das weiß:Hobby – Die Federbällchen sind Balsam für Herz und Seele 🐦🦅🦉🐣

Sie sind jedenfalls, neben der Papageienverwandtschaft, heiße Kandidaten.

Das Gehirn der Vögel ist nämlich anders aufgebaut, statt der Großhirnrinde sind basale Teile vergrößert und für die Intelligenz zuständig, bei deutlich geringem Gewicht und Volumen. Vögel sind bei ein paar Gramm Gehirnmasse Säugern mit ein paar Kilogramm Hirnmasse ebenbürtig.

Der Mensch ist hart am Limit. Das Gehirn eines Erwachsenen verbraucht 20 % der Energie, bei Säuglingen ist es deutlich mehr. Es gibt ein paar Mechanismen zum Ausgleich, so werden Säuglinge sehr früh und unreif geboren, weil sie im Mutterleib gar nicht mehr versorgt werden könnten, aber irgendwann ist das Limit erreicht. Andere Säugetiere haben dieses Problem auch, sodass man es durchaus als seltenen Glücksfall betrachten kann, dass der Menschen ein solches Gehirn entwickeln konnte.

Wobei "zweitdominant" schon fraglich ist, wer soll denn die dominante Art sein, in zig millionen Jahren?