Sind intelligente Menschen anfälliger für psychische Krankheiten?

6 Antworten

Ja, wenn man trotz Intelligenz, erfolglos bleibt, ist das schon ein Baustein!

Ich war in der 5. Klasse Klassenbester und jetzt lebe ich von Grundsicherung und gehe fast den selben erbärmlichen Weg wie die Bettler!

In gewisser Weise schon. Ich glaube, dass intelligente Menschen manchmal weniger "robust" sind. Habe ich bei der Bundeswehr erlebt. Die Intelligenteren oder besser sensibleren haben am meisten gelitten. Wahrscheinlich ist "sensibel" das Wort. Eine kühle Intelligenz ist wohl eher von Vorteil.

Ich dachte das immer. Aber die Corona-Krise hat mich eines Anderen belehrt: es waren ausnahmslos wenig intelligente Menschen, die gejammert haben, weil sie mit der Situation (= mit sich selbst beschäftigt sein) psychisch nicht klargekommen sind. Ich bin dagegen nicht einem einzigen intelligenten Menschen begegnet, der psychisch durchgedreht ist.

verreisterNutzer  08.05.2020, 22:43

Ohne das jetzt infrage stellen zu wollen, woran machst du die Intelligenz fest?

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Das kann man nach meiner Erfahrung schon so sagen - wohl aus dem Grund, weil sie mehr nachdenken als ein eher einfach strukturierter Zeitgenosse, daher intensiver leben und letztlich auch anfällig für "trübe Gedanken" sind - sie können viel mehr verarbeiten und sind oft um Einiges kritischer und weniger unbeschwert in ihrer allgemeinen Denk- und Lebensweise, sondern neigen auch mal zu sehr ernsten Sichtweisen. Und von denen aus ist der Weg zum Schwermut oft sehr kurz.

Das hat nix damit zu tun, dass jemand mal wo falsch abgebogen ist auf dem Lebensweg, sondern eher damit, dass ein intelligenter (nicht intellektueller) Mensch die Dinge ganz anders sieht und viel differenzierter betrachtet, auch Weitblick hat und deswegen nicht immer so unbeschwert und heiter ist.

Ich kenne einige solcher Lebenswege sehr intelligenter, teilweise hochstudierter und sehr begabter Menschen - nur kriegt man die halt erst raus, wenn man die Leute kennt und sie einem vertrauen. Man geht ja damit nicht hausieren und hängt das an die große Glocke, zumal psychisch Erkrankte in Deutschland oft automatisch als "geisteskrank" gelten -----> ein negatives Hoch auf die Vorurteile, die u.a. in der "Rentnerbravo" subtil geschürt werden... ganz schlimm!

Im Gegenzug habe ich sehr einfache oder auch finanziell/gesellschaftlich nicht groß stattfindende Menschen oft als glücklicher, ausgeglichener und zufriedener erlebt. Sicher auch, weil weltpolitische, gesellschaftliche oder mentale Querelen an denen komplett vorbeigehen bzw. sie kein Interesse daran haben sich damit zu beschäftigen und einfach ganz andere, viel kleinere Kreise und Standards haben. Je mehr Lebensstandard jemand hat, umso anfälliger ist er für Probleme aller Art.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich denke eher die finsteren Kerzen auf der Torte.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung