Sind diese Medikamente nicht gefährlich?
Ich muss jetzt doch nochmal was fragen.
Ich muss mir wegen der rheumatoiden Arthritis einmal pro Woche MTX spritzen (vor 4 Wochen war die erste Spritze) und wegen der Übelkeit von meinen ganzen Medikamenten die ich einnehmen muss, muss ich fast täglich Iberogast einnehmen wegen der Übelkeit. Ich nehme schon einen Magenschoner aber das hilft nicht. Nächste Woche bin ich wieder beim Arzt, da will ich das ansprechen.
Vor 1 Woche wurde bei mir Blut abgenommen und der Leberwert GPT lag bei 49. Die Arzthelferin meinte er sollte maximal bei 35 liegen aber die 49 seien noch nicht dramatisch. In 4 Wochen nochmal eine Blutabnahme.
Diese Medikamente sind ja schon sehr leberschädigend hab ich gelesen.
Wie schlimm ist das jetzt wenn ich die beiden Medikamente einnehme in Bezug auf die Leber und den GPT-Wert? Oder mit was muss weiterhin evtl. rechnen?
Ich bin mir sehr unsicher, habe aber erst nächste Woche Freitag den Arzttermin.
Wer kennt sich hier bisschen aus und kann mir helfen? Ich wäre sehr dankbar über jeden Hinweis und Gedanken.
4 Antworten
Das schlimmste, was du jetzt tun kannst, ist selbstständig was abzusetzen. Auf keinen Fall, das würde deinen Zustand massiv verschlechtern.
Vielleicht kann man manche der Tabletten in der Dosis ändern, oder in der Tageszeit. Sodass du nicht 10 Tabletten morgens, und eine abends nimmst.
Vielleicht kann man einen anderen Magenschutz geben.
Vielleicht kann man eine andere Medikation noch auf Spritzen umstellen, dann gehen die nicht direkt auch durch die Leber.
Vielleicht gibt es eine andere Marke mit anderen Bindungsmittel, wodurch das die Leber weniger belastet.
Der Leberwert ist wirklich noch nicht drastisch erhöht, aber er ist ein Argument, bei dir deine Medikamente nochmal durchzuarbeiten.
Mein Vater ist an einer Lungenentzündung durch MTX gestorben. Seine Hausärztin hatte schon die richtige Vermutung, dass es am MTX liegen könnte, hat ihn ins Krankenhaus überwiesen und dazu geschrieben KEIN MTX MEHR. Im Krankenhaus haben sie ihn aber noch einmal damit vollgepumpt. Kurz vor seinem Tod in eine Spezial-Lungenklinik überführt, wo sie festgestellt haben, dass es eindeutig am MTX gelegen hat, aber sein Leben retten, konnten die auch nicht mehr.
Nein, es war wohl eine Art Allergie. Er hatte übrigens keine Probleme mit den Gelenken, sondern mit Arterien. Die Ärzte sagten damals, das wäre ebenfalls eine Form von Rheuma. Und die Ärzte im ersten Krankenhaus vermuteten, dass seine Lungenentzündung auch eine Form von Rheuma wäre und von zu wenig MTX herkommen würde.
Es gibt einen Test auf Überempfindlichkeit auf MTX. Lass dich rechtzeitig testen. Da du das Zeug aber spritzt, hat mein Vater auch gemacht, geht es nicht über die Leber (oder?).
Es gibt einen Test auf Überempfindlichkeit auf MTX. Lass dich rechtzeitig testen.
gibt keinen test auf eine überempfindlichkeit bezüglich mtx. wie sollte der denn heißen oder ablaufen?
Da du das Zeug aber spritzt, hat mein Vater auch gemacht, geht es nicht über die Leber (oder?).
doch. natürlich wird das genauso von der leber verstoffwechselt. bei dosen über 15mg empfiehlt man jedoch die subkutane gabe, da die systemische konzentration sonst durch den first-pass-effekt bei oraler gabe abgeschwächt wird. bei dosen unter 15mg ist es für die systemische wirkdosis egal, ob es s.c. oder oral eingenommen wird. nur sind oral die nebenwirkungen (wie eben die beschriebene übelkeit) geringer ausgeprägt.
>gibt keinen test auf eine überempfindlichkeit bezüglich mtx. wie sollte der denn heißen oder ablaufen?
In der Lungenfachklinik Hemer haben sie 2011 eindeutig gesagt, dass sie meinen Vater getestet hätten und jetzt eindeutig sagen können, dass es vom MTX kommt. Wie konnten sie sich so sicher sein, dass es vom MTX kommt, wenn es dafür keinen Test gibt?
die mtx-pneumonitis ist ne ausschlußdiagnose. gibt keinen spezifischen test dafür. entscheidend sind die durch endobronchialen ultraschall gewonnene histologie und die bronchioalveoläre lavage. erstere zeigt eine lymphozytische interstitielle entzündung, zweitere eine erhöhte cd4-lymphozytenzahl und einen dementsprechend verschobenen cd4/cd8-zell-quotienten. aber auch diese befunde sind letztlich unspezifisch und können bei anderen erkrankungen auftreten. eine mtx-pneumonitis ist daher nur schwierig zu diagnostizieren und die diagnose ergibt sich erst, wenn sich die alveolitis nach absetzen des mtx rückläufig zeigt. und das ist darüberhinaus eine diagnose, die man nur stellen kann, wenn jemand tatsächlich eine alveolitis oder interstitielle pneumonie/pneumonitis hat (und dann eben nur mit invasiver diagnostik (bronchoskopie, bronchioalveoläre lavage, biopsie)). einen test für nicht erkrankte, ob sie eine unverträglichkeit haben, gibt es nicht.
Dieses Thema solltest du nicht hier besprechen, sondern mit deinem Arzt.
Und es steht bei fast jedem Medikament, dass es leberschädigend ist.
Bei dieser Erhöhung der Leberwerte passiert mal gar nichts, dein Arzt wird sie bei Bedarf kontrollieren,. dann sieht man schon ob sie ansteigen, gleichbleiben oder rückläufig sind. Wenn es notwendig ist, wird er das Medikament wechseln.
Meine Leberwerte sind anfänglich auch angestiegen, haben sich später wieder normalisiert.
dass unter mtx eine transaminasenerhöhung (gpt und got sind die transaminasen) auftritt, ist normal. eine erhöhung bis zum 3fachen des normwertes ist tolerabel (also in deinem fall 3x35 = gpt von 105). wenn der wert darüber ansteigen sollte, pausiert man das medikament und versucht es nach normalisierung der werte z.b. mit einer reduzierten dosis erneut.
ein paar tipps gegen die übelkeit:
- mtx am abend spritzen (dann verschläft man den großteil der nebenwirkung)
- die folsäuredosis am nächsten morgen erhöhen auf bis zu 15mg
- zusätzlich ein antiemetikum (medikament gegen die übelkeit) einnehmen (z.b. mcp 10mg bis zu 4x/Tag.
- bei der subkutanen spritze bleiben und nicht später auf mtx in tablettenform umsteigen
was nimmst du denn sonst noch für medikamente? vielleicht sind da noch andere dabei, die übelkeit erzeugen können?
Quensyl 400mg, Enalapril 5mg, MTX 15mg, Iberogast, Paracetamol 5 Stück am Tag, Prednisolon 10mg
ok. und dann anscheinend noch einen protonenpumpenhemmer zum "magenschutz". die medikamente sind so ok, da ist sonst nichts dran zu beanstanden.
Lungenentzündung durch MTX? Hat er die Lungenentzündung bekommen weil das Immunsystem durch MTX unterdrückt wird?